Katharina Rutschky

Aus Krimpedia – das Kriminologie-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Katharina Rutschky (geboren als Katharina Vier, * 25. Januar 1941 in Berlin; † 14. Januar 2010 ebenda) war eine deutsche Publizistin und Essayistin. Sie prägte den Begriff "Schwarze Pädagogik" (1977) und sah sich "als Feministin in Italien und Antifeministin in Deutschland", weil in Deutschland "das Niveau des Feminismus politisch und intellektuell über das private von Alice Schwarzer nicht hinausgekommen“ sei. 1999 kritisierte sie den Umgang des "Staatsfeminismus" mit dem Thema des sexuellen Missbrauchs von Kindern als "Beschwerdekultur, mit den Männern als Adressaten und Papa Staat als Medizinmann." Schon die Studentinnen von 1968, so Rutschky, seien nicht benachteiligt gewesen, sondern von einer Freiheit gefordert, für die es in der Geschichte kein Beispiel gegeben habe: statt aber hier anzusetzen, habe man "das überholte Modell der ewig nörgelnden Ehefrau auf Politikformat gepustet.“ 1999 erhielt sie den Heinrich-Mann-Preis für Essayistik.


"Man muß die öffentliche Diskussion um Kindesmißhandlung daraufhin überprüfen, ob der Kampf um die Anerkennung eines Problems in der öffentlichen Meinung und schließlich in der Politik, wo dann über Ressourcen entschieden wird, nicht allzusehr von den lobbyistischen Interessen bestimmter Berufszweige bestimmt wird, die sehr spezifische Vorurteile hinsichtlich angemessener Problemlösungsstrategien haben. Anders gesagt, wenn die Strafe nicht hilft, muß die Therapie, die Verwandlung aller in Betroffene und Opfer, nicht wirksamer sein" (Rutschky 1990: 72).


Veröffentlichungen

  • Erregte Aufklärung: Kindesmissbrauch: Fakten & Fiktionen. Klein, Hamburg 1992.
  • Emma und ihre Schwestern. Ausflüge in den real existierenden Feminismus. Hanser, München; Wien 1999.
  • Der Stadthund: von Menschen an der Leine. Rowohlt, Reinbek 2001.
  • Deutsche Kinder-Chronik: Wunsch- und Schreckensbilder aus vier Jahrhunderten. Parkland, Köln 2003.
  • Schwarze Pädagogik. Quellen zur Naturgeschichte der bürgerlichen Erziehung. Herausgegeben und eingeleitet von Katharina Rutschky. 8. Aufl. München 2001 (Erstausgabe: Frankfurt am Main u.a. 1977).

Literatur und Weblinks

  • Iris Hanika: Nennt mich Mutter, Schwestern. Zum sechzigsten Geburtstag von Katharina Rutschky, der Entdeckerin der „Schwarzen Pädagogik“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. Januar 2001, Nr. 21, S. 53.
  • Ina Hartwig: Weiblicher Mensch, na und? Über Katharina Rutschky. In: Katharina Rutschky: Im Gegenteil. Politisch unkorrekte Ansichten über Frauen. Wagenbach, Berlin 2011, S. 7–10.
  • Literatur von und über Katharina Rutschky im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Liste und Kommentar literarischer Arbeiten (Website des Soziologen Bernd Kittlaus)
  • Nachruf in der Berliner Zeitung vom 15. Januar 2010
  • Nachruf in der Frankfurter Rundschau vom 16. Januar 2010
  • Kurt Scheel: Zum 60. Geburtstag von Katharina Rutschky
  • Sammlung von Artikeln von Katharina Rutschky
  • Gespräch in „Chrismon“ (Version vom 22. August 2010 im Internet Archive)
  • „Jaja, sie hat ihre Verdienste – aber welche?“, Rutschky-Rezension zu Alice Schwarzer in der Berliner Zeitung vom 16. Juni 2007
  • Ironisch, intellektuell und lebensfroh – Nachrufe in der taz vom 15. Januar 2010.
  • Nachruf von Thomas Schmid
  • Selbstporträt auf der Homepage der Berliner Morgenpost
  • sie glaubte an das zivilisierte
  • Wege zum Glauben. Der Katholik Christian Heidrich schreibt über Bekehrungen. Will er denn auch den Leser bekehren? In: Berliner Zeitung, 25. März 2002.
  • Berliner Zeitung vom 15. Januar 2010: „Und kochen konnte sie auch noch. Zum Tod der Publizistin Katharina Rutschky“
  • Es ging um die Kühltruhe (Kraushaar-Kritik)
  • In welcher K-Gruppe waren Sie denn? taz-Streitgespräch Götz Aly und Katharina Rutschky

Weblinks und Literatur

Videos