Fritz Sack: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Kindheit und Jugend'''
 
== '''Kindheit und Jugend''' ==
 


Noch während des zweiten Weltkrieges siedelte die Familie Sack nach Westen. Seine Eltern blieben jedoch nach Ende des Krieges auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone und der späteren DDR, während er zu Verwandten nach Schleswig-Holstein zog.
Noch während des zweiten Weltkrieges siedelte die Familie Sack nach Westen. Seine Eltern blieben jedoch nach Ende des Krieges auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone und der späteren DDR, während er zu Verwandten nach Schleswig-Holstein zog.
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'''1955-1970 - Die Kölner Zeit'''
== '''1955-1970 - Die Kölner Zeit''' ==
 


Das Studium hat Fritz Sack ab 1955 in Köln weitergeführt und 1958 als Diplom-Kaufmann abgeschlossen. An der Universität zu Köln traf er auf [[René König]], der seit 1948/49 Professor für Soziologie an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät und ab 1955 erster Direktor des "Forschungsinstituts für Soziologie" der Universität zu Köln gewesen war. Fritz Sack promovierte 1963 mit der Arbeit „Integration und Anpassung des Handwerks in der industriellen Gesellschaft“.
Das Studium hat Fritz Sack ab 1955 in Köln weitergeführt und 1958 als Diplom-Kaufmann abgeschlossen. An der Universität zu Köln traf er auf [[René König]], der seit 1948/49 Professor für Soziologie an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät und ab 1955 erster Direktor des "Forschungsinstituts für Soziologie" der Universität zu Köln gewesen war. Fritz Sack promovierte 1963 mit der Arbeit „Integration und Anpassung des Handwerks in der industriellen Gesellschaft“.
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'''1970-1974 - Erste Professur'''
 
== '''1970-1974 - Erste Professur''' ==
 
   
   
1970 nimmt Sack den Ruf der Universität Regensburg an und hat den Lehrstuhl für Soziologie für 4 Jahre inne. Dem Ruf an die Universität Wien im selben Jahr folgt Sack nicht. An der Universität Bremen nimmt Sack die Tätigkeit im Gründungssenat auf. Zusammen mit Georg Heike leitet Sack ein Projekt der DFG zur Soziophonik.  
1970 nimmt Sack den Ruf der Universität Regensburg an und hat den Lehrstuhl für Soziologie für 4 Jahre inne. Dem Ruf an die Universität Wien im selben Jahr folgt Sack nicht. An der Universität Bremen nimmt Sack die Tätigkeit im Gründungssenat auf. Zusammen mit Georg Heike leitet Sack ein Projekt der DFG zur Soziophonik.  




'''1974-1984 - Lehre in Hannover'''
 
== '''1974-1984 - Lehre in Hannover''' ==
 
   
   
1974 folgt Fritz Sack dem Ruf an die Rechtsfakultät der Universität Hannover. Der Lehrstuhl "Kriminologie" wird auf Bestreben Sacks hin umbenannt in Professur für "Deviantes Verhalten und Soziale Kontrolle". Sack wird ein Jahr später Dekan der Fakultät.
1974 folgt Fritz Sack dem Ruf an die Rechtsfakultät der Universität Hannover. Der Lehrstuhl "Kriminologie" wird auf Bestreben Sacks hin umbenannt in Professur für "Deviantes Verhalten und Soziale Kontrolle". Sack wird ein Jahr später Dekan der Fakultät.
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In der Aufarbeitung der Geschehnisse im Verlauf des [http://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Herbst Deutschen Herbst] übernahm Fritz Sack 1978 die Leitung eines Projekts zur Erforschung der Ursachen des Terrorismus im Auftrag des Bundesministers des Innern. Einem Ruf auf den Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie im gleichen Jahr folgt Sack nicht.  
In der Aufarbeitung der Geschehnisse im Verlauf des [http://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Herbst Deutschen Herbst] übernahm Fritz Sack 1978 die Leitung eines Projekts zur Erforschung der Ursachen des Terrorismus im Auftrag des Bundesministers des Innern. Einem Ruf auf den Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie im gleichen Jahr folgt Sack nicht.  


