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De Huizen vzw strebt eine kleine und restaurative Haftstrafe an, die die Wiedereingliederung fördert und das Risiko eines Rückfalls reduziert. Zu diesem Zweck arbeitet die Organisation mit Organisationen wie der Liga für Menschenrechte und ohne Mauern zusammen.
De Huizen (die Häuser) ist ein belgischer gemeinnütziger Verein (vzw), der die Ersetzung der Gefängnisse durch eine kleine und restaurative Haftstrafe in normalen Wohnhäusern anstrebt, um die Wiedereingliederung zu fördern und das Risiko eines Rükfalls zu reduzieren. Zu diesem Zweck arbeitet die Organisation mit Organisationen wie der Liga für Menschenrechte und Without Walls zusammen.


Hauptziel ist die Schaffung kleiner Haftanstalten, in denen die Probleme beherrschbar bleiben und die Häftlinge zur Verantwortung gezogen werden. Diese Form der Inhaftierung ist ein konstruktiver Vorschlag für eine letztlich sicherere Gesellschaft. Die Vision ist, dass sozial eingebettete Haftanstalten die Gefangenen in ihrer Würde stärken, was sie ermutigt, auch nach ihrer Freilassung Verantwortung zu übernehmen[2][3].
Hauptziel ist die Schaffung kleiner Haftanstalten, in denen die Probleme beherrschbar bleiben und die Häftlinge zur Verantwortung gezogen werden. Diese Form der Inhaftierung ist ein konstruktiver Vorschlag für eine letztlich sicherere Gesellschaft. Die Vision ist, dass sozial eingebettete Haftanstalten die Gefangenen in ihrer Würde stärken, was sie ermutigt, auch nach ihrer Freilassung Verantwortung zu übernehmen.


De Huizen strebt "kleine, differenzierte Formen maßgeschneiderter Haft an, die besser verankert und in das soziale Gefüge integriert sind"[4]. Statt einheitlicher Regeln und einer Fokussierung auf Sicherheit und Einzelhaft wird eine sinnvollere Haftzeit vorgeschlagen, in der die Gefangenen nach der Vollstreckung der Strafe auf lebenslange Haft vorbereitet werden. Zu diesem Zweck wird ein individueller Lösungsplan erstellt, in dem die Häftlinge von Plan- und Hausberatern angeregt werden, ein soziales Netzwerk und eine positive soziale Rolle als Rückfallhemmnis zu schaffen.
De Huizen strebt kleine, differenzierte Formen maßgeschneiderter Haft an, die besser verankert und in das soziale Gefüge integriert sind". Statt einheitlicher Regeln und einer Fokussierung auf Sicherheit und Einzelhaft wird eine sinnvollere Haftzeit vorgeschlagen, in der die Gefangenen nach der Vollstreckung der Strafe auf lebenslange Haft vorbereitet werden. Zu diesem Zweck wird ein individueller Lösungsplan erstellt, in dem die Häftlinge von Plan- und Hausberatern angeregt werden, ein soziales Netzwerk und eine positive soziale Rolle als Rückfallhemmnis zu schaffen.


