Die Gesinnungsethik beurteilt den Wert einer Handlung nach der Qualität der ihr zugrunde liegenden sittlichen Grundhaltung. Gegensatz ist die Verantwortungsethik, die in erster Linie auf die mutmaßlichen Folgen der Handlung achtet. Ein Gesinnungsethiker würde zum Beispiel auch dann nicht lügen (sittliche Grundhaltung), wenn er damit Schaden von denjenigen abwenden könnte, für die er verantwortlich ist (Folgenorientierung).

Literatur

  • Achterberg, Nicola (2001) Das Spannungsfeld von Verantwortungs- und Gesinnungsethik im Verhältnis zum politischen Bewußtsein Jacob Grimms. Zugleich: Münster (Westfalen), Univ., Diss., 2001. Frankfurt am Main; Berlin; Bern; Bruxelles; New York; Oxford; Wien: Lang.
  • Hubmann, Gerald (1997) Ethische Überzeugung und politisches Handeln. Jakob Friedrich Fries und die deutsche Tradition der Gesinnungsethik. Zugleich: Frankfurt (Main), Univ., Diss., 1996. Heidelberg: Winter.
  • Köhl, Harald (1990) Kants Gesinnungsethik. Zugleich: Berlin, Freie Univ., Diss., 1986. Berlin; New York: de Gruyter.
  • Macchiavelli, Niccolò (1996) Der Fürst = Il principe . Nach der Übersetzung von Gottlob Regis bearb., eingeleitet und mit Anmerkungen vers. von Klaus Bock. Essen: Phaidon.
  • Shen-chon Lai (1998) Gesinnung und Normenbegründung. Kants Gesinnungsethik in der modernen Diskussion. Zugleich: Münster, Univ., Diss., 1998. Neuried: Ars Una.
  • Weber, Max (1919/1999) Politik als Beruf. Mit einem Vorwort von Robert Leicht. Frankfurt am Main: Büchergilde Gutenberg.

Die Gesinnungsethik zielt auf das Motiv des Handelnden und damit auf den Ursprung der Handlung ab. Im Gegensatz zur Verantwortungsethik stellt sie das Motiv und die Absicht über den tatsächlichen Erfolg der Handlung.