Katharina Rutschky: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Katharina Rutschky '''(25.01.1941-14. 01.2010 in Berlin) hatte den Begriff "Schwarze Pädagogik" geprägt (1977) und wurde ab 1992 vor allem wegen ihrer Kritik am deutschen - von Alice Schwarzer geprägten - Feminismus bekannt. Deshalb bezeichnete sie sich als Feministin in Italien und Antifeministin in Deutschland: "weil hier das Niveau des Feminismus politisch und intellektuell über das private von Alice Schwarzer nicht hinausgekommen ist.“ | |||
Die seit 1984 mit ihrem (seit 1971) Ehemann Michael zusammenlebende Schriftstellerin, die 1992 den Umgang der Frauenbewegung mit dem Thema des sexuellen Missbrauchs von Kindern kritisiert hatte, erhielt 1999 als „eine der wichtigsten Nachkriegsessayistinnen" den Heinrich-Mann-Preis für Essayistik und veröffentlichte 2001 ein Buch über Hunde. | Die seit 1984 mit ihrem (seit 1971) Ehemann Michael zusammenlebende Schriftstellerin, die 1992 den Umgang der Frauenbewegung mit dem Thema des sexuellen Missbrauchs von Kindern kritisiert hatte, erhielt 1999 als „eine der wichtigsten Nachkriegsessayistinnen" den Heinrich-Mann-Preis für Essayistik und veröffentlichte 2001 ein Buch über Hunde. |
Version vom 10. April 2014, 23:26 Uhr
Katharina Rutschky (25.01.1941-14. 01.2010 in Berlin) hatte den Begriff "Schwarze Pädagogik" geprägt (1977) und wurde ab 1992 vor allem wegen ihrer Kritik am deutschen - von Alice Schwarzer geprägten - Feminismus bekannt. Deshalb bezeichnete sie sich als Feministin in Italien und Antifeministin in Deutschland: "weil hier das Niveau des Feminismus politisch und intellektuell über das private von Alice Schwarzer nicht hinausgekommen ist.“
Die seit 1984 mit ihrem (seit 1971) Ehemann Michael zusammenlebende Schriftstellerin, die 1992 den Umgang der Frauenbewegung mit dem Thema des sexuellen Missbrauchs von Kindern kritisiert hatte, erhielt 1999 als „eine der wichtigsten Nachkriegsessayistinnen" den Heinrich-Mann-Preis für Essayistik und veröffentlichte 2001 ein Buch über Hunde.
Rutschky sah in dem Feminismus Schwarzerscher Prägung eine "Politik für Frauen' (vulgo Staatsfeminismus)", "eine Angelegenheit der akademisch qualifizierten Mittelklasse. Ihr Problembewusstsein reichte nur zur Etablierung einer Beschwerdekultur, mit den Männern als Adressaten und Papa Staat als Medizinmann. [...] Schon die Studentinnen von 1968 waren nicht benachteiligt, sondern von einer Freiheit gefordert, für die es in der Geschichte kein Beispiel gibt. Statt hier anzusetzen, hat man das überholte Modell der ewig nörgelnden Ehefrau auf Politikformat gepustet.“
Veröffentlichungen
- Erregte Aufklärung: Kindesmissbrauch: Fakten & Fiktionen. Klein, Hamburg 1992. ISBN 3-922930-05-0.
- Emma und ihre Schwestern. Ausflüge in den real existierenden Feminismus. Hanser, München; Wien 1999, 158 S., ISBN 3-446-18766-9.
- Der Stadthund: von Menschen an der Leine. Rowohlt, Reinbek 2001. 223 S. ISBN 3-498-05758-8.
- Deutsche Kinder-Chronik: Wunsch- und Schreckensbilder aus vier Jahrhunderten. Parkland, Köln 2003. ISBN 3-89340-042-7.
Herausgeberin
- Schwarze Pädagogik. Quellen zur Naturgeschichte der bürgerlichen Erziehung. Herausgegeben und eingeleitet von Katharina Rutschky. 8. Aufl. München 2001 (Erstausgabe: Frankfurt am Main u.a. 1977).
Literatur und Weblinks
- Iris Hanika: Nennt mich Mutter, Schwestern. Zum sechzigsten Geburtstag von Katharina Rutschky, der Entdeckerin der „Schwarzen Pädagogik“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. Januar 2001, Nr. 21, S. 53.
- Ina Hartwig: Weiblicher Mensch, na und? Über Katharina Rutschky. In: Katharina Rutschky: Im Gegenteil. Politisch unkorrekte Ansichten über Frauen. Wagenbach, Berlin 2011, S. 7–10, ISBN 3-8031-2675-4.
- Literatur von und über Katharina Rutschky im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Liste und Kommentar literarischer Arbeiten (Website des Soziologen Bernd Kittlaus)
- Nachruf in der Berliner Zeitung vom 15. Januar 2010
- Nachruf in der Frankfurter Rundschau vom 16. Januar 2010
- Kurt Scheel: Zum 60. Geburtstag von Katharina Rutschky
- Sammlung von Artikeln von Katharina Rutschky
- Gespräch in „Chrismon“ (Version vom 22. August 2010 im Internet Archive)
- „Jaja, sie hat ihre Verdienste – aber welche?“, Rutschky-Rezension zu Alice Schwarzer in der Berliner Zeitung vom 16. Juni 2007
- Ironisch, intellektuell und lebensfroh – Nachrufe in der taz vom 15. Januar 2010.
- Nachruf von Thomas Schmid
http://debatte.welt.de/mitglieder/2451/Katharina%2BRutschky Selbstporträt auf der Homepage der Berliner Morgenpost. Zit. nach *Leserattenbücher
- sie glaubte an das zivilisierte
- Wege zum Glauben. Der Katholik Christian Heidrich schreibt über Bekehrungen. Will er denn auch den Leser bekehren? In: Berliner Zeitung, 25. März 2002.
- Berliner Zeitung vom 15. Januar 2010: „Und kochen konnte sie auch noch. Zum Tod der Publizistin Katharina Rutschky“
- Vgl. http://www.welt.de/print-welt/article555663/Es-ging-um-die-Kuehltruhe.html
- Vgl. http://www.taz.de/1/archiv/dossiers/dossier-revolte-und-liebe-die-68er/artikel/1/in-welcher-k-gruppe-waren-sie-denn/
Furchtlos und unabhängig: Katharina Rutschky Normdaten (Person): GND: 115573755 | LCCN: n84013211 | VIAF: 84945552 |
Weblinks und Literatur
- Rutschky, Katharina: Damen-Ohrfeige gegen Busengrapscher
- Rutschky, Katharina (1990) Wie Probleme gemacht werden. DIE ZEIT online
- Statt der Frauenquote. FAZ 08.11.2011^