Daniel Goldhagen: Unterschied zwischen den Versionen

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Daniel Jonah Goldhagen (* 30. Juni 1959 in Boston, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer Soziologe und Politikwissenschaftler. Bekannt wurde er durch sein Buch Hitlers willige Vollstrecker.
[[File:Daniel Goldhagen Crop.jpg|thumb|Daniel Goldhagen Crop]]'''Daniel Jonah Goldhagen''' (* 30. Juni 1959 in Boston, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer Soziologe und Politikwissenschaftler, der vor allem durch sein Buch "Hitlers willige Vollstrecker" bekannt wurde, das 1996 in Deutschland die sog. "Goldhagen-Debatte" auslöste.
In seinem 2009 erschienenen Buch "Schlimmer als Krieg: Wie Völkermord entsteht und wie er zu verhindern ist" beschäftigt sich Goldhagen mit Völkermord und unterbreitet u.a. den Vorschlag, Kopfgelder auf Völkermörder auszusetzen und bei ihrer Verfolgung rechtsstaatliche Grundsätze außer Acht zu lassen.


Inhaltsverzeichnis
== Leben ==
Goldhagen war einige Jahre lang Assistenzprofessor an der Harvard-Universität in Cambridge (Massachusetts), USA, an der auch sein Vater, der Historiker Erich Goldhagen, lehrte. Er beschäftigte sich in dieser Zeit an seiner Forschungsarbeit mit dem Nationalsozialismus und dem Holocaust. Goldhagen wohnt mit seiner Frau Sarah Williams Goldhagen – einer Dozentin für Architektur an der Harvard-Universität – und seinen beiden Kindern in Newton, einem Vorort von Boston. Am 10. März 1997 wurde Daniel Goldhagen von den "Blättern für deutsche und internationale Politik" der Demokratiepreis verliehen.


1 Leben
== Die Goldhagen-Debatte ==
2 Die Goldhagen-Debatte
2.1 Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust: Goldhagens Thesen
2.2 Reaktionen
2.3 Die Kritik von Ruth Bettina Birn
2.4 Die Kritik von Hans Mommsen
2.5 Ergebnisse
3 Weitere Veröffentlichungen
4 Werke
5 Auszeichnungen
6 Einzelnachweise
7 Literatur
8 Weblinks
Leben
Goldhagen war einige Jahre lang Assistenzprofessor an der Harvard-Universität in Cambridge (Massachusetts), USA, an der auch sein Vater, der Historiker Erich Goldhagen, lehrte. Er beschäftigte sich in dieser Zeit an seiner Forschungsarbeit mit dem Nationalsozialismus und dem Holocaust. Goldhagen wohnt mit seiner Frau Sarah Williams Goldhagen – einer Dozentin für Architektur an der Harvard-Universität – und seinen beiden Kindern in Newton, einem Vorort von Boston.


Die Goldhagen-Debatte
=== Goldhagens Thesen ===
Mit seinem Buch „Hitler's Willing Executioners“ (dt. Hitlers willige Vollstrecker) sorgte Goldhagen 1996 in Deutschland für eine erneute Debatte um die Ursachen des Holocaust, die u.a. in der Tradition vorhergehender Antisemitismusdebatten zu sehen ist.
 
Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust: Goldhagens Thesen
Goldhagen geht der Frage nach, warum und wie der Holocaust geschah und was ihn ermöglichte [1]. Seine Antwort: Hitler und die Deutschen verunglimpften, verfolgten und vernichteten die Juden aus eliminatorischem Antisemitismus heraus [2]. Zwar gab es auch in anderen Ländern Antisemitismus; doch nur in Deutschland waren drei Bedingungen erfüllt: Erstens regierten dort die radikalsten Antisemiten der Geschichte, zweitens dachte die Mehrheit der Bevölkerung schlecht von den Juden, und drittens verfügte der Staat über die militärische Macht, infolge des Krieges den Großteil der europäischen Juden in seine Gewalt zu bringen [3]. Indem Goldhagen den gesamtgesellschaftlichen deutschen Antisemitismus als zentrale Triebkraft des Holocaust ausmacht, widerspricht er den vorherrschenden populären und wissenschaftlichen Erklärungsversuchen.
Goldhagen geht der Frage nach, warum und wie der Holocaust geschah und was ihn ermöglichte [1]. Seine Antwort: Hitler und die Deutschen verunglimpften, verfolgten und vernichteten die Juden aus eliminatorischem Antisemitismus heraus [2]. Zwar gab es auch in anderen Ländern Antisemitismus; doch nur in Deutschland waren drei Bedingungen erfüllt: Erstens regierten dort die radikalsten Antisemiten der Geschichte, zweitens dachte die Mehrheit der Bevölkerung schlecht von den Juden, und drittens verfügte der Staat über die militärische Macht, infolge des Krieges den Großteil der europäischen Juden in seine Gewalt zu bringen [3]. Indem Goldhagen den gesamtgesellschaftlichen deutschen Antisemitismus als zentrale Triebkraft des Holocaust ausmacht, widerspricht er den vorherrschenden populären und wissenschaftlichen Erklärungsversuchen.


