Konformität: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Begriff Konformität entstammt der lateinischen Zusammensetzung von "con" und "forma" und bedeutet "von gleicher Gestalt" oder "an die Form angepasst".  
Der Begriff Konformität entstammt der lateinischen Zusammensetzung von "con" und "forma" und bedeutet "von gleicher Gestalt" oder "an die Form angepasst".  
Im sozialpsychologischen Sinne bezeichnet man mit Konformität die Tendenz der Anpassung  der Verhaltensweisen und persönlicher Einstellungen des einzelnen an die der sozialen Gruppe, der er angehört.Man neigt dazu, sich gemäß der sozialen Erwartungen zu verhalten.  
Im sozialpsychologischen Sinne bezeichnet man mit Konformität die Tendenz der Anpassung  der Verhaltensweisen und persönlicher Einstellungen des einzelnen an die der sozialen Gruppe, der er angehört.Man neigt dazu, sich gemäß der sozialen Erwartungen zu verhalten, auch wenn diese nicht unbedingt der eigenen Überzeugung entsprechen.  


==Einflussgrößen auf die Konformität==
==Einflussgrößen auf die Konformität==
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===Gruppendruck===
===Gruppendruck===


Gruppendruck ist eine Extremform normativer Beeinflussung.Man möchte nicht nur Konflikte mit anderen vermeiden, sondern entwickelt bereits die Befürchtung einer Sanktion durch die Gruppe (z.B.Ausschluss aus der Gruppe, Bestrafung...), wenn man die sozialen Normen nicht erfüllt. Durch Angst gezeigte Konformität dient u.U.dem Eigenschutz. Als aufschlussreiches Beispiel dient in diesem Zusammenhang der Hitlerfaschismus, in dem Konformität nicht nur die Voraussetzung politischer Herrschaft war, sondern auch dazu diente,Abweichlern vom faschistischen System mit erheblichen Strafen zu drohen.Denn wer versuchte, sich zu distanzieren bzw. aktiv gegen Hitlers Ziele anzukämpfen, wurde eliminiert.  
Gruppendruck ist eine Extremform normativer Beeinflussung.Man möchte nicht nur Konflikte mit anderen vermeiden, sondern entwickelt bereits die Befürchtung einer Sanktion durch die Gruppe (z.B.Ausschluss aus der Gruppe, Bestrafung...), wenn man die sozialen Normen nicht erfüllt. Durch Angst gezeigte Konformität dient u.U.dem Eigenschutz. Als aufschlussreiches Beispiel dient in diesem Zusammenhang der Hitlerfaschismus, in dem die Erzeugung von Konformität nicht nur die Voraussetzung politischer Herrschaft war, sondern auch dazu diente,Abweichlern vom faschistischen System mit erheblichen Strafen zu drohen.Denn wer versuchte, sich zu distanzieren bzw. aktiv gegen Hitlers Ziele anzukämpfen, wurde eliminiert.  


===Beinflussung durch Information/mangelnde Kenntnis===
===Beinflussung durch Information/mangelnde Kenntnis===
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-durchschnittlich 30% schlossen sich ''immer'' dem gleichen, falschen Urteil der Vorgänger an.
-durchschnittlich 30% schlossen sich ''immer'' dem gleichen, falschen Urteil der Vorgänger an.


-74% schlossen sich ''mindestens einmal'' dem falschen Urteil an.
-74% schlossen sich ''mindestens einmal''-entgegen besserem Wissen- dem falschen Urteil an.


-nur 25% blieben in ihrem Urteil von der Gruppenmeinung unbeeinflusst.  
-nur 25% blieben in ihrem Urteil von der Gruppenmeinung unbeeinflusst.  
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===Variante a): veränderte Größe der Mehrheit===
===Variante a): veränderte Größe der Mehrheit===


Bereits die einstimmige Mehrheit von 3 bis 4 eingeweihten Versuchspersonen reichte aus, um den Konformitätseffekt herbeizuführen.
Bereits die einstimmige Mehrheit von 3 bis 4 eingeweihten Versuchspersonen reichte aus, um -gegen die eigene Überzeugung- den Konformitätseffekt herbeizuführen.


===Variante b): Verbündete===
===Variante b): Verbündete===
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==Allgemeine Folgen des Konformitätseffekts==


Jemand kann sich zwar äußerlich an soziale Normen anpassen, aber keine Überzeugung gegenüber dieser Normen aufweisen. Auf diese Weise entsteht ein Widerspruch zwischen gezeigtem Verhalten und innerer Einstellung,Gefühlen und Gedanken. Dieser Zustand wird als ''kognitive Dissonanz'' bezeichent und kann u.U. die Entwicklung der eigenen Identität behindern.


Aus der Tendenz zur Konformität resultieren Meinungen und (Vor-)Urteile, weil dem Menschen häufig der Mut fehlt, die eigene , von der Gruppenmeinung abweichende Meinung abzugeben und beizubehalten.


==Folgen für das Individuum==
Die Konformität ist die Voraussetzung für das Funktionieren eines politischen Systems. Wer die Normen, bzw. die Gesetze eines Systems einhält, braucht keine Sanktion zu fürchten.




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