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:[http://www.tagesspiegel.de/medien/folter-made-in-usa-die-dunkle-seite-der-macht/4305996.html Beschränkungen für Geheimdienste dürfe es nicht geben]. Nun ist es in der Geschichte etwa der CIA immer recht schattig zugegangen. Doch die Regierung von George W. Bush hatte sich im „Krieg gegen den Terror“ durch ein besonders trauriges Beispiel von Schreibtischtäterei hervorgetan: der Legalisierung von Folterpraktiken. Man kann es auch so sehen wie CIA-Agent Michael Scheuer. Der antwortet im Film „Folter – Made in USA“ auf die Frage, ob „Waterboarding“, also das simulierte Ertränken, Folter sei: „Natürlich nicht. Es war vom Präsidenten genehmigt und von US-Juristen gebilligt." Im Frühjahr 2009 hatte US-Präsident Obama den Agenten und Verhörspezialisten Straffreiheit zugesichert, aber zugleich zahlreiche Regierungsdokumente freigegeben. Insofern enthüllt der Dokumentarfilm von Marie-Monique Robin keine Neuigkeiten. Die Memos der Juristen im Pentagon, im Justizministerium und im Weißen Haus liefen 2003 auf eine von Verteidigungsminister Rumsfeld unterzeichnete Liste empfohlener Verhörtechniken hinaus. Spätestens seit ihrer Veröffentlichung sechs Jahre später war klar, dass die Fotos aus dem irakischen Gefängnis Abu Ghraib von 2004 nicht durchgeknallte Einzeltäter zeigten, sondern eine von oben abgesegnete Praxis.
:[http://www.tagesspiegel.de/medien/folter-made-in-usa-die-dunkle-seite-der-macht/4305996.html Beschränkungen für Geheimdienste dürfe es nicht geben]. Nun ist es in der Geschichte etwa der CIA immer recht schattig zugegangen. Doch die Regierung von George W. Bush hatte sich im „Krieg gegen den Terror“ durch ein besonders trauriges Beispiel von Schreibtischtäterei hervorgetan: der Legalisierung von Folterpraktiken. Man kann es auch so sehen wie CIA-Agent Michael Scheuer. Der antwortet im Film „Folter – Made in USA“ auf die Frage, ob „Waterboarding“, also das simulierte Ertränken, Folter sei: „Natürlich nicht. Es war vom Präsidenten genehmigt und von US-Juristen gebilligt." Im Frühjahr 2009 hatte US-Präsident Obama den Agenten und Verhörspezialisten Straffreiheit zugesichert, aber zugleich zahlreiche Regierungsdokumente freigegeben. Insofern enthüllt der Dokumentarfilm von Marie-Monique Robin keine Neuigkeiten. Die Memos der Juristen im Pentagon, im Justizministerium und im Weißen Haus liefen 2003 auf eine von Verteidigungsminister Rumsfeld unterzeichnete Liste empfohlener Verhörtechniken hinaus. Spätestens seit ihrer Veröffentlichung sechs Jahre später war klar, dass die Fotos aus dem irakischen Gefängnis Abu Ghraib von 2004 nicht durchgeknallte Einzeltäter zeigten, sondern eine von oben abgesegnete Praxis.
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    Unmittelbar nach 09/11, am 21.09. 2001 legalisierte Präsident George W. Bush den gezielten Einsatz von Killerdrohnen (115):
 
    "President George W. Bush signed a secret 'Memorandum of Notification" giving the CIA carte blanche to hunt down and kill high-value Targets in the al-Qaeda leadership. Bush also approved a list of about two dozen people whom the CIA was authorized to kill or capture without further presidential Review and allowed the Addition of names to that list with no permission necessary. On the day he signed the document, Bush spoke with Reporters at the Pentaton saying: 'I want justice, and there's an old poster out West, as I recall, saying WANTED, DEAD OR ALIVE'. Reporting on the presidential 'kill list', the New York Times noted: ' Despite the authority given to the agency, Mr. Bush has not waived the executive order banning assassinations, officials said. The presidential authority to kill terrorists defines operatives of Al Qaeda as enemy combatants and thus legitimate targets for lethal force" (115)
 
    die erste Killer-Drohne wurde am 1. Oktober 2001 in Afghanistan eingesetzt; sie galt einem Toyoto Corolla, in dem man den Taliban-Führer Mullah Omar vermutete. Sie traf letztlich ein anderes Fahrzeug (118 ff).
    November 2001: die erste Tötung eines "hochwertigen" Ziels, Mohammed Atef, Schwiegersohn von Osama Bin Laden, gemeinsam mit sieben weiteren Personen, in Jalalabad, Afghanistan (121)
    am 3.11.2002: Drohnentötung von Salim Sinan al-Harithi, einem Al-Quaida-Führer im Jemen. "It was the first assassination by drone in acountry with which the United States was not at war (unlike the Afghan hits). In the more innocent days this was cause for shock to many People, including Asma Jahandir, the UN Special rapporteur on extrajudial, summary, or arbitrary executions, who thought the development 'truly disturbing'"(234). Tatsächlich hat sie in ihrem Report vom 13.01.2003 als "clear case of extrajudicial killing" bezeichnet.
 
September 2011: "Hassprediger" Anwar al Awlaki "killed by a CIA drone" im Yemen. "Over fifteen days in the summer of 2013 the United States hit Yemen with nine strikes, killing as many as forty-nine people, including up to seven civilians, three of whom were children." Clearly in 2013 "things had come a very long way since George Bush had begun crossing out names in the list he kept in his desk drawér. A well-funded bureaucratic mechanism to service the 'Disposition matrix' as the kill list had been euphemistically relabeled, was centred at the national Counterterrorism Center, whose 500-strong staff was charged with, among other things, collating the various lists crafted by the CIA and JSOC and others. (As noted, the president liked to have the very last word. 'Turns out I'm really good at killing People,' he remarked the day Awlaki dies. "Didn't know that was gonna be a strong suit of mine'.)




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