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'''Gefängnisdemokratie''' ist die Regelung der Angelegenheiten der Gefangenen - etwa im Bereich der Arbeit, der Aus- und Fortbildung, der Finanzen, der Küche und der Haushaltsführung, der Instandsetzungsarbeiten, der Disziplin usw. - durch die Gefangenen, die sich in Wahlen und Abstimmungen demokratisch organisieren. | '''Gefängnisdemokratie''' ist die Regelung der Angelegenheiten der Gefangenen - etwa im Bereich der Arbeit, der Aus- und Fortbildung, der Finanzen, der Küche und der Haushaltsführung, der Instandsetzungsarbeiten, der Disziplin usw. - durch die Gefangenen, die sich in Wahlen und Abstimmungen demokratisch organisieren. | ||
Zweck der Gefängnisdemokratie ist "nicht die Herstellung guter Gefangener, sondern guter Bürger“ (Thomas M. Osborne). Das beginnt durch die Übernahme von Verantwortung: die Gefangenen entdecken ganz neue Aspekte ihrer Persönlichkeit; sie können Wachtmeister oder Abgeordnete sein und Gesetze zu machen oder sie durchsetzen - und all dies hat Einfluss auf ihre Persönlichkeit und plötzlich sind sie keine kriminelle Gemeinschaft mehr, sondern eine Gemeinschaft ehemaliger Krimineller und gegenwärtiger Häftlinge, die als unabhängige Bürgergemeinschaft innerhalb eines besonderen und festgelegten Raums auftritt. Sie sind zwar von schattenwerfenden Mauern umgeben, genießen innerhalb derselben aber eine relative Freiheit und Gleichheit. | |||
Die Grenze der Demokratie im Gefängnis stellt der Freiheitsentzug selbst dar: über den Aufenthalt im Gefängnis und über die Entlassung befindet nicht die Gemeinschaft der Gefangenen, sondern das Justizsystem. | Die Grenze der Demokratie im Gefängnis stellt der Freiheitsentzug selbst dar: über den Aufenthalt im Gefängnis und über die Entlassung befindet nicht die Gemeinschaft der Gefangenen, sondern das Justizsystem. | ||
== Ruf nach "Gefängnisdemokratie" == | == Ruf nach "Gefängnisdemokratie" == |