Dian Fossey: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach der Tat wurden alle Mitarbeiter der Forschungsstation verhaftet und dann ohne Anklage später wieder freigelassen. Ein wenige Monate zuvor von Fossey entlassener Fährtensucher, der ebenfalls verhaftet worden war, wurde in der Haft erhängt aufgefunden. Der Mordfall Fossey wurde nie aufgeklärt. Möglicherweise ist sie der Rache von Wilderern zum Opfer gefallen.
Nach der Tat wurden alle Mitarbeiter der Forschungsstation verhaftet und dann ohne Anklage später wieder freigelassen. Ein wenige Monate zuvor von Fossey entlassener Fährtensucher, der ebenfalls verhaftet worden war, wurde in der Haft erhängt aufgefunden. Der Mordfall Fossey wurde nie aufgeklärt. Möglicherweise ist sie der Rache von Wilderern zum Opfer gefallen.


Als wahrscheinlicher gilt jedoch, dass man sie aus dem Weg geräumt hat, um den Regierungsprojekten nicht weiter im Wege zu stehen. Die ruandische Tourismusbehörde hatte mehrmals versucht, Fossey außer Landes zu treiben. Der Regierung passte es nicht, dass Fossey Monate vor ihrem Tod einen Eine-Millionen-Dollar-Vertrag mit Universal Studios für ihren Film unterzeichent hatte. Die Aussicht, dass Fossey in diesem Zusammenhang noch lange in Ruanda bleiben wollte, wurde als Hindernis angesehen. Wochen vor ihrem Tod verweigerte man Fossey eine Verlängerung ihres Visums. Dass sie es dann doch schaffte, durch einen ihr wohlgesonnenen hohen Beamten der Einwanderungsbehörde namens Augustin Nduwayezu ein neues Visum zu erhalten, wird von Farley Mowat als gleichbedeutend mit ihrem Todesurteil interpretiert.  
Farley Mowat hält es für wahrscheinlicher, dass man sie aus dem Weg geräumt hat, um den Regierungsprojekten nicht weiter im Wege zu stehen. Die ruandische Tourismusbehörde hatte mehrmals versucht, Fossey außer Landes zu treiben. Der Regierung passte es nicht, dass Fossey Monate vor ihrem Tod einen Eine-Millionen-Dollar-Vertrag mit Universal Studios für ihren Film unterzeichent hatte. Die Aussicht, dass Fossey in diesem Zusammenhang noch lange in Ruanda bleiben wollte, wurde als Hindernis angesehen. Wochen vor ihrem Tod verweigerte man Fossey eine Verlängerung ihres Visums. Dass sie es dann doch schaffte, durch einen ihr wohlgesonnenen hohen Beamten der Einwanderungsbehörde namens Augustin Nduwayezu ein neues Visum zu erhalten, wird von Farley Mowat als gleichbedeutend mit ihrem Todesurteil interpretiert. Mowat meint, es habe eine Reihe einflussreicher Individuen und Organisationen gegeben, die daran interessiert gewesen seien, Fossey das Forschungszentrum wegzunehmen: die ruandische Tourismusbehörde ORTPN, ausländische Naturschutzorganisationen (WWF, AWF, FPS und Mountain Gorilla Project) sowie einige ihrer ehemaligen Studenten (Harcourt, Stewart, Vedder, Watts). Die oben genannten Organisationen sammelten oftmals Spenden in Fosseys Namen, obwohl nichts von diesen Geldern an Fossey und ihre Anti-Wilderer-Patrouillen ging. Stattdessen flossen die meisten Mittel in kostspielige Tourismusprojekte und an das nach Fosseys Worten „nutzlose Parkmanagement“. Das Mountain Gorilla Project, das durch oben genannte Organisation gesponsert wurde und das Sabinyo Areal überwachen sollte, soll zudem versucht haben, mehrere durch Wilderer verursachte Tode und Todesfälle durch von Touristen übertragene Krankheiten zu vertuschen.


Linda Melvern ("Conspiracy to Murder") problematisiert die Rolle des damaligen Bürgermeisters von Ruhengeri, Protais Zigiranyirazo. Der Schwager eines ruandischen Ex-Präsidenten war zugleich Tierhändler und hatte finanzielle Interessen an der Entwicklung eines Gorilla-Tourismus im Vulkan-Nationalpark.
Linda Melvern ("Conspiracy to Murder") problematisiert die Rolle des damaligen Bürgermeisters von Ruhengeri, Protais Zigiranyirazo. Der Schwager eines ruandischen Ex-Präsidenten war zugleich Tierhändler und hatte finanzielle Interessen an der Entwicklung eines Gorilla-Tourismus im Vulkan-Nationalpark.
 
Mowat meint, es habe eine Reihe einflussreicher Individuen und Organisationen gegeben, die daran interessiert gewesen seien, Fossey das Forschungszentrum wegzunehmen: die ruandische Tourismusbehörde ORTPN, ausländische Naturschutzorganisationen (WWF, AWF, FPS und Mountain Gorilla Project) sowie einige ihrer ehemaligen Studenten (Harcourt, Stewart, Vedder, Watts). Die oben genannten Organisationen sammelten oftmals Spenden in Fosseys Namen, obwohl nichts von diesen Geldern an Fossey und ihre Anti-Wilderer-Patrouillen ging. Stattdessen flossen die meisten Mittel in kostspielige Tourismusprojekte und an das nach Fosseys Worten „nutzlose Parkmanagement“. Das Mountain Gorilla Project, das durch oben genannte Organisation gesponsert wurde und das Sabinyo Areal überwachen sollte, soll zudem versucht haben, mehrere durch Wilderer verursachte Tode und Todesfälle durch von Touristen übertragene Krankheiten zu vertuschen.


== Veröffentlichung von Dian Fossey ==
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