Gerhard Roth: Unterschied zwischen den Versionen

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Paradox ist nach Huisken auch das Verhältnis zwischen der Rothschen Vorstellung von der Herrschaft des Gehirns über die (eingebildete) Subjektqualität des Menschen einerseits und der Überzeugung des Forschers, dass aus seinen Erkenntnissen erhebliche gesellschaftspolitische Konsequenzen folgten - etwa für das Erziehungs- oder das Strafensystem. Praktische Konsequenzen unterstellten nämlich "nicht nur die geistige Verfügung über den theoretischen Zusammenhang, sondern auch die freie Zuordnung von Mitteln zu praktischen Zwecken."
Paradox ist nach Huisken auch das Verhältnis zwischen der Rothschen Vorstellung von der Herrschaft des Gehirns über die (eingebildete) Subjektqualität des Menschen einerseits und der Überzeugung des Forschers, dass aus seinen Erkenntnissen erhebliche gesellschaftspolitische Konsequenzen folgten - etwa für das Erziehungs- oder das Strafensystem. Praktische Konsequenzen unterstellten nämlich "nicht nur die geistige Verfügung über den theoretischen Zusammenhang, sondern auch die freie Zuordnung von Mitteln zu praktischen Zwecken."
http://www.sprache-werner.info/86_X-Hirn_determiniert_Geist.2882.html; aufgerufen am 16.12.08
 
Huisken kritisiert auch Roths Ausführungen zur Kriminalität. So halte es Roth "für möglich, 'dass kriminelles Verhalten erfahrungsunabhängig, genetisch-hirnorganisch bedingt ist' (Anm.: G. Roth, Einleitung zu: P. M. Churchland, Die Seelenmaschine, 1977) Die Frage, woher eigentlich die Gene wissen, welche Taten vom Gesetzgeber einer bestimmten Gesellschaft jeweils als 'kriminell' geahndet werden, wie sie in Erfahrung bringen, was als 'kriminelle Tat' gilt, da z.B. bei Uniformierten in Ausübung ihres Berufes ganz legal ist, was Privatpersonen als Vergehen angelastet wird, und woher sie Rechtsstaaten von Unrechtsstaaten unterscheiden können, zumal so etwas immer erst das Resultat gewonnener kalter oder heißer Kriege ist, stellt er sich nicht. - Auch ist ihm die Redeweise vom "kriminellen Verhalten" wissenschaftlich wenig suspekt, obwohl mit der gar nicht über das Wollen und Tun von Menschen geurteilt, sondern nur der jeweils herrschende Rechtsstandpunkt als Ordnungs- und Sortierungsmaßstab angelegt wird. Warum der eine Mensch bargeldlos Lebensmittel mitgehen lässt und ein anderer eine Bank überfällt, warum Bilanzen frisiert und Steuern hinterzogen werden, interessiert ihn wenig, solange er am kriminellen Gen als einer 'Denkmöglichkeit' festhält"
 
zit.n.: http://www.sprache-werner.info/86_X-Hirn_determiniert_Geist.2882.html; aufgerufen am 16.12.08




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