Drogenpolitik im Dritten Reich: Unterschied zwischen den Versionen

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In leistungsfordernden Tätigkeiten, die den menschlichen Körper an seine Belastungsgrenzen bringen kann ein Leistungsabfall des Menschen oftmals gravierende Folgen haben. Die Idee eines Mittels zur Leistungssteigerung der Soldaten und einer Wahrheitsdroge, welche zu Verhörzwecken eingesetzt werden sollte gaben die Richtung der Drogenexperimente in der Zeit des Nationalsozialismus vor.
In leistungsfordernden Tätigkeiten, die den menschlichen Körper an seine Belastungsgrenzen bringen kann ein Leistungsabfall des Menschen oftmals gravierende Folgen haben. Die Idee eines Mittels zur Leistungssteigerung der Soldaten und einer Wahrheitsdroge, welche zu Verhörzwecken eingesetzt werden sollte gaben die Richtung der Drogenexperimente in der Zeit des Nationalsozialismus vor.


==== Soldaten ====
==== An Soldaten ====
Gerade in Kriegszeiten ist die dauerhafte, unermüdliche Leistung der Soldaten von großer Bedeutung für erfolgreiche Einsätze mit geringen Verlusten. Um die Leistungsbereitschaft der Soldaten zu verbessern sind gerade im Zweiten Weltkrieg Unmengen an ''Weckaminen'' verabreicht worden, wobei die pharmazeutischen Erzeugnisse keinesfalls ausreichend erforscht gewesen sind.
Gerade in Kriegszeiten ist die dauerhafte, unermüdliche Leistung der Soldaten von großer Bedeutung für erfolgreiche Einsätze mit geringen Verlusten. Um die Leistungsbereitschaft der Soldaten zu verbessern sind gerade im Zweiten Weltkrieg Unmengen an ''Weckaminen'' verabreicht worden, wobei die pharmazeutischen Erzeugnisse keinesfalls ausreichend erforscht gewesen sind.


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Die Gefahren der Sucht und der regelmäßigen Einnahme wurden jedoch erkannt, sodass das Präparat zunächst am 7.11.1939 unter jedesmaligen Rezeptzwang gestellt wurde und am 1.7.1941 dem Opiumgesetz unterworfen wurde, wodurch die Verabreichung an Soldaten rapide sank. Es wurde nun vermehrt auf die meist ausreichende Wirkung des Bohnenkaffees als Mittel zur Überwindung von Müdigkeit und Schlaf zurückgegriffen. Dennoch wurden während des Zweiten Weltkrieges an deutschen Soldaten zahlreiche Drogenversuche mit ''Pervitin'', ''Kokain'' und Mischsubstanzen durchgeführt, dessen Ziel es war, ein Mittel für einen unermüdlichen, leistungsstarken „Supersoldaten“ zu kreieren.
Die Gefahren der Sucht und der regelmäßigen Einnahme wurden jedoch erkannt, sodass das Präparat zunächst am 7.11.1939 unter jedesmaligen Rezeptzwang gestellt wurde und am 1.7.1941 dem Opiumgesetz unterworfen wurde, wodurch die Verabreichung an Soldaten rapide sank. Es wurde nun vermehrt auf die meist ausreichende Wirkung des Bohnenkaffees als Mittel zur Überwindung von Müdigkeit und Schlaf zurückgegriffen. Dennoch wurden während des Zweiten Weltkrieges an deutschen Soldaten zahlreiche Drogenversuche mit ''Pervitin'', ''Kokain'' und Mischsubstanzen durchgeführt, dessen Ziel es war, ein Mittel für einen unermüdlichen, leistungsstarken „Supersoldaten“ zu kreieren.


==== Häftlinge ====
==== An Häftlingen ====
Nicht nur mit den Soldaten wurden während des Nationalsozialismus Drogenexperimente durchgeführt. Viele Drogenexperimente fanden gerade in den Konzentrationslagern mit Häftlingen statt, welche zumeist tödlich endeten. Hierzu wurden allerdings viele Forschungsunterlagen zu Kriegsende zerstört, damit die teils unmenschlichen Prozeduren (Drogenverabreichungen bis zum Tod der Häftlinge) und die daraus gewonnenen Erkenntnisse nicht den „Feinden“ ausgehändigt wurden.
Nicht nur mit den Soldaten wurden während des Nationalsozialismus Drogenexperimente durchgeführt. Viele Drogenexperimente fanden gerade in den Konzentrationslagern mit Häftlingen statt, welche zumeist tödlich endeten. Hierzu wurden allerdings viele Forschungsunterlagen zu Kriegsende zerstört, damit die teils unmenschlichen Prozeduren (Drogenverabreichungen bis zum Tod der Häftlinge) und die daraus gewonnenen Erkenntnisse nicht den „Feinden“ ausgehändigt wurden.


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