Kriminalprävention im Städtebau: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Kriminalitätstheorien]], [[Kriminalpolitik]], [[Prävention]], Polizeiarbeit, Umgang mit Opfern u.s.w. lassen sich am besten verstehen, wenn man sie als in Beziehung stehende Aspekte eines sozialen Feldes betrachtet. Eine große Rolle spielen nicht z. B. steigende Kriminalitätsraten und ein Vertrauensverlust im ("staatlichen") Umgang mit der Fürsorge mit gesellschaftliche Randgruppen, sondern vielmehr Anpassungsreaktionen einer Kultur, die eher ausschließend denn solidarisch, eher auf [[soziale Kontrolle]], denn auf soziale Fürsorge bedacht ist  Vor diesem Hintergrund sind die obsessiven Bestrebungen zu sehen, "riskante" Personen zu überwachen, gefährliche Bevölkerungsteile zu isolieren. Der riskante, unsichere Charakter der heutigen sozialen und ökonomischen Verhältnisse ist der Nährboden, aus dem unser übertriebenes Bedürfnis nach Kontrolle erwächst ebenso wie wir andere ausschließen. Daraus entspringen die tiefsitzenden Ängste, die ihren Ausdruck finden in der heutigen kriminalitätsbewussten Kultur, in der Kommodifizierung von Sicherheit und in einem baulichen Umfeld, das den Raum verwaltet und Menschen separiert (vgl. Garland 2008: 344 ff).
[[Kriminalitätstheorien]], [[Kriminalpolitik]], [[Prävention]], Polizeiarbeit, Umgang mit Opfern u.s.w. lassen sich am besten verstehen, wenn man sie als in Beziehung stehende Aspekte eines sozialen Feldes betrachtet. Eine große Rolle spielen nicht z. B. steigende Kriminalitätsraten und ein Vertrauensverlust im ("staatlichen") Umgang mit der Fürsorge mit gesellschaftliche Randgruppen, sondern vielmehr Anpassungsreaktionen einer Kultur, die eher ausschließend denn solidarisch, eher auf [[soziale Kontrolle]], denn auf soziale Fürsorge bedacht ist. Vor diesem Hintergrund sind die obsessiven Bestrebungen zu sehen, "riskante" Personen zu überwachen, gefährliche Bevölkerungsteile zu isolieren. Der riskante, unsichere Charakter der heutigen sozialen und ökonomischen Verhältnisse ist der Nährboden, aus dem unser übertriebenes Bedürfnis nach Kontrolle erwächst ebenso wie wir andere ausschließen. Daraus entspringen die tiefsitzenden Ängste, die ihren Ausdruck finden in der heutigen kriminalitätsbewussten Kultur, in der Kommodifizierung von Sicherheit und in einem baulichen Umfeld, das den Raum verwaltet und Menschen separiert (vgl. Garland 2008: 344 ff).




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Die Entscheidung der "International CPTED Association" (ICA)[http://www.cpted.net/], soziale und kommunale Ansätze in das CPTED-Konzept zu integrieren (= 2. Generation), wird als eine der wichtigsten Weiterentwicklungen der CPTED-Konzepte betrachtet. Dadurch weitet sich der kriminologische Ansatz von der Perspektive der situativen Prävention mit dem Ziel der ausschließlichen Beeinflussung der "Tatgelegenheitsstruktur" auf die Perspektive der verhaltensorientierten oder sozialen Prävention.
Die Entscheidung der "International CPTED Association" (ICA)[http://www.cpted.net/], soziale und kommunale Ansätze in das CPTED-Konzept zu integrieren (= 2. Generation), wird als eine der wichtigsten Weiterentwicklungen der CPTED-Konzepte betrachtet. Dadurch weitet sich der kriminologische Ansatz von der Perspektive der situativen Prävention mit dem Ziel der ausschließlichen Beeinflussung der "Tatgelegenheitsstruktur" auf die Perspektive der verhaltensorientierten oder sozialen Prävention.


==Literatur==
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