Dian Fossey: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Dian Fossey''' (* 16. 01. 1932 in Fairfax bei San Francisco, USA; † 26. 12. 1985 im Karisoke Research Center, Ruanda) wurde als Beschützerin und Erforscherin der Berggorillas bekannt. Ihr gewaltsamer Tod wurde nie aufgeklärt.
'''Dian Fossey''' (* 16. 01. 1932 in Fairfax bei San Francisco, USA; † 26. 12. 1985 im Karisoke Research Center, Ruanda) wurde als Beschützerin und Erforscherin der Berggorillas bekannt. Ihr gewaltsamer Tod wurde nie aufgeklärt.


Da ihr Notendurchschnitt nicht reichte, absolvierte Dian Fossey statt eines Tiermedizinstudiums eine Ausbildung als Bewegungstherapreutin. Nach ihrem Abschluss (1954) arbeitete sie in einem Kinderkrankenhaus. Mit 31 hört sie einen Vortrag über Berggorillas von Louis Leakey. 1963 reist sie nach Ostafrika. 1967 gründete sie mit Unterstützung durch Leakey die Karisoke Forschungsstation im Vulkan Nationalpark im ruandischen Teil des Dreiländerecks Kongo/Uganda/Ruanda.
Da ihr Notendurchschnitt nicht reichte, absolvierte Dian Fossey statt eines Tiermedizinstudiums eine Ausbildung als Bewegungstherapeutin. Von 1954 an arbeitete sie in einem Kinderkrankenhaus. Mit 31 Jahren hörte sie einen Vortrag über Berggorillas von Louis Leakey. 1963 reiste sie nach Ostafrika. 1967 gründete sie mit Unterstützung durch Leakey die Karisoke Forschungsstation im Vulkan Nationalpark im ruandischen Teil des Dreiländerecks Kongo/Uganda/Ruanda.


Fossey gab dem Schutz der Gorillas Priorität vor der Forschung. Sie sorgte für die Einrichtung von Anti-Wilderer-Patrouillen, die Fallen zerstörten und Wilderer aufspürten und wandte sich gegen Tierhandel und Tourismuspläne. Ihr Eigensinn und ihre extremen Maßnahmen zum Schutz der Gorillas (zu denen auch die Bedrohung von Wilderern und das Zerstören ihrer Hütten gehörte) machten sie vielerorts unbeliebt. Das gilt auch für die ruandische Regierung und deren Tourismusbehörde.  
Fossey sorgte für die Einrichtung von Anti-Wilderer-Patrouillen. Sie zerstörte aber auch selbständig von Wilderern aufgestellte Fallen. Sie wandte sich gegen Tierhandel und Tourismuspläne. Ihr Eigensinn und ihre extremen Maßnahmen zum Schutz der Gorillas (zu denen auch die Bedrohung von Wilderern und das Zerstören ihrer Hütten gehörte) machten sie vielerorts unbeliebt. Das galt auch für die ruandische Regierung und deren Tourismusbehörde.  


Zu Beginn der 1980er Jahre war das Bestreben der Regierung, ihren Aufenthalt zu beenden, unverkennbar geworden. Als sich die Situation zuspitzte, verließ sie 1981 Ruanda und kehrte erst 1983 zurück, führte ihren Kampf aber unvermindert fort. Der Konflikt mit der Tourismusbehörde, die mehrmals versuchte, Fossey außer Landes zu treiben, eskalierte. 1984 veröffentlichte Fossey ihre Erinnerungen. 1985 unterzeichnete sie einen Eine-Millionen-Dollar-Vertrag mit den Universal Studios. Der Film-Plan bedeutete, dass sie noch lange im Nationalpark bleiben würde. Die Regierung verweigerte ihr daraufhin die Verlängerung ihres Visums. Ein ihr wohlgesonnener Beamter der Einwanderungsbehörde namens Augustin Nduwayezu verschaffte ihr dann doch ein neues Visum. Farley Mowat (1989) vermutet, dass das gewissermaßen das Todesurteil für Fossey gewesen sei. Kurz nach Erhalt des Visums wurde sie am 28.12.1985 mit zertrümmertem Schädel in ihrer Hütte in der Karisoke Forschungsstation aufgefunden. Alles deutete darauf hin, dass sie sich zu wehren versucht hatte, aber keine passende Munition für ihre Pistole gefunden hatte. Fossey wurde auf dem von ihr selbst in der Nähe ihrer Forschungsstation angelegten Gorillafriedhof begraben. Alle Mitarbeiter der Forschungsstation wurden verhaftet, später aber wieder freigelassen. Ein von Fossey Monate zuvor entlassener Spurensucher, der ebenfalls verhaftet worden war, wurde erhängt im Gefängnis gefunden. Die Tat wurde nie aufgeklärt. Die Forschungsstation wurde aufgegeben und von Wildnis überwuchert. In den 1990er Jahren wurde der Park zum Schauplatz bewaffneter Kämpfe vor, während und nach dem Genozid von 1994.
Zu Beginn der 1980er Jahre war das Bestreben der Regierung, ihren Aufenthalt zu beenden, unverkennbar geworden. Als sich die Situation zuspitzte, verließ sie 1981 Ruanda und kehrte erst 1983 zurück, führte ihren Kampf aber unvermindert fort. Der Konflikt mit der Tourismusbehörde, die mehrmals versuchte, Fossey außer Landes zu treiben, eskalierte. 1984 veröffentlichte Fossey ihre Erinnerungen. 1985 unterzeichnete sie einen Eine-Millionen-Dollar-Vertrag mit den Universal Studios. Der Film-Plan bedeutete, dass sie noch lange im Nationalpark bleiben würde. Die Regierung verweigerte ihr daraufhin die Verlängerung ihres Visums. Ein ihr wohlgesonnener Beamter der Einwanderungsbehörde namens Augustin Nduwayezu verschaffte ihr dann doch ein neues Visum. Farley Mowat (1989) vermutet, dass das gewissermaßen das Todesurteil für Fossey gewesen sei. Kurz nach Erhalt des Visums wurde sie am 28.12.1985 mit zertrümmertem Schädel in ihrer Hütte in der Karisoke Forschungsstation aufgefunden. Alles deutete darauf hin, dass sie sich zu wehren versucht hatte, aber keine passende Munition für ihre Pistole gefunden hatte. Fossey wurde auf dem von ihr selbst in der Nähe ihrer Forschungsstation angelegten Gorillafriedhof begraben. Alle Mitarbeiter der Forschungsstation wurden verhaftet, später aber wieder freigelassen. Ein von Fossey Monate zuvor entlassener Spurensucher, der ebenfalls verhaftet worden war, wurde erhängt im Gefängnis gefunden. Die Tat wurde nie aufgeklärt. Die Forschungsstation wurde aufgegeben und von Wildnis überwuchert. In den 1990er Jahren wurde der Park zum Schauplatz bewaffneter Kämpfe vor, während und nach dem Genozid von 1994.
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