Nicht nur die Idee einer Freiheitsstrafe sollte geändert werden, sondern auch die Organisationsform der Haft sollte sich mit ihr weiterentwickeln. Die vorgeschlagene neue Infrastrukturform sind die Haftanstalten. Sie bringen Gefangene mit maximal drei Gruppen von zehn Personen zusammen. Die Differenzierung ist für diese Häuser von zentraler Bedeutung. Die Auslegung der Strafe, die Sicherheit und die Überwachung der Häftlinge werden in kleinerem Umfang organisiert, um sie stärker an der Reintegration auszurichten. Dies entspricht voll und ganz dem, was das Institut für soziale Verteidigung der Vereinten Nationen bereits 1975 empfohlen hat.
Nicht nur die Idee einer Freiheitsstrafe sollte geändert werden, sondern auch die Organisationsform der Haft sollte sich mit ihr weiterentwickeln. Die vorgeschlagene neue Infrastrukturform sind die Haftanstalten. Sie bringen Gefangene mit maximal drei Gruppen von zehn Personen zusammen. Die Differenzierung ist für diese Häuser von zentraler Bedeutung. Die Auslegung der Strafe, die Sicherheit und die Überwachung der Häftlinge werden in kleinerem Umfang organisiert, um sie stärker an der Reintegration auszurichten. Dies entspricht voll und ganz dem, was das Institut für soziale Verteidigung der Vereinten Nationen bereits 1975 empfohlen hat.
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Im Jahr 2012 wurde der Verein in Gent von Lieven Nollet, Hans Claus (Direktor des Gefängnisses Oudenaarde), Marjan Gryson, Ronald Demeyere, Eleni De Roeck und Sara De Hantsetters gegründet. Im Jahr 2013 veröffentlichte die Liga voor Mensenrechten (Liga für Menschenrechte) das Buch Huizen - Naar een duurzame penitentiaire aanpak (Houses - Towards a sustainable penitentiary approach) mit infrastrukturellen Antworten, einem Personalplan, Gesetzesvorschlägen, Plänen und Modellen, aber auch mit Widerstand wie den angenommenen Mehrkosten oder dem NIMBY-Syndrom[5] Darüber hinaus kooperiert die gemeinnützige Organisation auch mit Without Walls, Touché vzw, Moderator (Forum für restaurative Gerechtigkeit & Mediation), De Kiem
Im Jahr 2012 wurde der Verein in Gent von Lieven Nollet, Hans Claus (Direktor des Gefängnisses Oudenaarde), Marjan Gryson, Ronald Demeyere, Eleni De Roeck und Sara De Hantsetters gegründet. Im Jahr 2013 veröffentlichte die Liga voor Mensenrechten (Liga für Menschenrechte) das Buch Huizen - Naar een duurzame penitentiaire aanpak (Houses - Towards a sustainable penitentiary approach) mit infrastrukturellen Antworten, einem Personalplan, Gesetzesvorschlägen, Plänen und Modellen, aber auch mit Widerstand wie den angenommenen Mehrkosten oder dem NIMBY-Syndrom[5] Darüber hinaus kooperiert die gemeinnützige Organisation auch mit Without Walls, Touché vzw, Moderator (Forum für restaurative Gerechtigkeit & Mediation), De Kiem


Im Jahr 2014 etablierte sich der Schauspieler Marijn Devalck als Sprachrohr der Organisation[6].
Im Jahr 2014 etablierte sich der Schauspieler Marijn Devalck als Sprachrohr der Organisation.


Im Jahr 2016 erklärte Justizminister Koen Geens, dass er als Reaktion auf die Gefängnisstreiks kleinere Haftanstalten eröffnen werde[7] Im Juni 2018 plädierte Claus für die Ersetzung der derzeit 35 großen Haftanstalten durch 900 wesentlich kleinere Haftanstalten[8].
Im Jahr 2016 erklärte Justizminister Koen Geens, dass er als Reaktion auf die Gefängnisstreiks kleinere Haftanstalten eröffnen werde[7] Im Juni 2018 plädierte Claus für die Ersetzung der derzeit 35 großen Haftanstalten durch 900 wesentlich kleinere Haftanstalten.
Im August 2018 veröffentlichte der Föderale Öffentliche Dienst Justiz einen Aufruf zur Einrichtung eines Übergangshauses in Flandern und Wallonien. Durch dieses Pilotprojekt hätten ausgewählte Häftlinge die Möglichkeit, den letzten Teil ihrer Strafe auf alternative Weise zu verbringen[9].
Im August 2018 veröffentlichte der Föderale Öffentliche Dienst Justiz einen Aufruf zur Einrichtung eines Übergangshauses in Flandern und Wallonien. Durch dieses Pilotprojekt hätten ausgewählte Häftlinge die Möglichkeit, den letzten Teil ihrer Strafe auf alternative Weise zu verbringen.


== Weblinks und Literatur ==
== Weblinks und Literatur ==
*[https://www.dehuizen.be/nl/home Homepage]
*[https://www.dehuizen.be/nl/home Homepage]
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