Environmental Criminology: Unterschied zwischen den Versionen

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Hinzufügen weitergehender Literatur: Hadamitzky, Gregor (2015): ''Crime Mapping - Digitale Kriminalitätskartierung in Zeiten der Risikogesellschaft''. Frankfurt am Main
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==Allgemeines==
Die '''Environmental Criminology''' (E.C.) ist ein junges Untersuchungsfeld innerhalb der [[Kriminologie]]. Ihr Untersuchungsschwerpunkt liegt auf dem Raum-Zeit-Gefüge, in dem kriminelle Handlungen begangen werden. Zentral für diese Betrachtungsweise ist die Feststellung, dass bestimmte Merkmale einer Situation einen [[Prävention|präventiven]] bzw. kriminogenen (kriminalitätsfördernden) Einfluss ausüben können. Die E.C. befasst sich mit den Auswirkungen von physikalischen Raummerkmalen auf (kriminelles) Verhalten. Ihre Erkenntnisse finden Verwendung für die [[Kriminalprävention]].
 
Die Environmental Criminology (E.C.) ist ein junges Untersuchungsfeld innerhalb der [[Kriminologie]]. Ihr Untersuchungsschwerpunkt liegt auf dem Raum-Zeit-Gefüge, in dem kriminelle Handlungen begangen werden. Zentral für diese Betrachtungsweise ist die Feststellung, dass bestimmte Merkmale einer Situation einen präventiven bzw. kriminogenen (kriminalitätsfördernden) Einfluss ausüben können. Die E.C. befasst sich mit den Auswirkungen von physikalischen Raummerkmalen auf (kriminelles) Verhalten. Ihre Erkenntnisse finden Verwendung für die Kriminalprävention.


==Ursprünge der E.C. und der Kriminalgeografie==
==Ursprünge der E.C. und der Kriminalgeografie==
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===Routine Activity Theory===
===Routine Activity Theory===


Die [[Routine Activity Theorie]] untersucht, wie sich kriminogene Situationen (ein potentieller Täter trifft bei ausbleibender sozialer Kontrolle auf ein geeignetes Opfer/Ziel) makrostrukturell verändern. [[Cohen]] und [[Felson]] argumentierten bspw., dass die steigende Anzahl von Wohnungseinbrüchen in den USA während der 1960er und 70er Jahre durch die gleichzeitige Veränderung kollektiver Routinen (Zwei erwerbstätige Personen im Haushalt, außerhäusliche Freizeitaktivitäten) zu erklären sei. Für andere Eigentumsdelikte lässt sich folgende makrostrukturelle Begründung anführen: Die wachsende Verbreitung von kleinen und wertvollen Konsumgütern (Laptops, Handys,…) schaffe strukturell Situation, die das Diebstahlsrisiko erhöhen. In Verbindung mit dem Selbstbedienungskonzept der Warenhäuser werden alle vier Bedingungen geeigneter Beute erfüllt: Value, Inertia, Visibility und Access (VIVA).
Die [[Routine Activity Theory]] untersucht, wie sich kriminogene Situationen (ein potentieller Täter trifft bei ausbleibender sozialer Kontrolle auf ein geeignetes Opfer/Ziel) makrostrukturell verändern. [[Cohen]] und [[Felson]] argumentierten bspw., dass die steigende Anzahl von Wohnungseinbrüchen in den USA während der 1960er und 70er Jahre durch die gleichzeitige Veränderung kollektiver Routinen (Zwei erwerbstätige Personen im Haushalt, außerhäusliche Freizeitaktivitäten) zu erklären sei. Für andere Eigentumsdelikte lässt sich folgende makrostrukturelle Begründung anführen: Die wachsende Verbreitung von kleinen und wertvollen Konsumgütern (Laptops, Handys,…) schaffe strukturell Situation, die das Diebstahlsrisiko erhöhen. In Verbindung mit dem Selbstbedienungskonzept der Warenhäuser werden alle vier Bedingungen geeigneter Beute erfüllt: Value, Inertia, Visibility und Access (VIVA).


===Crime Pattern Theory===
===Crime Pattern Theory===
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*Cohen, L. E., Felson, M. (1979): Social change and crime rate trends: A routine activity approach. In: American Sociological Review, 44, S. 588 – 608
*Cohen, L. E., Felson, M. (1979): Social change and crime rate trends: A routine activity approach. In: American Sociological Review, 44, S. 588 – 608
*Hadamitzky, G. (2015): Crime Mapping - Digitale Kriminalitätskartierung in Zeiten der Risikogesellschaft. Frankfurt am Main.


*Sherman, L.W., Gartin,G.P., Buerger, M.E.(1989): Routune activity and the criminology of spaces. In: Criminology, 27, S. 27-55
*Sherman, L.W., Gartin,G.P., Buerger, M.E.(1989): Routune activity and the criminology of spaces. In: Criminology, 27, S. 27-55


*Beispiel für ein kriminalgeografisches Informationssystem: http://www.heeressport.at/index.php?seite=148&news_entry=2111
*European Crime and Safety Survey Consortium (2005): The burden of crime in the EU. http://www.europeansafetyobservatory.eu/euics_rp.htm


*European Crime and Safety Survey Consortium (2005): The burden of crime in the EU. http://www.europeansafetyobservatory.eu/euics_rp.htm
*White, R. (2008) Crimes against nature: environmental criminology and ecological justice. Cullompton: Willan Publishing.
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