Edwin Sutherland: Unterschied zwischen den Versionen

37 Bytes hinzugefügt ,  14:49, 16. Dez. 2007
Kleinigkeiten, Einleitung abgeändert (Neutralität)
K (→‎Quellen: typos)
(Kleinigkeiten, Einleitung abgeändert (Neutralität))
Zeile 1: Zeile 1:
Edwin Hardin Sutherland, * 13. August 1883 in Gibbon (Nebraska); † 11. Oktober 1950 in Bloomington (Indiana) war Soziologe und zählt zu den bedeutensten Kriminologen des 20. Jahrhunderts.  
Edwin Hardin Sutherland, * 13. August 1883 in Gibbon (Nebraska); † 11. Oktober 1950 in Bloomington (Indiana) war ein amerikanischer Soziologe und gilt als einer der bedeutendsten Kriminologen des 20. Jahrhunderts.  


== '''Leben''' ==
== '''Leben''' ==
Zeile 33: Zeile 33:
In seinem Buch "Der professionelle Dieb" (1939) kam Sutherland zu dem Schluss, dass nicht jeder ein professioneller Dieb sein kann, sondern man muss in einer Gruppe von professionellen Dieben akzeptiert und geschult werden.  
In seinem Buch "Der professionelle Dieb" (1939) kam Sutherland zu dem Schluss, dass nicht jeder ein professioneller Dieb sein kann, sondern man muss in einer Gruppe von professionellen Dieben akzeptiert und geschult werden.  


Der professionelle Dieb, stielt beruflich. Er macht das Stehlen zur regulären Geschäftstätigkeit und plant jede Ausführung sorgfältig. Er hat verschiedene Fähigkeiten und Methoden, die sich von denen der anderen professionellen Kriminellen unterscheiden. Er ist in der Regel auf Wanderschaft und kommt in alle Städte der USA.  
Der professionelle Dieb stielt beruflich. Er macht das Stehlen zur regulären Geschäftstätigkeit und plant jede Ausführung sorgfältig. Er hat verschiedene Fähigkeiten und Methoden, die sich von denen der anderen professionellen Kriminellen unterscheiden. Er ist in der Regel auf Wanderschaft und kommt in alle Städte der USA.  


Der professionelle Dieb ist sehr freundlich. Ein Dieb warnt nicht nur andere Diebe vor der Gefahr, sondern er vermeidet auch Dinge, die andere Diebe in Gefahr bringen, sie helfen einander bei Schwierigkeiten. Diebe lassen sich selten von persönlichen Gefühlen beeinflussen. Sie sind alle vereint verbunden gegenüber den Strafverfolgungsbehörden.   
Der professionelle Dieb ist sehr freundlich. Ein Dieb warnt nicht nur andere Diebe vor der Gefahr, sondern er vermeidet auch Dinge, die andere Diebe in Gefahr bringen, sie helfen einander bei Schwierigkeiten. Diebe lassen sich selten von persönlichen Gefühlen beeinflussen. Sie sind alle vereint verbunden gegenüber den Strafverfolgungsbehörden.   
Zeile 70: Zeile 70:
Diese Erkenntnissen wurde vielfach fortgeführt. C. Ray Jeffery und Ronald L. Akers formulierten die "Therorie des sozialen Lernens" indem sie an Sutherland Theorie anknüpften und die Frage stellten, wie gelernt wird. Sie nehmen dafür Bezug auf die Prinzipien, die die allgemeine Lernpychologie zur Erklärung von Lernvorgängen entwickelt hat.  
Diese Erkenntnissen wurde vielfach fortgeführt. C. Ray Jeffery und Ronald L. Akers formulierten die "Therorie des sozialen Lernens" indem sie an Sutherland Theorie anknüpften und die Frage stellten, wie gelernt wird. Sie nehmen dafür Bezug auf die Prinzipien, die die allgemeine Lernpychologie zur Erklärung von Lernvorgängen entwickelt hat.  


