Guards in concentration camps

Aus Krimpedia – das Kriminologie-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Guards in concentration camps (im Original: Fangevoktere i konsentrasjonsleire) ist ein Bericht von Nils Christie aus dem Jahr 1952.


Inhalt

In dem Bericht „Guards in concentration camps“ setzte sich der Autor kritisch mit dem Bild des „(Kriegs-) Verbrechers“ und seiner weitläufigen Dämonisierung auseinander. Auf der Grundlage eigener Befragungen stellt er heraus, dass Unmenschlichkeit weniger eine inhärente Eigenschaft eines „Kriminellen“ sei, sondern Tötungen, Folter und Misshandlungen vielmehr durch Etikettierungen der Adressaten als Nicht- Mensch begründet sind. Er entlarvt die gesellschaftliche Wahrnehmung von „Monstern“ als (gefährliches) Konstrukt und kann in der Realität keine Bestätigung finden.


Reaktionen

Diese Überlegungen stießen in der Öffentlichkeit der Nachkriegsjahre auf weitreichende Ignoranz und Abwehr. 20 Jahre später jedoch erreichte der nun komplett veröffentlichte Bericht ein Publikum mit beachtlichem Interesse.

Spätere Arbeiten nehmen Aspekte seiner Überlegungen auf, entwickeln diese weiter und beleuchten sie in neuen Kontexten und gesellschaftlichen Entwicklungen.


Quellen

  • Nils Christie: Fangevoktere i konsentrasjonsleire/ Guards in concentration camps/ Nordisk Tidssdrift for Kriminalvidenskab, S. 439- 458 Vol. 40, 1952 og Vol. 41 1952 S. 44- 60, 1952
  • Nils Christie: Roots of a perspective, In: Simon Holdaway and Paul Rock: Thinking about criminology, UCL, Toronto Buffalo, 1998, S.121- 131