Jugendkriminalität: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Berliner Oberstaatsanwalt Roman Reusch, der Chefermittler gegen Intensivtäter in Berlin - dem TV-Auftritte von der Behördenleitung untersagt wurden - zählte allein für Berlin 495 Intensivtäter mit mindestens zehn schweren Straftaten. Ein Viertel davon seien Jugendliche, etwa 44% Heranwachsende. 80% der Tatverdächtigen seien Ausländer oder hätten mindestens einen ausländischen Elternteil. 20 Prozent seien Deutsche oder Rußlanddeutsche. Reusch meint, nicht die Türken, sondern Araber stellten die meisten Täter, insbesondere Palästinenser sowie Großfamilien mit türkisch-kurdisch-libanesischen Wurzeln. "Selbst kurzzeitige Freiheitsentziehungen wie vorläufge Festnahmen und Arreste gehen scheinbar spurlos an ihnen vorbei. Nicht einmal der Erlass von Haftbefehlen mit sofortiger Haftverschonung oder die drohende Verurteilung zu einer Jugendstrafe mit Bewährung respektive Vorbewährung kann die übergroße Mehrheit von ihnen von weiterer serienmäßiger Begehung schwerer Straftaten abhalten. Selbst in einer solchen Lage lassen sie die Hauptverhandlungen  in gelangweilt-belästigter Attitüde über sich ergehen und sind von ihren Verteidigern nur unter großen Mühen zu einigen Floskeln des Bedauerns und vorgetragener Einsicht zu bewegen. Es gibt nur eine einzige Maßnahme, die sie wirklich beeindrucken könnte, nämlich die Haft" (BILD Hamburg 04.01.08: 10).  
Der Berliner Oberstaatsanwalt Roman Reusch, der Chefermittler gegen Intensivtäter in Berlin - dem TV-Auftritte von der Behördenleitung untersagt wurden - zählte allein für Berlin 495 Intensivtäter mit mindestens zehn schweren Straftaten. Ein Viertel davon seien Jugendliche, etwa 44% Heranwachsende. 80% der Tatverdächtigen seien Ausländer oder hätten mindestens einen ausländischen Elternteil. 20 Prozent seien Deutsche oder Rußlanddeutsche. Reusch meint, nicht die Türken, sondern Araber stellten die meisten Täter, insbesondere Palästinenser sowie Großfamilien mit türkisch-kurdisch-libanesischen Wurzeln. "Selbst kurzzeitige Freiheitsentziehungen wie vorläufge Festnahmen und Arreste gehen scheinbar spurlos an ihnen vorbei. Nicht einmal der Erlass von Haftbefehlen mit sofortiger Haftverschonung oder die drohende Verurteilung zu einer Jugendstrafe mit Bewährung respektive Vorbewährung kann die übergroße Mehrheit von ihnen von weiterer serienmäßiger Begehung schwerer Straftaten abhalten. Selbst in einer solchen Lage lassen sie die Hauptverhandlungen  in gelangweilt-belästigter Attitüde über sich ergehen und sind von ihren Verteidigern nur unter großen Mühen zu einigen Floskeln des Bedauerns und vorgetragener Einsicht zu bewegen. Es gibt nur eine einzige Maßnahme, die sie wirklich beeindrucken könnte, nämlich die Haft" (BILD Hamburg 04.01.08: 10).  


Empfehlungen aus der Wissenschaft. Christian Pfeiffer empfiehlt insbesondere gegenüber der türkischen Jugendgewalt in Deutschland "eine Frühförderung, die mit der 'pränatalen Intervention' durch speziell geschulte Hebammen beginnen solle, über gemeinsames Sandkastenspiel von 'Mehmet und Max' und kostenlose Nachhilfe für Schüler bis zur 'Kultur der Ehre' als Unterrichtsthema reichen müsse, um diese Subkultur als dysfunktional zu entlarven. Als Therapiegegen den Medienabusus verordnet Pfeiffer die Ganztagsschule" (Müller 2008).
Empfehlungen aus der Wissenschaft. Christian Pfeiffer verweist auf Erfolgsbeispiele. Im Gegensatz zu München, wo sich während der letzten sieben Jahre die Zahl der Mehrfachtäter (mind. 5 Straftaten) verdoppelt habe, habe sie sich in Hannover halbiert. In Oldenburg (Niedersachsen) gebe es die geringste Jugendgewalt in Deutschland - und den aktivsten Präventionsrat (Soldt u.a. 2008).


== Prävention ==
== Prävention ==
Anonymer Benutzer