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Das Verhalten der Bataillonsangehörigen zeigt in den Augen von Goldhagen, wie unumstritten und ausgeprägt der jahrhundertelang gewachsene eliminatorische Antisemitismus in Deutschland war, und wie klein der Schritt von der negativen Einstellung gegenüber Juden zum bestialischen Mord an den Juden war. Ohne die Bereitschaft hunderttausender Deutscher, die am Genozid direkt teilgenommen oder ihn auf andere Weise unterstützt haben, hätte die Vernichtung der europäischen Juden nicht derart reibungslos vonstatten gehen können. Er ist daher für Goldhagen auch keine Tat der Nazis (oder gar nur der SS), sondern der Deutschen (was natürlich nicht heißt, dass jeder Deutsche in gleichem Maße tatsächlich schuldig wurde). Der deutsche Antisemitismus, das ist Goldhagens zentrale These und Schlussfolgerung, war die Hauptursache des Holocaust.
Das Verhalten der Bataillonsangehörigen zeigt in den Augen von Goldhagen, wie unumstritten und ausgeprägt der jahrhundertelang gewachsene eliminatorische Antisemitismus in Deutschland war, und wie klein der Schritt von der negativen Einstellung gegenüber Juden zum bestialischen Mord an den Juden war. Ohne die Bereitschaft hunderttausender Deutscher, die am Genozid direkt teilgenommen oder ihn auf andere Weise unterstützt haben, hätte die Vernichtung der europäischen Juden nicht derart reibungslos vonstatten gehen können. Er ist daher für Goldhagen auch keine Tat der Nazis (oder gar nur der SS), sondern der Deutschen (was natürlich nicht heißt, dass jeder Deutsche in gleichem Maße tatsächlich schuldig wurde). Der deutsche Antisemitismus, das ist Goldhagens zentrale These und Schlussfolgerung, war die Hauptursache des Holocaust.


Reaktionen
=== Reaktionen ===
Goldhagens These löste international und besonders in den deutschen Medien und bei deutschen Historikern heftige Reaktionen aus.
Goldhagens These löste international und besonders in den deutschen Medien und bei deutschen Historikern heftige Reaktionen aus.


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Hans Mommsen hat bedauert, dass Goldhagen auf die Kritik von Ruth Bettina Birn damit reagiert hat, dass er Birn und ihrem Herausgeber Schadensersatzforderungen angedroht hat, dass er also „den Weg juristischer Pressionen“ beschreite, „um seine akademischen Kritiker mundtot zu machen“.[9]
Hans Mommsen hat bedauert, dass Goldhagen auf die Kritik von Ruth Bettina Birn damit reagiert hat, dass er Birn und ihrem Herausgeber Schadensersatzforderungen angedroht hat, dass er also „den Weg juristischer Pressionen“ beschreite, „um seine akademischen Kritiker mundtot zu machen“.[9]


Die Kritik von Ruth Bettina Birn
===Die Kritik von Ruth Bettina Birn===
Der bisher direkteste Angriff auf Goldhagen erschien 1997 in England. Das „Cambridge Historical Journal” (CHJ) der Universität Cambridge enthält einen Beitrag von Ruth Bettina Birn, derzeit leitende Historikerin des kanadischen Regierungsamtes für Kriegsverbrechen. Seit Ende der 70er Jahre betreibt Birn ihre Forschungen im Archiv für NS-Verbrechen in Ludwigsburg, dem Goldhagen den größten Teil der Belege für seine These entnahm, viele „gewöhnliche Deutsche” hätten sich voller Hingabe am Massenmord an den Juden beteiligt.
Der bisher direkteste Angriff auf Goldhagen erschien 1997 in England. Das „Cambridge Historical Journal” (CHJ) der Universität Cambridge enthält einen Beitrag von Ruth Bettina Birn, derzeit leitende Historikerin des kanadischen Regierungsamtes für Kriegsverbrechen. Seit Ende der 70er Jahre betreibt Birn ihre Forschungen im Archiv für NS-Verbrechen in Ludwigsburg, dem Goldhagen den größten Teil der Belege für seine These entnahm, viele „gewöhnliche Deutsche” hätten sich voller Hingabe am Massenmord an den Juden beteiligt.


