Gina Lombroso: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Gina Lombroso'''-Ferrero (Pavia, 1872 – Genf, 27.03.1944), das zweite der fünf Kinder von [[Cesare Lombroso]] und Nina De Benedetti, war eine der führenden Publizistinnen und Aktivistinnen ihrer Zeit und widmete einen Großteil ihres Lebens der Förderung und Weiterführung des Werkes ihres Vaters. Sie war seit 1901 mit dem liberalen Historiker Guglielmo Ferrero verheiratet, mit dem sie zwei Kinder (Leo, *16.10.1903, und Nina, *1910) hatte. Auf einer Südamerikareise besuchte sie zahlreiche Gefängnisse und psychiatrische Anstalten, die zum Teil unter dem Einfluss der Ideen ihres Vaters konzipiert worden waren und betrieben wurden.  
'''Gina Lombroso'''-Ferrero (Pavia, 1872 – Genf, 27.03.1944), das zweite der fünf Kinder von [[Cesare Lombroso]] und Nina De Benedetti, war eine Kriminologin in der Tradition ihres Vaters, in dessen Zeitschriften sie intensiv veröffentlichte und nach dessen Tod (1909) sie eine amerikanische Ausgabe von "L'uomo delinquente" unter dem Titel "Criminal Man" publizierte (1911). Zugleich war die mit dem liberalen Historiker Guglielmo Ferrero verheiratete Frau und Mutter zweier Kinder (Leo, *16.10.1903, und Nina, *1910) eine der großen Intellektuellen ihrer Zeit und eine führende Persönlichkeit in der Frauenbewegung.


Sie arbeitete schon in jungen Jahren für und mit dem Vater und publizierte ab  1894 auch intensiv der von ihm gegründeten Zeitschrift, dem Archiv der Psychiatrie (Archivio di psichiatria). Es folgen auch zahlreiche Veröffentlichungen in der Rivista di scienze biologiche und den Quaderni di psichiatria.  
Sie arbeitete schon in jungen Jahren für und mit dem Vater und publizierte ab  1894 auch intensiv der von ihm gegründeten Zeitschrift, dem Archiv der Psychiatrie (Archivio di psichiatria). Es folgen auch zahlreiche Veröffentlichungen in der Rivista di scienze biologiche und den Quaderni di psichiatria.  
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Von Bedeutung war für sie die Bekanntschaft mit Anna Kuliscioff, Exponentin der Sozialistischen Partei (PSI).
Von Bedeutung war für sie die Bekanntschaft mit Anna Kuliscioff, Exponentin der Sozialistischen Partei (PSI).


Der Erfolg ihres vom Collège de France eingeladenen Ehemanns, der sich in einer Einladung nach Buenos Aires fortsetzt, führt im Mai 1907 zu einer Reise der Kleinfamilie nach Südamerika. Ein halbes Jahr lang bereisen sie Argentinien, Uruguai und Brasilien. Während dieser Reise besucht Gina Gefängnisse und Irrenanstalten. Ende 1908 folgt eine Reise nach Nordamerika.
Der Erfolg ihres vom Collège de France eingeladenen Ehemanns, der sich in einer Einladung nach Buenos Aires fortsetzt, führt im Mai 1907 zu einer Reise der Kleinfamilie nach Südamerika. Ein halbes Jahr lang bereisen sie Argentinien, Uruguai und Brasilien. Während dieser Reise besucht Gina Gefängnisse und Irrenanstalten, deren Konzepte zum Teil auch auf den Lehren ihres Vaters aufbauten. Ende 1908 folgt eine Reise nach Nordamerika.


Der Tod ihres Vaters - kurz nach ihrer Rückkehr aus den USA Anfang 1909 - stürzt sie in eine existentielle Krise. Sie wird eine engagierte Nachlassverwalterin, die auch die Lebensgeschichte und Werke ihres Vaters publiziert. Nach der Geburt von Nina zieht die Familie nach Florenz, wo sie ab 1916 in einer abgelegenen Villa in der Viale Machiavelli wohnt.
Nach dem Tod ihres Vaters wird sie eine engagierte Nachlassverwalterin, die auch die Lebensgeschichte und Werke ihres Vaters publiziert.


Das faschistische Italien motiviert die Familie 1930 zum Verlassen des Landes. Sie zieht nach Genf. Am 27.03.1944, zwei Jahre nach dem Tod ihres Ehemannes, stirbt Gina Lombroso im Beisein ihrer Schwester Paola. Sie wird auf dem Genfer Friedhof Plainpalais beerdigt.  
Nach der Geburt von Nina zieht die Familie nach Florenz, wo sie ab 1916 in einer abgelegenen Villa in der Viale Machiavelli wohnt. Das faschistische Italien motiviert die Familie 1930 zum Verlassen des Landes. Sie zieht nach Genf. Am 27.03.1944, zwei Jahre nach dem Tod ihres Ehemannes, stirbt Gina Lombroso im Beisein ihrer Schwester Paola. Sie wird auf dem Genfer Friedhof Plainpalais beerdigt.  


1917 veröffentlichte Gina im Archivio die psichiatria "La psicologia della donna normale in relazione ai suoi delitti e alle passioni: psicosi sue peculiari". Zwischen 1924 und 1930 folgten Arbeiten über "La fantasia e la criminalità femminile", "La crudeltà della donna delinquente nei suoi rapporti con la donna normale", "Il piacere di piacere e i delitti d'amore", "I delitti femminili e le nuove professioni della donna", "Delitti femminili" sowie "Miss Violet Sharpe e il ratto del bambino Lindberg".
1917 veröffentlichte Gina im Archivio die psichiatria "La psicologia della donna normale in relazione ai suoi delitti e alle passioni: psicosi sue peculiari". Zwischen 1924 und 1930 folgten Arbeiten über "La fantasia e la criminalità femminile", "La crudeltà della donna delinquente nei suoi rapporti con la donna normale", "Il piacere di piacere e i delitti d'amore", "I delitti femminili e le nuove professioni della donna", "Delitti femminili" sowie "Miss Violet Sharpe e il ratto del bambino Lindberg".
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