Franz Exner: Unterschied zwischen den Versionen

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Exner wurde 1910 Privatdozent in Wien und hatte anschließend Professuren in Czernowitz (1912), Prag (1916), Tübingen (1919) und Leipzig (1921). Am 1. April 1933 folgte er einem Ruf auf eine Professur für [[Strafrecht]], [[Strafprozess]]recht und [[Kriminologie]] an die Ludwig-Maximilians-Universität München.  
Exner wurde 1910 Privatdozent in Wien und hatte anschließend Professuren in Czernowitz (1912), Prag (1916), Tübingen (1919) und Leipzig (1921). Am 1. April 1933 folgte er einem Ruf auf eine Professur für [[Strafrecht]], [[Strafprozess]]recht und [[Kriminologie]] an die Ludwig-Maximilians-Universität München.  


Erwähnenswert sind weiterhin Exners Kontakte zur amerikanischen Kriminologie, insbesondere zu [[Edwin H. Sutherland]], mit dem er seit Ende der zwanziger Jahre eine briefliche Korrespondenz pflegte. Exner unternahm während des Sommersemesters 1934 eine mehrmonatige Studienreise in die USA und traf dort unter anderem Sutherland und [[Torsten Sellin]]. Seine Erfahrungen bezüglich des us-amerikanischen [[Strafvollzug]]swesens und der dortigen kriminologischen Forschung verarbeitete er sodann literarisch in seinem "Kriminalistischen Bericht über eine Reise nach Amerika" (veröffentlicht 1935 in der ZSTW).
Erwähnenswert sind weiterhin Exners Kontakte zur amerikanischen Kriminologie, insbesondere zu [[Edwin H. Sutherland]], mit dem er seit Ende der zwanziger Jahre eine briefliche Korrespondenz pflegte. Exner unternahm während des Sommersemesters 1934 eine mehrmonatige Studienreise in die USA und traf dort unter anderem mit Sutherland, [[Thorsten Sellin]] und [[Ernest W. Burgess]] persönlich zusammen. Seine Erfahrungen bezüglich des us-amerikanischen [[Strafvollzug]]swesens und der dortigen kriminologischen Forschung verarbeitete er sodann literarisch in seinem "Kriminalistischen Bericht über eine Reise nach Amerika" (veröffentlicht 1935 in der [[Zeitschrift für die Gesamte Strafrechtswissenschaft]], ZSTW).


Exner war nie Mitglied der NSDAP gewesen und behielt im Gegensatz zu vielen seiner akademischen Kollegen seine dortige Professur auch im Zuge der nach dem 8. Mai 1945 stattfindenden „Entnazifizierung“. Als er 1947 starb, war er einer der wenigen namhaften Kriminologen, die unter vier verschiedenen politischen Systemen geforscht und gelehrt hatten – von der österreichischen Donaumonarchie über die Weimarer Republik und das „Dritte Reich“ bis hin zur Zeit der Alliierten Besatzung.
Exner war nie Mitglied der NSDAP gewesen und behielt im Gegensatz zu vielen seiner akademischen Kollegen seine dortige Professur auch im Zuge der nach dem 8. Mai 1945 stattfindenden „Entnazifizierung“. Als er 1947 starb, war er einer der wenigen namhaften Kriminologen, die unter vier verschiedenen politischen Systemen geforscht und gelehrt hatten – von der österreichischen Donaumonarchie über die Weimarer Republik und das „Dritte Reich“ bis hin zur Zeit der Alliierten Besatzung.
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