Drogenpolitik im Dritten Reich: Unterschied zwischen den Versionen

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Gerade in Kriegszeiten ist die dauerhafte, unermüdliche Leistung der Soldaten von großer Bedeutung für erfolgreiche Einsätze mit geringen Verlusten. Um die Leistungsbereitschaft der Soldaten zu verbessern sind gerade im Zweiten Weltkrieg Unmengen an ''Weckaminen'' verabreicht worden, wobei die pharmazeutischen Erzeugnisse keinesfalls ausreichend erforscht gewesen sind.
Gerade in Kriegszeiten ist die dauerhafte, unermüdliche Leistung der Soldaten von großer Bedeutung für erfolgreiche Einsätze mit geringen Verlusten. Um die Leistungsbereitschaft der Soldaten zu verbessern sind gerade im Zweiten Weltkrieg Unmengen an ''Weckaminen'' verabreicht worden, wobei die pharmazeutischen Erzeugnisse keinesfalls ausreichend erforscht gewesen sind.


In erster Linie wurden ''Pervitin'' (1-Phenyl-2-methylaminopropan, „''Amphetamin''“) verwendet, welches 1938 von der Firma ''Temmler'' auf den Markt gebracht wurde und zunächst rezeptfrei zu bekommen war. ''Pervitin'' stieß wegen ihrer erwünschten Wirkungen die Ermüdung zu verzögern, Erschöpfte wieder leistungsfähig zu machen und das Hungergefühl zu unterdrücken auf großes Interesse. So bewirkte beispielsweise die abendliche Einnahme von 9 oder 12 mg ''Pervitin'' das Schlafbedürfnis für die kommende Nacht und den folgenden Tag.  
In erster Linie wurde ''Pervitin'' (1-Phenyl-2-methylaminopropan, „''Amphetamin''“) verwendet, welches 1938 von der Firma ''Temmler'' auf den Markt gebracht wurde und zunächst rezeptfrei zu bekommen war. ''Pervitin'' stieß wegen ihrer erwünschten Wirkungen die Ermüdung zu verzögern, Erschöpfte wieder leistungsfähig zu machen und das Hungergefühl zu unterdrücken auf großes Interesse. So bewirkte beispielsweise die abendliche Einnahme von 9 oder 12 mg ''Pervitin'' das Schlafbedürfnis für die kommende Nacht und den folgenden Tag.  


''Pervitin'' wurde in die Truppensanitätsausrüstung aufgenommen und die ersten Jahre nach Markteinführung großzügig an die Soldaten verteilt. Beispielsweise wurden in der Zeit von April bis Juni 1940 30 Millionen Tabletten ''Pervitin'' und des identischen Präparates ''Isophen'' ausgegeben.
''Pervitin'' wurde in die Truppensanitätsausrüstung aufgenommen und die ersten Jahre nach Markteinführung großzügig an die Soldaten verteilt. Beispielsweise wurden in der Zeit von April bis Juni 1940 30 Millionen Tabletten ''Pervitin'' und des identischen Präparates ''Isophen'' ausgegeben.


Die Gefahren der Sucht und der regelmäßigen Einnahme wurden jedoch erkannt, sodass das Präparat zunächst am 7.11.1939 unter jedesmaligen Rezeptzwang gestellt wurde und am 1.7.1941 dem Opiumgesetzt unterworfen wurde, wodurch die Verabreichung an Soldaten rapide sank. Es wurde nun vermehrt auf die auf die meist ausreichende Wirkung des Bohnenkaffees als Mittel zur Überwindung von Müdigkeit und Schlaf zurückgegriffen. Dennoch wurden während des Zweiten Weltkrieges an deutschen Soldaten zahlreiche Drogenversuche mit ''Pervitin'', ''Kokain'' und Mischsubstanzen durchgeführt, dessen Ziel es war, ein Mittel für einen unermüdlichen, leistungsstarken „Supersoldaten“ zu kreieren.  
Die Gefahren der Sucht und der regelmäßigen Einnahme wurden jedoch erkannt, sodass das Präparat zunächst am 7.11.1939 unter jedesmaligen Rezeptzwang gestellt wurde und am 1.7.1941 dem Opiumgesetzt unterworfen wurde, wodurch die Verabreichung an Soldaten rapide sank. Es wurde nun vermehrt auf die auf die meist ausreichende Wirkung des Bohnenkaffees als Mittel zur Überwindung von Müdigkeit und Schlaf zurückgegriffen. Dennoch wurden während des Zweiten Weltkrieges an deutschen Soldaten zahlreiche Drogenversuche mit ''Pervitin'', ''Kokain'' und Mischsubstanzen durchgeführt, dessen Ziel es war, ein Mittel für einen unermüdlichen, leistungsstarken „Supersoldaten“ zu kreieren.
 


=== Drogenversuche mit KZ-Häftlingen ===
=== Drogenversuche mit KZ-Häftlingen ===
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