Guards in concentration camps

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Guards in concentration camps (im Original: Fangevoktere i konsentrasjonsleire) ist ein Bericht des norwegischen Kriminologen Nils Christie aus dem Jahre 1952.


Inhalt

In dem Bericht „Guards in concentration camps“ setzte sich der Autor kritisch mit dem Bild des „(Kriegs-) Verbrechers“ und seiner weitläufigen Dämonisierung auseinander. Auf der Grundlage eigener Befragungen stellt er heraus, dass Unmenschlichkeit weniger eine inhärente Eigenschaft eines „Kriminellen“ sei, sondern Tötungen, Folter und Misshandlungen vielmehr durch Etikettierungen der Adressaten als Nicht- Mensch begründet sind. Er entlarvt die gesellschaftliche Wahrnehmung von „Monstern“ als (gefährliches) Konstrukt und kann in der Realität keine Bestätigung finden.


Reaktionen

Diese Überlegungen stießen in der Öffentlichkeit der Nachkriegsjahre auf weitreichende Ignoranz und Abwehr. 20 Jahre später jedoch erreichte der nun komplett veröffentlichte Bericht ein Publikum mit beachtlichem Interesse.

Spätere Arbeiten des Autors nehmen Aspekte seiner Überlegungen auf, entwickeln diese weiter und beleuchten sie in neuen Kontexten und gesellschaftlichen Entwicklungen.

Quellen

  • Christie, Nils (1952): Fangevoktere i konsentrasjonsleire/ Guards in concentration camps/ Nordisk Tidssdrift for Kriminalvidenskab, S. 439- 458
  • Christie, Nils (1998): Roots of a perspective, In: Simon Holdaway and Paul Rock: Thinking about criminology, UCL, Toronto Buffalo, S.121- 131