Die "Therorie der Neutralisationstechniken" von Gresham Sykes und David Matza greift die Frage auf, was gelernt werden muss? Sie knüpft dabei an Sutherlands Begriff der "Rationlalisierung" an, die hier "Neutralisierung" genannt wird. Die Antwort wird in den subjektiven Rechtfertigungen (Ausreden), den Neutralisationstechniken gesehen.   
Die "Theorie der Neutralisationstechniken" von Gresham Sykes und David Matza greift die Frage auf, was gelernt werden muss. Sie knüpft dabei an Sutherlands Begriff der "Rationlalisierung" an, die hier "Neutralisierung" genannt wird. Die Antwort wird in den subjektiven Rechtfertigungen (Ausreden), den Neutralisationstechniken, gesehen.   


Ebenso folgten zahlreiche Weiterentwicklungen Sutherlands Theorie mit entsprechenden Theorien. Beispielsweise schufen Albert K. Cohen, Richard A. Cloward, und Lloyd E. Ohlin die "Theorie vom straffälligen Bandenverhalten" durch die Kombination der "Theorie differentiellen Kontakte" mit Robert K. Mertons "Anomietheorie".
Ebenso folgten zahlreiche Weiterentwicklungen von Sutherlands Ansichten mit entsprechenden Theorien. Beispielsweise schufen Albert K. Cohen, Richard A. Cloward, und Lloyd E. Ohlin die "Theorie vom straffälligen Bandenverhalten" durch die Kombination der "Theorie differentiellen Kontakte" mit Robert K. Mertons "Anomietheorie".


=== White Collar Crime ===
=== White Collar Crime ===
Zeile 92: Zeile 92:
== Bedeutung ==
== Bedeutung ==


Sein Lehrbuch "Grundlagen der Kriminologie" (1939) wurde zum einflussreichsten Lehrbuch in der Kriminolgiegeschichte. Nach Sutherlands Tod 1950 führte dies zunächst Donald R. Cressey und dann David Luckenbill fort. Die 11. Auflage erschien im Jahr 1992. Generationen von Kriminologen und ihre Studenten lernten damit. So konnte sich auch Sutherlands "Theorie der differnetiellen Kontakte" durchsetzen.   
Sein Lehrbuch "Grundlagen der Kriminologie" (1939) wurde zum einflussreichsten Lehrbuch in der Kriminolgiegeschichte. Nach Sutherlands Tod 1950 führte dieses zunächst Donald R. Cressey und dann David Luckenbill fort. Die 11. Auflage erschien im Jahr 1992. Generationen von Kriminologen und ihre Studenten lernten damit. So konnte sich auch Sutherlands "Theorie der differnetiellen Kontakte" durchsetzen.   


Sutherland Auswirkungen auf die Kriminologie waren revolutionär. Am Anfang seiner Laufbahn war die Kriminologie eine schwache Wissenschaft und von mehreren Fachrichtungen beeinflusst. Vor allem ist es ihm zu verdanken, dass die amerikanische Kriminologie heute fest unter soziologischem Einfluss steht.  
Sutherland Auswirkungen auf die Kriminologie waren revolutionär. Am Anfang seiner Laufbahn war die Kriminologie eine schwache Wissenschaft und von mehreren Fachrichtungen beeinflusst. Vor allem ist es ihm zu verdanken, dass die amerikanische Kriminologie heute fest unter soziologischem Einfluss steht.  
Zeile 98: Zeile 98:
"Edwin H. Sutherland war in der Kriminologie, wie Albert Einstein in der Physik. Er hat eine ganze Disziplin verwandelt."  
"Edwin H. Sutherland war in der Kriminologie, wie Albert Einstein in der Physik. Er hat eine ganze Disziplin verwandelt."  


Mehrerer seiner Doktoranten wurden ebenso einflussreiche Kriminologen, wie Donald R. Cressey, Lloyd Ohlin, Mary Owen Camer, Albert K. Cohen und Karl Schuessler.  
Mehrerer seiner Doktoranden wurden wurden ebenso zu einflussreichen Kriminologen, wie Donald R. Cressey, Lloyd Ohlin, Mary Owen Camer, Albert K. Cohen und Karl Schuessler.  


In der Anerkennung seiner, verleiht die "Amerikanischen Gesellschaft der Kriminologie" einen Preis, der seinen Namen trägt.  
Sutherland zu Ehren, verleiht die "Amerikanischen Gesellschaft der Kriminologie" einen Preis, der seinen Namen trägt.  


== Literatur ==
== Literatur ==
1.480

Bearbeitungen