Femizid: Unterschied zwischen den Versionen

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In einer retrospektiven Studie zum Femizid in Australien (1999) wurden nachfolgende Merkmale gefunden: Frauen wurden entweder im ersten Lebensjahr oder in einem Alter zwischen 21 und 23 Jahren am häufigsten Opfer eines Femizids. Die Täter-Opfer-Beziehung gestaltete sich in der Mehrheit als Ehe oder Partnerschaft, wobei in der Regel häusliche Konflikte zugrunde lagen. In Übereinstimmung mit dieser Konstellation fand der Femizid zum Großteil in privaten Wohnungen statt. Im Vergleich von Tätern und Opfern fand sich, dass mit zunehmendem Alter der Täter die Beziehung zum Opfer eine engere war und dass in der Regel Täter und Opfer von gleicher Rasse waren. Diese Ergebnisse bestätigen sich durch ähnliche Befunde anderer Studien, in welchen weitere Risikofaktoren wie der Besitz einer Handfeuerwaffe, ein Stiefkind des Täters im Haushalt, Stalking, erzwungener Geschlechtsverkehr und Missbrauch während der Schwangerschaft genannt werden.
In einer retrospektiven Studie zum Femizid in Australien (1999) wurden nachfolgende Merkmale gefunden: Frauen wurden entweder im ersten Lebensjahr oder in einem Alter zwischen 21 und 23 Jahren am häufigsten Opfer eines Femizids. Die Täter-Opfer-Beziehung gestaltete sich in der Mehrheit als Ehe oder Partnerschaft, wobei in der Regel häusliche Konflikte zugrunde lagen. In Übereinstimmung mit dieser Konstellation fand der Femizid zum Großteil in privaten Wohnungen statt. Im Vergleich von Tätern und Opfern fand sich, dass mit zunehmendem Alter der Täter die Beziehung zum Opfer eine engere war und dass in der Regel Täter und Opfer von gleicher Rasse waren. Diese Ergebnisse bestätigen sich durch ähnliche Befunde anderer Studien, in welchen weitere Risikofaktoren wie der Besitz einer Handfeuerwaffe, ein Stiefkind des Täters im Haushalt, Stalking, erzwungener Geschlechtsverkehr und Missbrauch während der Schwangerschaft genannt werden.


Kerry (1998) legt dem Femizid ein binäres Modell zugrunde, nach dem  Femizid zwei Ausgangspunkte aufweist: *Ausgangspunkt 1 sieht das Opfer als unterdrückte Frau, die es aufgegeben hat, sich zu emanzipieren. *Ausgangspunkt 2 nimmt im Gegenteil an, dass es sich beim Täter um einen sozial unbeholfenen und abhängigen Mann handelt, welcher erst seine emanzipierte Partnerin tötet und dann sich selbst suizidiert.  
Kerry (1998) legt dem Femizid ein binäres Modell zugrunde, nach dem  Femizid zwei Ausgangspunkte aufweist: Ausgangspunkt 1 sieht das Opfer als unterdrückte Frau, die es aufgegeben hat, sich zu emanzipieren. Ausgangspunkt 2 nimmt im Gegenteil an, dass es sich beim Täter um einen sozial unbeholfenen und abhängigen Mann handelt, welcher erst seine emanzipierte Partnerin tötet und dann sich selbst suizidiert.  


Parallel nimmt das Modell eine chronologische Abfolge des Tatgeschehens an:  
Parallel nimmt das Modell eine chronologische Abfolge des Tatgeschehens an:  
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*Stufe 4: „Post-Murder“ (befasst sich mit der Zeit unmittelbar nach dem Mord)
*Stufe 4: „Post-Murder“ (befasst sich mit der Zeit unmittelbar nach dem Mord)
*Stufe 5: „Adjustment to Incarceration“ (welche Einstellungen hat der Täter zu seiner Inhaftierung, zu seiner Tat und zu seinem Opfer)
*Stufe 5: „Adjustment to Incarceration“ (welche Einstellungen hat der Täter zu seiner Inhaftierung, zu seiner Tat und zu seinem Opfer)


===Makrokriminologische Perspektive===
===Makrokriminologische Perspektive===