'''1984-1996 - Hamburg'''
== '''1984-1996 - Hamburg''' ==
 


1984 nahm Fritz Sack den Ruf auf den Lehrstuhl für Kriminologie an der Fakultät für Rechtswissenschaften an der Universität Hamburg an, wobei dieser Teil dem Fachbereich II in der reformierten einstufigen Juristenausbildung angehörte. Dieser Lehrstuhl Kriminologie war der erste und einzige auf dem Gebiet der Bundesrepublik. Fritz Sack führte die Arbeit von [[Lieselotte Pongratz]] fort und gründete den Aufbaustudiengang Kriminologie als zweijähriges Postgraduierten Studium. Fritz Sack emiritierte 1996.  
1984 nahm Fritz Sack den Ruf auf den Lehrstuhl für Kriminologie an der Fakultät für Rechtswissenschaften an der Universität Hamburg an, wobei dieser Teil dem Fachbereich II in der reformierten einstufigen Juristenausbildung angehörte. Dieser Lehrstuhl Kriminologie war der erste und einzige auf dem Gebiet der Bundesrepublik. Fritz Sack führte die Arbeit von [[Lieselotte Pongratz]] fort und gründete den Aufbaustudiengang Kriminologie als zweijähriges Postgraduierten Studium. Fritz Sack emiritierte 1996.  


'''1996-heute'''
 
== '''1996-heute''' ==
 


Fritz Sack war in den Jahren 1998 und 1999 Mitglied der Hamburger Polizeikommission, die nach dem Hamburger Polizeiskandal Erkenntnisse der wissenschaftlichen Forschung für den praktischen Umgang mit möglichen polizeilichen Fehlverhalten verknüpfen sollte.
Fritz Sack war in den Jahren 1998 und 1999 Mitglied der Hamburger Polizeikommission, die nach dem Hamburger Polizeiskandal Erkenntnisse der wissenschaftlichen Forschung für den praktischen Umgang mit möglichen polizeilichen Fehlverhalten verknüpfen sollte.
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'''Ehrungen'''
 
== '''Ehrungen''' ==
 


Die [[Gesellschaft für interdisziplinäre wissenschaftliche Kriminologie]] (GIWK) vergibt im 2-Jahres Turnus den [http://www1.uni-hamburg.de/giwk/preis.html Fritz-Sack-Preis]. Zum 65. Geburtstag von Fritz Sack wurde die Festschrift ''Politischer Wandel, Gesellschaft und Kriminalitätsdiskurse'' von [[Trutz von Trotha]] herausgegeben.  
Die [[Gesellschaft für interdisziplinäre wissenschaftliche Kriminologie]] (GIWK) vergibt im 2-Jahres Turnus den [http://www1.uni-hamburg.de/giwk/preis.html Fritz-Sack-Preis]. Zum 65. Geburtstag von Fritz Sack wurde die Festschrift ''Politischer Wandel, Gesellschaft und Kriminalitätsdiskurse'' von [[Trutz von Trotha]] herausgegeben.  
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Die Ehrendoktorwürde wurde Fritz Sack am 1. Juni 2006 von der Universität Kreta verliehen.  
Die Ehrendoktorwürde wurde Fritz Sack am 1. Juni 2006 von der Universität Kreta verliehen.  


'''Privat'''
 
== '''Privat''' ==
 


Fritz Sack ist verheiratet (1960) und Vater von drei Kindern (1964, 1967 und 1969 geboren). Er ist begeisterter Tischtennisspieler und lebt in Hamburg.
Fritz Sack ist verheiratet (1960) und Vater von drei Kindern (1964, 1967 und 1969 geboren). Er ist begeisterter Tischtennisspieler und lebt in Hamburg.
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'''Zitate über Fritz Sack'''
 
== '''Zitate über Fritz Sack'''==


"Er ist ein Seismograph des Kriminaljustizsystems und der Kontrollpolitik, nicht ihr Buchhalter" Prof Reinhard Kreissl in ''Von der kritischen Theorie in schlechten und über schlechte Zeiten.''
"Er ist ein Seismograph des Kriminaljustizsystems und der Kontrollpolitik, nicht ihr Buchhalter" Prof Reinhard Kreissl in ''Von der kritischen Theorie in schlechten und über schlechte Zeiten.''


== Publikationen ==
 
== == Publikationen == ==
 


'''Monographie'''
'''Monographie'''
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* ''Privatisierung staatlicher Kontrolle - Befunde, Konzepte, Tendenzen''. Baden-Baden 1995
* ''Privatisierung staatlicher Kontrolle - Befunde, Konzepte, Tendenzen''. Baden-Baden 1995
Festschriften und Freundschaftsgaben
Trutz v. Trotha (Hg.), ''Politischer Wandel, Gesellschaft und Kriminalitätsdiskurse. Beiträge zur interdisziplinären wissenschaftlichen Kriminologie. Festschrift für Fritz Sack zum 65. Geburtstag''. Baden-Baden (Nomos) 1996




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