Drogenpolitik in Japan: Unterschied zwischen den Versionen

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Varianten von Hanf mit niedrigem THC darf man legal mit einer speziellen Industriehanflizenz anbauen. Die ursprünglichen Hanfsorten, welche noch teilweise in den Bergen wachsen (auch Berghanf genannt) werden als mayaku betrachtet. Diesen Berghanf darf man nur mit einer speziellen Lizenz anpflanzen, die nur an Wissenschaftler oder zur Medizinischenforschung ausgestellt wird.
Varianten von Hanf mit niedrigem THC darf man legal mit einer speziellen Industriehanflizenz anbauen. Die ursprünglichen Hanfsorten, welche noch teilweise in den Bergen wachsen (auch Berghanf genannt) werden als mayaku betrachtet. Diesen Berghanf darf man nur mit einer speziellen Lizenz anpflanzen, die nur an Wissenschaftler oder zur Medizinischenforschung ausgestellt wird.
Die Japanische Polizei behandelt Drogendelikte besonders ernst. Vor allem Verstöße gegen das Cannabisgesetz. Die von der Polizei veröffentlichten Lehrmaterialien zur Aufklärung von Drogen, sind teilweise Veröffentlichungen aus dem Westen (Amerika, Europa) von vor 30 Jahren. Ein Beispiel aus einem Pamphlet der Polizei von Shizuoka: “Gewohnheitskonsumenten von Cannabis leiden unter Illusionen oder Halluzinationen. Manchmal werden sie übermäßig nervös bzw. aufgeregt und verlieren die Kontrolle, werden provokant und gewalttätig. Der Konsum verursacht sowohl Orientierungslosigkeit als auch einen Verlust für das Zeitgefühl von Präsens, Vergangenheit und Zukunft. Süchtige sehen Dinge, die nicht gesehen werden können und sind der Meinung, dass eine Handlung, die nur wenige Minuten stattgefunden hat, seit Jahren andauert. (…) Sie sehen sich manchmal als wunderschöne Frauen, Vögel oder Tiere. So eine Art der geistigen Verwirrung verschlimmert ihre geistige Zurechnungsfähigkeit und ihre Denkweise. Ihre Gesundheit verschlimmert sich.“
Die Japanische Polizei behandelt Drogendelikte besonders ernst. Vor allem Verstöße gegen das Cannabisgesetz. Die von der Polizei veröffentlichten Lehrmaterialien zur Aufklärung von Drogen, sind teilweise Veröffentlichungen aus dem Westen (Amerika, Europa) von vor 30 Jahren. Ein Beispiel aus einem Pamphlet der Polizei von Shizuoka: “Gewohnheitskonsumenten von Cannabis leiden unter Illusionen oder Halluzinationen. Manchmal werden sie übermäßig nervös bzw. aufgeregt und verlieren die Kontrolle, werden provokant und gewalttätig. Der Konsum verursacht sowohl Orientierungslosigkeit als auch einen Verlust für das Zeitgefühl von Präsens, Vergangenheit und Zukunft. Süchtige sehen Dinge, die nicht gesehen werden können und sind der Meinung, dass eine Handlung, die nur wenige Minuten stattgefunden hat, seit Jahren andauert. (…) Sie sehen sich manchmal als wunderschöne Frauen, Vögel oder Tiere. So eine Art der geistigen Verwirrung verschlimmert ihre geistige Zurechnungsfähigkeit und ihre Denkweise. Ihre Gesundheit verschlimmert sich.“
Wie es eventuell dazu kam, dass das die heiligen Kräuter zu etwas bösem wurden, könnte an der Entwicklung des 2. Weltkriegs gelegen haben. Für die Amerikaner, welche Japan nach dessen Kapitulation bis Anfang der 1950er besetzt hielten, war es wohl überraschend, dass in Japan Cannabis wild wuchs und sowohl zu wirtschaftlichen, medizinischen als auch religiösen Zwecken genutzt wurde. Schließlich wurde Hanf in den USA vom Bundesamt für Betäubungsmittel unter der Führung des Bundesdrogenpolizeichefs Harry Ansinger verboten und verteufelt wurden. Sie verursacht seiner Ansicht nach Gewalttätigkeit und Unzurechnungsfähigkeit.
Wie es eventuell dazu kam, dass das die heiligen Kräuter zu etwas bösem wurden, könnte an der Entwicklung des 2. Weltkriegs gelegen haben. Für die Amerikaner, welche Japan nach dessen Kapitulation bis Anfang der 1950er besetzt hielten, war es wohl überraschend, dass in Japan Cannabis wild wuchs und sowohl zu wirtschaftlichen, medizinischen als auch religiösen Zwecken genutzt wurde. Schließlich war Hanf in den USA gerade Gegenstand einer Verteufelungskampagne unter dem Bundesdrogenpolizeichef Harry J. Ansinger, in welcher Cannabis mit Geisteskrankheiten und Gewaltexzessen in Verbindung gebracht wurde. Aus Angst, die amerikanischen Soldaten können das wild wachsende Cannabis konsumieren, erließ die Besatzungsregierung in Japan 1948 ein Gesetz, nach welchem  man Hanf nur mit einer staatlichen Lizenz anbauen durfte.  
Aus Angst, die amerikanischen Soldaten können das wild wachsende Cannabis konsumieren, erließ die Besatzungsregierung in Japan 1948 ein Gesetz, nach welchem  man Hanf nur mit einer staatlichen Lizenz anbauen durfte.  
Heute spielt in Japan der Eigenanbau von Marihuana eine wachsende Rolle. Eigenanbauer vermeiden das Risiko, beim Dealen erwischt und zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt zu werden; aus demselben Grund bieten sie ihr eigenes Marihuana normalerweise auch nicht auf dem Schwarzmarkt an. Das Klima in Japan eignet sich teilweise sehr gut für den eigenen Anbau, so z.B. in Tokyo, das auf demselben Breitengrad wie Marokko oder Afghanistan liegt. Angebaut wird in ländlichen Gegenden, in privaten Gärten oder in den Bergen, aber auch in den Städten hat die Kultivierung von Cannabis mit speziellen Lampen zugenommen.
Heute wird Marihuana illegal oft selbst angebaut, da viele den Schwarzmarkt aufgrund der hohen Gefängnisstrafen meiden. Auch verkauft wird das eigene Marihuana nicht auf dem Schwarzmarkt. Das Klima in Japan eignet sich teilweise sehr gut für den eigenen Anbau, so z.B. in Tokyo, das auf demselben Breitengrad wie Marokko oder Afghanistan liegt. Angebaut wird in ländlichen Gegenden, in privaten Gärten oder in den Bergen, aber auch in den Städten hat die Kultivierung von Cannabis mit speziellen Lampen zugenommen.  


=== Andere legale oder illegale Drogen ===
=== Andere legale oder illegale Drogen ===
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