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Hans Mommsen findet Birns Kritik scharf; im Bestreben, Goldhagens Behauptung der völlig unterschiedlichen Behandlung von Juden und Nichtjuden zu widerlegen, begebe sie sich auf das „Glatteis“ von Goldhagens Methode, sogar „in die Nähe einer durchaus unbeabsichtigten Apologetik“.[10]
Hans Mommsen findet Birns Kritik scharf; im Bestreben, Goldhagens Behauptung der völlig unterschiedlichen Behandlung von Juden und Nichtjuden zu widerlegen, begebe sie sich auf das „Glatteis“ von Goldhagens Methode, sogar „in die Nähe einer durchaus unbeabsichtigten Apologetik“.[10]


Die Kritik von Hans Mommsen
===Die Kritik von Hans Mommsen===
Der Bochumer Historiker Hans Mommsen weist auf den Widerspruch zwischen großem öffentlichen Interesse an Goldhagens Buch und der geringen Resonanz in der Fachwissenschaft hin. Nahezu alle Fachhistoriker, die auf diesem Gebiet arbeiten, lehnten die Thesen und Methoden Goldhagens ab. Mit dem Buch würden „tiefere emotive Schichten angesprochen“, die „nicht mit dem Bedürfnis nach rationaler Aufklärung“ in Verbindung stünden. Im Falle der USA spiegele die Begeisterung für Goldhagen antideutsche Ressentiments wider, wie man sie aus trivialen Filmen über den Zweiten Weltkrieg kenne. In Deutschland diene Goldhagen für die mittlere Generation (die Kinder der Kriegsgeneration) als „eine Art Katalysator, um diese Jahrzehnte alte Verdrängungsfront aufzubrechen“. Daher werde jede Kritik am „Ersatz-Messias“ verurteilt.[11]
Der Bochumer Historiker Hans Mommsen weist auf den Widerspruch zwischen großem öffentlichen Interesse an Goldhagens Buch und der geringen Resonanz in der Fachwissenschaft hin. Nahezu alle Fachhistoriker, die auf diesem Gebiet arbeiten, lehnten die Thesen und Methoden Goldhagens ab. Mit dem Buch würden „tiefere emotive Schichten angesprochen“, die „nicht mit dem Bedürfnis nach rationaler Aufklärung“ in Verbindung stünden. Im Falle der USA spiegele die Begeisterung für Goldhagen antideutsche Ressentiments wider, wie man sie aus trivialen Filmen über den Zweiten Weltkrieg kenne. In Deutschland diene Goldhagen für die mittlere Generation (die Kinder der Kriegsgeneration) als „eine Art Katalysator, um diese Jahrzehnte alte Verdrängungsfront aufzubrechen“. Daher werde jede Kritik am „Ersatz-Messias“ verurteilt.[11]


Zeile 62: Zeile 47:
Goldhagens Abriss über die Vorgeschichte des Dritten Reiches beruhe auf einer „völlig unzureichenden Auswertung der Sekundärliteratur“, so Mommsen. Schwerwiegende Missverständnisse seien nur teilweise darauf zurückzuführen, „daß er die ambivalente Sprache der Quellentexte nicht hinreichend verstand.“ Dieser Teil des Buches sei „ein fehlerhaftes Klischee der wirklichen Phänomene“. Die Vorkämpfer der Judenemanzipation, die für die Assimilation waren, stellt Goldhagen als Vorläufer der Shoah dar, während Goldhagen Hitlers eigentliche antisemitische Vorläufer wie Houston Stewart Chamberlain oder Paul de Lagarde übergeht.[13]
Goldhagens Abriss über die Vorgeschichte des Dritten Reiches beruhe auf einer „völlig unzureichenden Auswertung der Sekundärliteratur“, so Mommsen. Schwerwiegende Missverständnisse seien nur teilweise darauf zurückzuführen, „daß er die ambivalente Sprache der Quellentexte nicht hinreichend verstand.“ Dieser Teil des Buches sei „ein fehlerhaftes Klischee der wirklichen Phänomene“. Die Vorkämpfer der Judenemanzipation, die für die Assimilation waren, stellt Goldhagen als Vorläufer der Shoah dar, während Goldhagen Hitlers eigentliche antisemitische Vorläufer wie Houston Stewart Chamberlain oder Paul de Lagarde übergeht.[13]


