Kaffeeverbot: Unterschied zwischen den Versionen

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In Deutschland wurde der Kaffee "aus einem Symbol für Öffentlichkeit, Aktviität, Geschäftigkeit usw. zu einem Symbol des Familienlebens und der häuslichen Beschaulichkeit" (Schievelbusch 1980: 83). Da er zudem ein teures Importgut war, unterlag er in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Preußen und anderen Gebieten Deutschlands einer Reihe einschränkender Maßnahmen. Dazu gehörte die Einrichtung staatlicher Monopole für Röstung und Verkauf, die Erhebung einer besonders hohen Kaffeesteuer - und mancherorts auch der Erlass von Kaffeeverboten.
In Deutschland wurde der Kaffee "aus einem Symbol für Öffentlichkeit, Aktviität, Geschäftigkeit usw. zu einem Symbol des Familienlebens und der häuslichen Beschaulichkeit" (Schievelbusch 1980: 83). Da er zudem ein teures Importgut war, unterlag er in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Preußen und anderen Gebieten Deutschlands einer Reihe einschränkender Maßnahmen. Dazu gehörte die Einrichtung staatlicher Monopole für Röstung und Verkauf, die Erhebung einer besonders hohen Kaffeesteuer - und mancherorts auch der Erlass von Kaffeeverboten.


Anti-Kaffee-Verordnung im Bistum Hildesheim:
 
 
Hildesheimer Kaffeeverbot Friedrichs II. von 1780:


"Eure Väter, deutsche Männer, tranken Branntwein und wurden bei Bier wie Friedrich der Große aufgezogen, waren fröhlich und guten Mutes. Dies wollen wir auch. Ihr sollt den reichen Halbbrüdern unserer Nation Holz und Wein, aber kein Geld mehr für Kaffee schicken. Alle Töpfe, vornehmlich Tassen und gemeine Schälchen, Mühlen, Brennmaschinen, kurz alles, zu welchem das Beiwort Kaffee zugesetzt werden kann, soll zerstört und zertrümmert werden, damit dessen Andenken unseren Mitgenossen gerichtet sei" (Schievelbusch 1980: 87).
"Eure Väter, deutsche Männer, tranken Branntwein und wurden bei Bier wie Friedrich der Große aufgezogen, waren fröhlich und guten Mutes. Dies wollen wir auch. Ihr sollt den reichen Halbbrüdern unserer Nation Holz und Wein, aber kein Geld mehr für Kaffee schicken. Alle Töpfe, vornehmlich Tassen und gemeine Schälchen, Mühlen, Brennmaschinen, kurz alles, zu welchem das Beiwort Kaffee zugesetzt werden kann, soll zerstört und zertrümmert werden, damit dessen Andenken unseren Mitgenossen gerichtet sei" (Schievelbusch 1980: 87).
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