Dian Fossey: Unterschied zwischen den Versionen

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Fossey sorgte für die Einrichtung von Anti-Wilderer-Patrouillen. Sie zerstörte aber auch selbständig von Wilderern aufgestellte Fallen. Sie wandte sich gegen Tierhandel und Tourismuspläne. Ihr Eigensinn und ihre extremen Maßnahmen zum Schutz der Gorillas (zu denen auch die Bedrohung von Wilderern und das Zerstören ihrer Hütten gehörte) machten sie vielerorts unbeliebt. Sie trat mit einer Absolutheit für "ihre" Gorillas ein, dass sie sich den Menschen immer weiter entfremdete. Sie wurde immer einsamer, exzentrischer und im Umgang schwieriger. Die Afrikaner in ihrer Umgebung nannten sie Nyiramachabelli (die einsame Frau des Waldes). Wenig beliebt war sie auch bei der Tourismusbehörde von Ruanda, die ihre Entwicklungspläne durch Fossey behindert sah.  
Fossey sorgte für die Einrichtung von Anti-Wilderer-Patrouillen. Sie zerstörte aber auch selbständig von Wilderern aufgestellte Fallen. Sie wandte sich gegen Tierhandel und Tourismuspläne. Ihr Eigensinn und ihre extremen Maßnahmen zum Schutz der Gorillas (zu denen auch die Bedrohung von Wilderern und das Zerstören ihrer Hütten gehörte) machten sie vielerorts unbeliebt. Sie trat mit einer Absolutheit für "ihre" Gorillas ein, dass sie sich den Menschen immer weiter entfremdete. Sie wurde immer einsamer, exzentrischer und im Umgang schwieriger. Die Afrikaner in ihrer Umgebung nannten sie Nyiramachabelli (die einsame Frau des Waldes). Wenig beliebt war sie auch bei der Tourismusbehörde von Ruanda, die ihre Entwicklungspläne durch Fossey behindert sah.  


Zu Beginn der 1980er Jahre war das Bestreben der Regierung, ihren Aufenthalt zu beenden, unverkennbar geworden. Als sich die Situation zuspitzte, verließ sie 1981 Ruanda und kehrte erst 1983 zurück, führte ihren Kampf aber unvermindert fort. Der Konflikt mit der Tourismusbehörde, die mehrmals versuchte, Fossey außer Landes zu treiben, eskalierte. 1984 veröffentlichte Fossey ihre Erinnerungen. 1985 unterzeichnete sie einen Eine-Millionen-Dollar-Vertrag mit den Universal Studios. Der Film-Plan bedeutete, dass sie noch lange im Nationalpark bleiben würde. Die Regierung verweigerte ihr daraufhin die Verlängerung ihres Visums. Ein ihr wohlgesonnener Beamter der Einwanderungsbehörde namens Augustin Nduwayezu verschaffte ihr dann doch ein neues Visum. Farley Mowat (1989) vermutet, dass das gewissermaßen das Todesurteil für Fossey gewesen sei. Kurz nach Erhalt des Visums wurde sie am 28.12.1985 mit zertrümmertem Schädel in ihrer Hütte in der Karisoke Forschungsstation aufgefunden. Alles deutete darauf hin, dass sie sich zu wehren versucht hatte, aber keine passende Munition für ihre Pistole gefunden hatte. Fossey wurde auf dem von ihr selbst in der Nähe ihrer Forschungsstation angelegten Gorillafriedhof begraben. Alle Mitarbeiter der Forschungsstation wurden verhaftet, später aber wieder freigelassen. Ein von Fossey Monate zuvor entlassener Spurensucher, der ebenfalls verhaftet worden war, wurde erhängt im Gefängnis gefunden. Die Tat wurde nie aufgeklärt. Die Forschungsstation wurde aufgegeben und von Wildnis überwuchert. In den 1990er Jahren wurde der Park zum Schauplatz bewaffneter Kämpfe vor, während und nach dem Genozid von 1994.
Zu Beginn der 1980er Jahre war das Bestreben der Regierung, ihren Aufenthalt zu beenden, unverkennbar geworden. Als sich die Situation zuspitzte, verließ sie 1981 Ruanda und kehrte erst 1983 zurück, führte ihren Kampf aber unvermindert fort. Der Konflikt mit der Tourismusbehörde, die mehrmals versuchte, Fossey außer Landes zu treiben, eskalierte. 1984 veröffentlichte Fossey ihre Erinnerungen. 1985 unterzeichnete sie einen Eine-Millionen-Dollar-Vertrag mit den Universal Studios. Der Film-Plan bedeutete, dass sie noch lange im Nationalpark bleiben würde. Die Regierung verweigerte ihr daraufhin die Verlängerung ihres Visums. Ein ihr wohlgesonnener Beamter der Einwanderungsbehörde namens Augustin Nduwayezu verschaffte ihr dann doch ein neues Visum. Farley Mowat (1989) vermutet, dass das gewissermaßen das Todesurteil für Fossey gewesen sei. Kurz nach Erhalt des Visums wurde sie am 28.12.1985 mit zertrümmertem Schädel in ihrer Hütte in der Karisoke Forschungsstation aufgefunden. Sie wurde auf dem von ihr selbst in der Nähe ihrer Forschungsstation angelegten Gorillafriedhof begraben. Die Forschungsstation wurde aufgegeben und von Wildnis überwuchert.


Seit etwa 2000 entwickelt sich im Vulkan Nationalpark ein mit erheblichen Investitionen verbundener Gorilla-Tourismus für wohlhabende Reisende, der bislang keine der von Fossey befürchteten Schäden für die Gorillas mit sich gebracht zu haben scheint. Für 500 US-Dollar kann man sie (maximal eine Stunde) aus der Distanz beobachten. Finanzinvestoren aus Dubai planen die weitere touristische Erschließung. In der Planung von acht Luxus-Tourismus-Komplexen spielt die Berggorilla-Population im Vulkan Nationalpark eine zentrale Rolle.
In den 1990er Jahren wurde der Park zum Schauplatz bewaffneter Kämpfe vor, während und nach dem Genozid von 1994. - Seit etwa 2000 entwickelt sich im Vulkan Nationalpark ein mit erheblichen Investitionen verbundener Gorilla-Tourismus für wohlhabende Reisende, der bislang keine der von Fossey befürchteten Schäden für die Gorillas mit sich gebracht zu haben scheint. Für 500 US-Dollar kann man sie (maximal eine Stunde) aus der Distanz beobachten. Finanzinvestoren aus Dubai planen die weitere touristische Erschließung. In der Planung von acht Luxus-Tourismus-Komplexen spielt die Berggorilla-Population im Vulkan Nationalpark eine zentrale Rolle.


== Wer tötete Dian Fossey? ==
== Wer tötete Dian Fossey? ==
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