Kriminalprävention im Städtebau: Unterschied zwischen den Versionen

Zeile 262: Zeile 262:
Innerhalb der Überlegungen zur städtebaulichen Kriminalprävention steht der Diskurs hinsichtlich einer Wende von der individuumsbezogenen Prävention zur situativen Kriminalprävention und die Annahme, nach der Devianz nicht sozial verursacht sei, im Raum. Es lässt sich eine "Entpersonalisierung präventiver Strategien" feststellen, die sich als Ausschließung und als Kontrolle von Räumen, Orten und Situationen ausdrückt (Lindenberg/Schmidt-Semisch 2000: 209).
Innerhalb der Überlegungen zur städtebaulichen Kriminalprävention steht der Diskurs hinsichtlich einer Wende von der individuumsbezogenen Prävention zur situativen Kriminalprävention und die Annahme, nach der Devianz nicht sozial verursacht sei, im Raum. Es lässt sich eine "Entpersonalisierung präventiver Strategien" feststellen, die sich als Ausschließung und als Kontrolle von Räumen, Orten und Situationen ausdrückt (Lindenberg/Schmidt-Semisch 2000: 209).


CPTED ist im ursprünglichen Ansatz (erste Generation) eine reine [[situationale Kriminalprävention]], die sich im Wesentlichen auf ökonomische Kriminalitätstheorien [[Routine Activity Theory]] bzw. Rational Choise Theory  [http://de.wikipedia.org/wiki/Theorie_der_rationalen_Entscheidung] begründet. Kriminelles Verhalten ist demnach die Entscheidung der Person gegen oder für eine Tat aufgrund einer Kosten-Nutzen-Analyse. Der potentielle Täter fragt sich also, welche Vorteile (Nutzen) und welche Nachteile (Kosten) die Tat mit sich bringt und wägt dann zwischen Risiko und Nutzen ab.


 
CPTED ist im ursprünglichen Ansatz (erste Generation) eine reine [[situationale Kriminalprävention]], die sich im Wesentlichen auf ökonomische Kriminalitätstheorien [[Routine Activity Theory]] bzw. Rational Choise Theory  [http://de.wikipedia.org/wiki/Theorie_der_rationalen_Entscheidung] begründet. Kriminelles Verhalten ist demnach die Entscheidung der Person gegen oder für eine Tat aufgrund einer Kosten-Nutzen-Analyse. Der potentielle Täter fragt sich also, welche Vorteile (Nutzen) und welche Nachteile (Kosten) die Tat mit sich bringt und wägt dann zwischen Risiko und Nutzen ab.  Andere klassische ätiologische Ansätze der [[Kriminalitätstheorien]] begründen zwar Handlungsappelle und sind insofern einer Professionalisierung der Praxis förderlich, doch verweisen sie auf Hebel, die die Vertreter bzw. Akteure einer ausschließlich räumlich-gestalterischen Praxis nicht bewegen können. Auch wenn sie Gegenstand der Rechts- und auch Sozialwissenschaften sowie der praktischen Sozialarbeit bzw. Sozialpädagogik sind, bleiben sie bei einem reinen räumlich-gestalterischen Konzept unberücksichtigt.
Andere klassische ätiologische Ansätze der [[Kriminalitätstheorien]] begründen zwar Handlungsappelle und sind insofern einer Professionalisierung der Praxis förderlich, doch verweisen sie auf Hebel, die die Vertreter bzw. Akteure einer ausschließlich räumlich-gestalterischen Praxis nicht bewegen können. Auch wenn sie Gegenstand der Rechts- und auch Sozialwissenschaften sowie der praktischen Sozialarbeit bzw. Sozialpädagogik sind, bleiben sie bei einem reinen räumlich-gestalterischen Konzept unberücksichtigt.




636

Bearbeitungen