Kriminalbiologische Gesellschaft: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Kriminalbiologische Gesellschaft''' existierte von 1927 (Gründung auf Betreiben des Grazer Kriminologen [[Adolf Lenz]]) bis 1967/1968 (Umbenennungsbeschluss der Mitgliederversammlung am 14.10.1967 in Köln; Veröffentlichung der neuen Satzung der nunmehr in "Gesellschaft für die gesamte Kriminologie" umbenannten Vereinigung im September 1968 (vgl. Baumann 2006: 258-266).  
Die '''Kriminalbiologische Gesellschaft''' existierte von 1927 (Gründung in Wien auf Betreiben des Grazer Kriminologen [[Adolf Lenz]]) bis 1967/1968 (Umbenennungsbeschluss der Mitgliederversammlung am 14.10.1967 in Köln; Veröffentlichung der neuen Satzung der nunmehr in "Gesellschaft für die gesamte Kriminologie" umbenannten Vereinigung im September 1968 (vgl. Baumann 2006: 258-266).
 
Die Gesellschaft "baute auf der von Lombroso geschaffenen kriminalanthropologischen Grundlage auf" und bemühte sich "in erster Linie darum, die verbrecherische Persönlichkeit in ihrem Wesen und Werden zu erfassen. Es soll hinter die 'Aktualität' der Tat zurückgegangen werden, um die 'Potentialität' des Verbrechers, vor allem seine vorgegebenen Dispositionen zum Verbrechen zu erfassen." Der Schwerpunkt der Vereinigung lag auf Psychiatrie und Konstitutionsbiologie (Kretschmer), von deren Ergebnissen man hoffte, dass sie "ihren Niederschlag in Gseetzgebung, Strafrechtspflege und Strafvollzug finden" würden. Die Einführung eines Kriminalbiologischen Dienstes ging maßgeblich auf sie zurück (Würtenberger 1977: 265).
 
Tagungen in Wien (1927, 1961), Dresden (1928), Graz (1931, 1933, 1954), München (1937, 1951, 1953), Freiburg (1957), Tübingen (1959), Heidelberg (1963), Gießen (1965), Köln (1967).
 
Die Tagungsergebnisse erschienen seit 1952 in den "Kriminalbiologischen Gegenwartsfragen".
 
Publikationsorgan der Gesellschaft war die "Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform" (in ihren jeweiligen Bezeichnungen).  





Version vom 15. September 2010, 10:44 Uhr

Die Kriminalbiologische Gesellschaft existierte von 1927 (Gründung in Wien auf Betreiben des Grazer Kriminologen Adolf Lenz) bis 1967/1968 (Umbenennungsbeschluss der Mitgliederversammlung am 14.10.1967 in Köln; Veröffentlichung der neuen Satzung der nunmehr in "Gesellschaft für die gesamte Kriminologie" umbenannten Vereinigung im September 1968 (vgl. Baumann 2006: 258-266).

Die Gesellschaft "baute auf der von Lombroso geschaffenen kriminalanthropologischen Grundlage auf" und bemühte sich "in erster Linie darum, die verbrecherische Persönlichkeit in ihrem Wesen und Werden zu erfassen. Es soll hinter die 'Aktualität' der Tat zurückgegangen werden, um die 'Potentialität' des Verbrechers, vor allem seine vorgegebenen Dispositionen zum Verbrechen zu erfassen." Der Schwerpunkt der Vereinigung lag auf Psychiatrie und Konstitutionsbiologie (Kretschmer), von deren Ergebnissen man hoffte, dass sie "ihren Niederschlag in Gseetzgebung, Strafrechtspflege und Strafvollzug finden" würden. Die Einführung eines Kriminalbiologischen Dienstes ging maßgeblich auf sie zurück (Würtenberger 1977: 265).

Tagungen in Wien (1927, 1961), Dresden (1928), Graz (1931, 1933, 1954), München (1937, 1951, 1953), Freiburg (1957), Tübingen (1959), Heidelberg (1963), Gießen (1965), Köln (1967).

Die Tagungsergebnisse erschienen seit 1952 in den "Kriminalbiologischen Gegenwartsfragen".

Publikationsorgan der Gesellschaft war die "Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform" (in ihren jeweiligen Bezeichnungen).


Literatur

  • Baumann, Imanuel (2006) Dem Verbrechen auf der Spur. Eine Geschichte der Kriminologie und Kriminalpolitik in Deutschland 1880-1980. Göttingen: Wallstein.
  • Mezger, Edmund (1952) Die Geschichte der Kriminologie und der Kriminalbiologischen Gesellschaft. Mitteilungen der Kriminalbiologischen Gesellschaft, Nr. 6, München: 7-16.
  • Würtenberger, Thomas (1968) Die Kriminalbiologische Gesellschaft in Vergangenheit und Gegenwart. In: Hans Göppinger und Heinz Leferenz (Hrsg.): Kriminologische Gegenwartsfragen, Heft 8. Stuttgart: Enke, 1-9.
  • Würtenberger, Thomas (1977) Organisationen und Institute. In: Sieverts/Schneider, Hg., Handwörterbuch der Kriminologie. 2. Band, Berlin, New York: de Gruyter: 259-279.