Ebracher Knast-Camp: Unterschied zwischen den Versionen

141 Bytes hinzugefügt ,  08:32, 8. Mär. 2013
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 4: Zeile 4:


----
----
Das '''Knast-Camp''' - in einigen Flugblättern auch als "Rote Knastwoche" angekündigt -  war eine Aktion von [[APO]]-Mitgliedern und Sympathisanten, die vom 15. bis zum 19. Juli 1969 im oberfränkischen Ort Ebrach (Landkreis Bamberg), in angrenzenden Gemeinden und Bamberg stattfand.
Das '''Knast-Camp''' - in einigen Flugblättern auch als "Rote Knastwoche" angekündigt -  war eine Aktion von [[APO]]-Mitgliedern und Sympathisanten, die vom 15. bis zum 19. Juli 1969 im oberfränkischen Ort [http://de.wikipedia.org/wiki/Ebrach Ebrach] (Landkreis Bamberg), in angrenzenden Gemeinden und Bamberg stattfand.


== Vorgeschichte ==
== Vorgeschichte ==
Zeile 68: Zeile 68:
== Nachwirkungen ==
== Nachwirkungen ==
Das in seiner ursprünglich geplanten Form gescheiterte Ebracher Knast-Camp hatte weitreichende Auswirkungen auf die Entwicklung des Links-Terrorismus in Deutschland.<ref>Korndörfer, Lutz: ''Terroristische Alternative in der BRD: Die Bewegung 2. Juni.'' In: Straßen, Alexander (Hrsg.): ''Sozialrevolutionärer Terrorismus. Theorie, Ideologie, Fallbeispiele, Zukunftsszenarien.'' VS Verlag 2008, S. 241 ff </ref> Auch wenn es den Anwesenden zu dieser Zeit noch nicht bewusst war, trennten sich in Ebrach die Wege von vielen der Teilnehmer - auch was die Art ihrer weiteren politischen Vorgehensweise anging.  
Das in seiner ursprünglich geplanten Form gescheiterte Ebracher Knast-Camp hatte weitreichende Auswirkungen auf die Entwicklung des Links-Terrorismus in Deutschland.<ref>Korndörfer, Lutz: ''Terroristische Alternative in der BRD: Die Bewegung 2. Juni.'' In: Straßen, Alexander (Hrsg.): ''Sozialrevolutionärer Terrorismus. Theorie, Ideologie, Fallbeispiele, Zukunftsszenarien.'' VS Verlag 2008, S. 241 ff </ref> Auch wenn es den Anwesenden zu dieser Zeit noch nicht bewusst war, trennten sich in Ebrach die Wege von vielen der Teilnehmer - auch was die Art ihrer weiteren politischen Vorgehensweise anging.  
15 Campbesucher, darunter Kunzelmann, Siepmann, Teufel, Weisbecker, Vogler und Rauch reisten auf Einladung der "Uccelli" direkt von Ebrach über München weiter nach Italien. Nachdem sie sich in Rom bei dem linken Verleger Feltrinelli Geld besorgt hatten, fuhr ein Teil der Gruppe mit dem "geliehenen" Bus des AStA Berlin weiter nach Jordanien, wo sie sich in einem Lager der Al Fatah militärisch ausbilden lassen wollten. Nach ihrer Rückkehr im Oktober 1969 stand ihr Entschluss fest, die erste Stadtguerilla-Organisation in der BRD aufzubauen. Dies war die Geburtsstunde der "Tupamaros West-Berlin" und der "Tupamaros München".
15 Campbesucher, darunter Kunzelmann, Siepmann, Teufel, Weisbecker, Vogler und Rauch reisten auf Einladung der "Uccelli" direkt von Ebrach über München weiter nach Italien. Nachdem sie sich in Rom bei dem linken Verleger Feltrinelli Geld besorgt hatten, fuhr ein Teil der Gruppe mit dem "geliehenen" Bus des AStA Berlin weiter nach Jordanien, wo sie sich in einem Lager der Al Fatah militärisch ausbilden lassen wollten. Nach ihrer Rückkehr im Oktober 1969 stand ihr Entschluss fest, die erste Stadtguerilla-Organisation in der BRD aufzubauen. Dies war die Geburtsstunde der [http://de.wikipedia.org/wiki/Tupamaros_West-Berlin Tupamaros West-Berlin] und der [http://de.wikipedia.org/wiki/Tupamaros_M%C3%BCnchen Tupamaros München].


Auch auf die Enstehung der "Roten Hilfen" hatte das Knast-Camp Einfluss. Von der Münchner Rechtshilfe der APO als Solidaritätsaktion für Wetter organisiert, sollte es ursprünglich auch Aufklärung über die Zustände in bayerischen Gefängnissen bringen und einen Anstoss für eine "politische Knastarbeit" geben.
Auch auf die Enstehung der "Roten Hilfen" hatte das Knast-Camp Einfluss. Von der Münchner Rechtshilfe der APO als Solidaritätsaktion für Wetter organisiert, sollte es ursprünglich auch Aufklärung über die Zustände in bayerischen Gefängnissen bringen und einen Anstoss für eine "politische Knastarbeit" geben.
92

Bearbeitungen