James Byrd Jr.: Unterschied zwischen den Versionen

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Bemächtigung des Körpers. Körperliche Unversehrtheit.  
Bemächtigung des Körpers. Körperliche Unversehrtheit.  


komplett. Es kam noch das Urinieren auf den wehrlosen und verletzten Körper des Opfers hinzu - das alles gestreckt und inszeniert über einen Zeitraum von Stunden, um die Erniedrigung einerseits dauerhaft zu genießen und zu eskalieren, andererseits tief in die Selbstwahrnehmung des Opfers einzubrennen. Dann fesselten die Täter ihr Opfer an den Fußgelenken mit schweren Eisenketten. Die Fußgelenke wurden auf diese Weise an der hinteren Stoßstange eines Kleintransporters befestigt, so dass Kopf, Arme und Oberkörper die Landstraße berührten. Dann schleiften sie das zunächst lebende Opfer drei Meilen weit über die Straße. An über 100 Stellen auf dem Schleifweg fanden sich Teile des Körpers. An einer Betonröhre, gegen die der Körper von James Byrd Jr. geschleudert wurden, wurden sein Kopf und sein rechter Arm vom Rumpf getrennt. Wie können Menschen so etwas einem anderen Menschen antun? Vielleicht aus dem Gefühl heraus, dass es sich bei dem Opfer um eine Art Untermenschen handelt, dessen Leben nicht mit dem eines wirklichen Menschen zu vergleichen ist? Dafür gibt es Anzeichen bei den Tätern und in der Tat selbst. Zwei der drei Täter waren entlassene Strafgefangene, die sich während ihrer Haftzeit einer weißen rassistischen Bande angeschlossen hatten, deren zentrales Thema die Behauptung der Überlegenheit (Suprematie) der "arischen Rasse" war. Ihr Feindbild waren die afro-amerikanischen Banden im Strafvollzug. Oder die Afro-Amerikaner insgesamt. Jedenfalls war James Byrd Jr. einer. Die eiserne Fußkette war ein Symbol für die Sklaverei, dass man sie ihm anlegte, ein Zeichen dafür, dass man die Sklaverei für Schwarze wieder herbeiwünschte oder jedenfalls adäquat fand. Die Täter deponierten die Überreste ihres Opfers denn auch samt der schweren eisernen Fußkette direkt vor dem kleinen Friedhof der armen örtlichen Schwarzen-Gemeinde - gleichsam ein Akt finalen Angriffs auf die Würde nicht nur das individuellen Opfers, sondern des ganzen Kollektivs.
Urinieren auf den wehrlosen und verletzten Körper des Opfers - das alles gestreckt und inszeniert über einen Zeitraum von Stunden, um die Erniedrigung einerseits dauerhaft zu genießen und zu eskalieren, andererseits tief in die Selbstwahrnehmung des Opfers einzubrennen
 
Fesselung an den Fußgelenken mit schweren Eisenketten.
 
Die Fußgelenke wurden auf diese Weise an der hinteren Stoßstange eines Kleintransporters befestigt, so dass Kopf, Arme und Oberkörper die Landstraße berührten.  
 
An einer Betonröhre, gegen die der Körper von James Byrd Jr. geschleudert wurden, wurden sein Kopf und sein rechter Arm vom Rumpf getrennt.
 
Wie können Menschen so etwas einem anderen Menschen antun? Vielleicht aus dem Gefühl heraus, dass es sich bei dem Opfer um eine Art Untermenschen handelt, dessen Leben nicht mit dem eines wirklichen Menschen zu vergleichen ist?
 
Dafür gibt es Anzeichen bei den Tätern und in der Tat selbst. Zwei der drei Täter waren entlassene Strafgefangene, die sich während ihrer Haftzeit einer weißen rassistischen Bande angeschlossen hatten, deren zentrales Thema die Behauptung der Überlegenheit (Suprematie) der "arischen Rasse" war. Ihr Feindbild waren die afro-amerikanischen Banden im Strafvollzug. Oder die Afro-Amerikaner insgesamt. Jedenfalls war James Byrd Jr. einer.  
 
Die eiserne Fußkette war ein Symbol für die Sklaverei, dass man sie ihm anlegte, ein Zeichen dafür, dass man die Sklaverei für Schwarze wieder herbeiwünschte oder jedenfalls adäquat fand. Die Täter deponierten die Überreste ihres Opfers denn auch samt der schweren eisernen Fußkette direkt vor dem kleinen Friedhof der armen örtlichen Schwarzen-Gemeinde - gleichsam ein Akt finalen Angriffs auf die Würde nicht nur das individuellen Opfers, sondern des ganzen Kollektivs.


== Literatur ==
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