Ergebnisse
===Ergebnisse===
In wenigen Wochen wurden über 80.000 Exemplare verkauft und die Veranstalter der „Lese-Tour“ konnten kaum den Andrang bewältigen.[4] In der Fachwelt konnte vor allem „über noch zu lösende Forschungsaufgaben, als über Goldhagens konkrete Forschungsergebnisse“ eine „Art von Konsens“ festgestellt werden.[4] Zu diesen noch offenen Fragestellungen gehörte die „Frage nach der Rolle des Antisemitismus in der deutschen Geschichte.“ Bislang habe die Holocaustforschung darauf noch keine Antwort.[4] Einigkeit bestand auch über die „Kernthese“ Goldhagens: „Die Täter waren Deutsche, und ohne Hitler und das Dritte Reich hätte es keine Endlösung der Judenfrage gegeben.“[4] Die anfänglich grundlegende Ablehnung der Historiker – trotz vielfacher Überschneidungen in den Positionen und seltener in den Perspektiven – wurde mit der grundsätzlichen „Historiker-Schelte“ Goldhagens erklärt.[4] Die Debatte selbst wurde auch als Prüfstein für die „politische Kultur“ der deutschen Gesellschaft wahrgenommen, in der die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus gesehen wird. Das nationale „Selbstbewusstsein“ sei eben auch mit dieser „politischen Kultur“ verbunden. Die Debatte könne auch als „funktionales Äquivalent für eine Diskussion über das politische Selbstverständnis des vereinten Deutschland interpretiert werden, die nicht stattgefunden hat“ (Schneider).[4]
In wenigen Wochen wurden über 80.000 Exemplare verkauft und die Veranstalter der „Lese-Tour“ konnten kaum den Andrang bewältigen.[4] In der Fachwelt konnte vor allem „über noch zu lösende Forschungsaufgaben, als über Goldhagens konkrete Forschungsergebnisse“ eine „Art von Konsens“ festgestellt werden.[4] Zu diesen noch offenen Fragestellungen gehörte die „Frage nach der Rolle des Antisemitismus in der deutschen Geschichte.“ Bislang habe die Holocaustforschung darauf noch keine Antwort.[4] Einigkeit bestand auch über die „Kernthese“ Goldhagens: „Die Täter waren Deutsche, und ohne Hitler und das Dritte Reich hätte es keine Endlösung der Judenfrage gegeben.“[4] Die anfänglich grundlegende Ablehnung der Historiker – trotz vielfacher Überschneidungen in den Positionen und seltener in den Perspektiven – wurde mit der grundsätzlichen „Historiker-Schelte“ Goldhagens erklärt.[4] Die Debatte selbst wurde auch als Prüfstein für die „politische Kultur“ der deutschen Gesellschaft wahrgenommen, in der die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus gesehen wird. Das nationale „Selbstbewusstsein“ sei eben auch mit dieser „politischen Kultur“ verbunden. Die Debatte könne auch als „funktionales Äquivalent für eine Diskussion über das politische Selbstverständnis des vereinten Deutschland interpretiert werden, die nicht stattgefunden hat“ (Schneider).[4]


Weitere Veröffentlichungen
In seinem 2009 erschienenen Buch Schlimmer als Krieg: Wie Völkermord entsteht und wie er zu verhindern ist beschäftigt sich Goldhagen mit Völkermord. In Deutschland wurde das Buch zurückhaltend rezensiert, unter anderem stieß der Vorschlag Goldhagens, Kopfgelder auf Völkermörder auszusetzen und bei ihrer Verfolgung rechtsstaatliche Grundsätze außer Acht zu lassen, auf Widerspruch.[14]


