Jugendkriminalität: Unterschied zwischen den Versionen

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== Reaktionen ==
== Reaktionen ==


Die Reaktionen auf Jugendkriminalität schwanken in den meisten Ländern zwischen Phasen der verstärkten Hilfe und der verstärkten Härte hin und her. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts schlägt das Pendel nach Jahrzehnten der Härte in vielen Staaten wieder in Richtung der Hilfe aus. In Deutschland wird hingegen gibt es einen Zug zur Härte. Dies lässt sich z.B. an den unterschiedlichen Popularitätskurven von Themen wie "Boot Camps", "Erziehungslagern" usw. feststellen: während diese Einrichtungen und die ihnen zugrundeliegende Philosophie in vielen Staaten, die bereits mit solchen    Institutionen experimentiert hatten, rückläufig sind und man sich vielerorts von den damit verbundenen Hoffnungen verabschiedet, werden sie in Deutschland als denkbare Lösung der hiesigen Probleme mit schwierigen Jugendlichen angesehen.
In den meisten Staaten wechseln sich Zyklen der Härte mit solchen einer eher verständnisvollen Hilfe ab, ohne dass mit der einen oder anderen Reaktionsweise durchschlagende Erfolge erzielt werden. Im Grunde genommen sind die Pendelschläge ein Ausdruck der Hilflosigkeit.
 
Während in vielen Staaten zu Beginn des 21. Jahrhunderts ein Zug zur Milde zu Tage tritt, gibt es in Deutschland zur gleichen Zeit einen Hang zur Härte. Boot Camps (Erziehungslager) und andere "harte" Einrichtungen haben den Höhepunkt ihrer Popularität in England und den USA, aber auch in der Türkei und in China, längst hinter sich. In Deutschland kommen sie womöglich gerade erst in Mode. Während diese Einrichtungen und die ihnen zugrundeliegende Philosophie in vielen Staaten, die bereits mit solchen    Institutionen experimentiert hatten, rückläufig sind und man sich vielerorts von den damit verbundenen Hoffnungen verabschiedet, werden sie in Deutschland als denkbare Lösung der hiesigen Probleme mit schwierigen Jugendlichen angesehen.
 
Christian Pfeiffer empfiehlt insbesondere gegenüber der türkischen Jugendgewalt in Deutschland "eine Frühförderung, die mit der 'pränatalen Intervention' durch speziell geschulte Hebammen beginnen solle, über gemeinsames Sandkastenspiel von 'Mehmet und Max' und kostenlose Nachhilfe für Schüler bis zur 'Kultur der Ehre' als Unterrichtsthema reichen müsse, um diese Subkultur als dysfunktional zu entlarven. Als Therapiegegen den Medienabusus verordnet Pfeiffer die Ganztagsschule" (Müller 2008).


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