Franz Exner: Unterschied zwischen den Versionen

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== Zitate Franz Exners ==
== Zitate Franz Exners ==
* '''Exner als Kriminalsoziologe, 1926''' (aus „Krieg und Kriminalität“, S. 14):{{Zitat|''Der Krieg war die denkbar stärkste Bestätigung dafür, welch überwiegenden Einfluß die äußeren Verhältnisse, die ökonomischen Bedingungen, kurz gesagt das Milieu auf die Verbrechensentwicklung hat, denn kriminalistisch betrachtet war der Krieg nichts anderes, als eine rasante Milieuverschiebung mit ebenso riesenhaften kriminellen Folgen. Wir erkennen daraus, daß die beste Kriminalpolitik stets eine gute Sozialpolitik sein wird.''}}
'''Exner als Kriminalsoziologe''', 1926 (aus „Krieg und Kriminalität“, S. 14):


* '''Exner als Kriminalanthropologe, 1939''' (aus „Volkscharakter und Verbrechen“, S. 412):{{Zitat|''Wenn das'' (Exner hatte zuvor auf seiner Ansicht nach „rassischen“ Unterschiede der Bevölkerungen Nord- und Süditaliens verwiesen) ''richtig ist, erledigen sich damit wohl die früher betonten Beziehungen zum Klima. Es handelt sich eben um biologisch verschiedenartige Menschen mit sozial verschiedenartigem Verhalten.''}}
::''„Der Krieg war die denkbar stärkste Bestätigung dafür, welch überwiegenden Einfluß die äußeren Verhältnisse, die ökonomischen Bedingungen, kurz gesagt das Milieu auf die Verbrechensentwicklung hat, denn kriminalistisch betrachtet war der Krieg nichts anderes, als eine rasante Milieuverschiebung mit ebenso riesenhaften kriminellen Folgen. Wir erkennen daraus, daß die beste Kriminalpolitik stets eine gute Sozialpolitik sein wird.''


* '''Exner als Antisemit<ref>In der dritten Auflage seines Hauptwerkes, die posthum 1949 erschien, hatte Exner diese Passagen kommentarlos entfernt. Eine Erklärung hierfür wurde von der kriminologiehistorischen Forschung bislang noch nicht erbracht.</ref>, 1944''' (aus „Kriminalbiologie“, 2. Aufl., S. 58 f.):{{Zitat|''So hat die Straffälligkeit der Juden einige sehr deutliche Wesensmerkmale, und die Frage kann nur sein: Sind sie auf die Rasseeigenheiten des Juden zurückzuführen? Es ist dies von manchen verneint worden […] . In der Tat stimmt das Gesamtbild der jüdischen Straffälligkeit ganz auffallend mit den Grundzügen des jüdischen Wesens überein. Wie die Juden sich in ihrem sozialen Verhalten mehr mit dem Kopf als mit der Hand betätigen, so ist es auch in ihrem antisozialen Verhalten. […] Für die Annahme einer rassisch bedingten Kriminalität der Juden spricht auch der Umstand, daß die Juden in anderen Ländern ein ähnliche Straffälligkeit zu zeigen scheinen.''}}
'''Exner als Kriminalanthropologe''', 1939 (aus „Volkscharakter und Verbrechen“, S. 412):


* '''Exner als Kritiker Lombrosos, 1944''' (aus „Kriminalbiologie“, 2. Aufl., S. 151 f.): {{Zitat|''Lombroso und seine Nachfolger sind […] zur Annahme eines anthropologischen Typus „Verbrecher“ gelangt. – Ein gut Teil dieser Beobachtungen hat einer Nachprüfung nicht standgehalten. […] Der Begriff des Verbrechens entstammt der Wertwelt des Menschen, sein Inhalt wechselt nach Völkern und Zeiten. Daher ist es schlechthin unmöglich, Allgemeingültiges über den Körperbau „des Verbrechers“ auszusagen. […] So sagt denn auch v. Rohden, daß „heutzutage so gut wie nichts von Lombrosos Verbrechermorphologie übrig geblieben ist“.}}
::''„Wenn das (Exner hatte zuvor auf seiner Ansicht nach „rassischen“ Unterschiede der Bevölkerungen Nord- und Süditaliens verwiesen) richtig ist, erledigen sich damit wohl die früher betonten Beziehungen zum Klima. Es handelt sich eben um biologisch verschiedenartige Menschen mit sozial verschiedenartigem Verhalten.“''
 
'''Exner als Antisemit''', 1944 (aus „Kriminalbiologie“, 2. Aufl., S. 58 f.):
 
::''„So hat die Straffälligkeit der Juden einige sehr deutliche Wesensmerkmale, und die Frage kann nur sein: Sind sie auf die Rasseeigenheiten des Juden zurückzuführen? Es ist dies von manchen verneint worden […] . In der Tat stimmt das Gesamtbild der jüdischen Straffälligkeit ganz auffallend mit den Grundzügen des jüdischen Wesens überein. Wie die Juden sich in ihrem sozialen Verhalten mehr mit dem Kopf als mit der Hand betätigen, so ist es auch in ihrem antisozialen Verhalten. […] Für die Annahme einer rassisch bedingten Kriminalität der Juden spricht auch der Umstand, daß die Juden in anderen Ländern ein ähnliche Straffälligkeit zu zeigen scheinen.“''
 
'''Exner als Kritiker Lombrosos''', 1944 (aus „Kriminalbiologie“, 2. Aufl., S. 151 f.):
 
::''„Lombroso und seine Nachfolger sind […] zur Annahme eines anthropologischen Typus „Verbrecher“ gelangt. – Ein gut Teil dieser Beobachtungen hat einer Nachprüfung nicht standgehalten. […] Der Begriff des Verbrechens entstammt der Wertwelt des Menschen, sein Inhalt wechselt nach Völkern und Zeiten. Daher ist es schlechthin unmöglich, Allgemeingültiges über den Körperbau „des Verbrechers“ auszusagen. […] So sagt denn auch v. Rohden, daß „heutzutage so gut wie nichts von Lombrosos Verbrechermorphologie übrig geblieben ist“.“''* '''Exner als Kriminalsoziologe,
1926''' (aus „Krieg und Kriminalität“, S. 14):{{Zitat|''Der Krieg war die denkbar stärkste Bestätigung dafür, welch überwiegenden Einfluß die äußeren Verhältnisse, die ökonomischen Bedingungen, kurz gesagt das Milieu auf die Verbrechensentwicklung hat, denn kriminalistisch betrachtet war der Krieg nichts anderes, als eine rasante Milieuverschiebung mit ebenso riesenhaften kriminellen Folgen. Wir erkennen daraus, daß die beste Kriminalpolitik stets eine gute Sozialpolitik sein wird.''}}


== Werke ==
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