Jugendkriminalität: Unterschied zwischen den Versionen

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Prävention betreibt die Bundesregierung auf verschiedenen Wegen. Nicht alle der Prävention günstigen Programme treten auch unter diesem Titel auf. So etwa die im Januar 2008 von der Regierung beschlossene Qualifizierungsinitiative. Deren teuerstes Programm heißt "Aufstieg durch Bildung" und soll per Zuschußgewährung an Unternehmen bis Ende 2010 rund 100 000 zusätzliche Lehrstellen für "ältere und schlecht qualifizierte Jugendliche" schaffen. Das rund eine halbe Milliarde Euro schwere Programm soll die Zahl der minderqualifizierten und sozial benachteiligten Jugendlichen abbauen, die trotz mehrmaliger Anläufe nur schwer eine Lehrstelle finden. Rund einer Drittel der Jugendlichen, die nach der Schule mindestens ein Jahr lang keinen Ausbildungsplatz finden, stammt aus Migrantenfamilien: "In der Altersgruppe bis 29 Jahre gibt es inzwischen 1,3 Millionen Menschen ohne berufliche Qualifizierung, das ist ein Anteil von 15 Prozent dieser jungen Frauen und Männer" (FAZ: "Ein Bonus für die schwierigen Fälle", 10.01.08: 13).
Prävention betreibt die Bundesregierung auf verschiedenen Wegen. Nicht alle der Prävention günstigen Programme treten auch unter diesem Titel auf. So etwa die im Januar 2008 von der Regierung beschlossene Qualifizierungsinitiative. Deren teuerstes Programm heißt "Aufstieg durch Bildung" und soll per Zuschußgewährung an Unternehmen bis Ende 2010 rund 100 000 zusätzliche Lehrstellen für "ältere und schlecht qualifizierte Jugendliche" schaffen. Das rund eine halbe Milliarde Euro schwere Programm soll die Zahl der minderqualifizierten und sozial benachteiligten Jugendlichen abbauen, die trotz mehrmaliger Anläufe nur schwer eine Lehrstelle finden. Rund einer Drittel der Jugendlichen, die nach der Schule mindestens ein Jahr lang keinen Ausbildungsplatz finden, stammt aus Migrantenfamilien: "In der Altersgruppe bis 29 Jahre gibt es inzwischen 1,3 Millionen Menschen ohne berufliche Qualifizierung, das ist ein Anteil von 15 Prozent dieser jungen Frauen und Männer" (FAZ: "Ein Bonus für die schwierigen Fälle", 10.01.08: 13).


Tertiärprävention (Rückfallverhütung) ist das Ziel von verschiedenen Vereinen wie z.B. des Vereins für Bildungsmaßnahmen im Arbeits- und Freizeitbereich (BAF) in Hannover, wo seit 1981 mehrfach straffällig gewordene Jugendliche betreut werden, oder des Vereins "Projekt Chance", eines baden-württembergischen Netzwerks zur Nachsorge für Strafentlassene bis zu 26 Jahren. Gemeinsame Erfahrung der PraktikerInnen in diesen Vereinen ist, dass sie Klienten meist aus problematischen Familien kämen (Gewalt), ohne Schul- und Ausbildungsabschluss seien und ansonsten weder mit ihrer Nach-Haft-Situation zurechtkämen (Armut; Hartz IV genügt nicht
Tertiärprävention (Rückfallverhütung) ist ein Ziel, das nicht nur bei ambulanten Sanktionen, sondern gelegentlich auch während des Jugendstrafvollzugs - und dann auch in der Arbeit mit Haftentlassenen - verfolgt wird.
 
Intramurale Bemühungen finden sich z.B. in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Adelsheim, wo das Durchschnittsalter der rund 430 Insassen bei 19 Jahren liegt; nur vier Prozent der Häftlinge haben schon eine Berufsausbildung. In der Anstalt können die Häftlinge einen Schulabschluss machen oder einen von 18 Ausbildungsberufen erlernen. Sechs Monate vor Haftende können sie sich für das "Isab"-Programm bewerben. Dessen "Integration junger Strafgefangener in Arbeits- und Berufswelt" funktioniert bei rund 80% der Teilnehmer, wobei allerdings der erste Arbeitsmarkt nicht die entscheidende Rolle spielt.
 
Um Rückfallverhütung bemühen sich auch viele Vereine. In Hannover kümmert sich z.B. der Verein für Bildungsmaßnahmen im Arbeits- und Freizeitbereich (BAF) seit 1981 um mehrfach straffällig gewordene Jugendliche. In Baden-Württemberg leistet das "Projekt Chance e.V." Nachsorge für Strafentlassene bis zu 26 Jahren.


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