Werke
==Literatur ==
Bücher


1996 – Hitlers willige Vollstrecker. ISBN 3-442-15088-4
=== Von Goldhagen ===
(Hitler's Willing Executioners. ISBN 0-679-77268-5)
*1996 – Hitlers willige Vollstrecker. ISBN 3-442-15088-4 (Hitler's Willing Executioners. ISBN 0-679-77268-5)
2003 – Die katholische Kirche und der Holocaust. ISBN 3-88680-770-3
*2003 – Die katholische Kirche und der Holocaust. ISBN 3-88680-770-3 (A Moral Reckoning. ISBN 0-349-11693-8)
(A Moral Reckoning. ISBN 0-349-11693-8)
*2009 - Schlimmer als Krieg: Wie Völkermord entsteht und wie er zu verhindern ist. Siedler Verlag, ISBN 978-3886806980. (Worse Than War: Genocide, Eliminationism, And The Ongoing Assault On Humanity, PublicAffairs, New York, ISBN 978-1-58648-769-0)
2009 - Schlimmer als Krieg: Wie Völkermord entsteht und wie er zu verhindern ist. Siedler Verlag, ISBN 978-3886806980
*Was dachten die Mörder?. Interview mit Rudolf Augstein. In: Der Spiegel Nr. 33, 12. August 1996.
(Worse Than War: Genocide, Eliminationism, And The Ongoing Assault On Humanity, PublicAffairs, New York, ISBN 978-1-58648-769-0)
*Der alltägliche Abgrund. In dem andauernden Historikerstreit über die Ursachen des Holocaust und die beste Methode, sie zu finden, hat Saul Friedländers Studie „Das Dritte Reich und die Juden“ großes Gewicht. In: Der Spiegel Nr. 34, 1998.
Presse
*Eine „deutsche Lösung“ für den Balkan. Um das Völkermorden zu beenden, muß die Nato Serbien besiegen, besetzen und umerziehen. In: SZ, 30. April 1999.
*„Die Bibel ist antisemitisch.“ Daniel Goldhagen über die Rolle der Katholischen Kirche in der NS-Zeit (im Gespräch mit Christian Böhme). In: Tagesspiegel, 12. Oktober 2002.
*Politischer Islam: Die neue Bedrohung. In: Magazin der SZ, 27. April 2005. Gekürzte Fassung online
*„Hitler war populär“. Gespräch mit Stefan Wirner und Deniz Yücel über den 8. Mai, die deutsche Geschichtspolitik und Deutschland 60 Jahre danach. In: Jungle World, 4. Mai 2005.


Was dachten die Mörder?. Interview mit Rudolf Augstein. In: Der Spiegel Nr. 33, 12. August 1996.
=== Über Goldhagen ===
Der alltägliche Abgrund. In dem andauernden Historikerstreit über die Ursachen des Holocaust und die beste Methode, sie zu finden, hat Saul Friedländers Studie „Das Dritte Reich und die Juden“ großes Gewicht. In: Der Spiegel Nr. 34, 1998.
Eine „deutsche Lösung“ für den Balkan. Um das Völkermorden zu beenden, muß die Nato Serbien besiegen, besetzen und umerziehen. In: SZ, 30. April 1999.
„Die Bibel ist antisemitisch.“ Daniel Goldhagen über die Rolle der Katholischen Kirche in der NS-Zeit (im Gespräch mit Christian Böhme). In: Tagesspiegel, 12. Oktober 2002.
Politischer Islam: Die neue Bedrohung. In: Magazin der SZ, 27. April 2005. Gekürzte Fassung online
„Hitler war populär“. Gespräch mit Stefan Wirner und Deniz Yücel über den 8. Mai, die deutsche Geschichtspolitik und Deutschland 60 Jahre danach. In: Jungle World, 4. Mai 2005.
Auszeichnungen
Am 10. März 1997 wurde Daniel Goldhagen von den Blättern für deutsche und internationale Politik der Demokratiepreis verliehen. [15]


Einzelnachweise
*Michael F. Feldkamp: Goldhagens unwillige Kirche. Alte und neue Fälschungen über Kirche und Papst während der NS-Herrschaft. Olzog Verlag: München 2003, ISBN 3-7892-8127-1.
dt. Ausg., S. 7
*Norman G. Finkelstein / Ruth Bettina Birn: Eine Nation auf dem Prüfstand. Die Goldhagen-These und die historische Wahrheit. Claassen-Verlag, Hildesheim 1998
S. 8)
*Johannes Heil / Rainer Erb (Hrsg.): Geschichtswissenschaft und Öffentlichkeit. Der Streit um Daniel J. Goldhagen. Fischer, Frankfurt a.M. 1998, ISBN 3-596-14065-X. Sammelband mit Beiträgen von Wolfgang Benz, Ruth Bettina Birn, Jane Caplan, Christof Dipper, Raul Hilberg u.v.m.
S. 9–10
*Matthias Küntzel: Goldhagen und die deutsche Linke. Oder die Gegenwart des Holocaust. Elefanten Press, Berlin 1997, ISBN 3-88520-639-0.
↑ Michael Schneider: Die „Goldhagen-Debatte“ : ein Historikerstreit in der Mediengesellschaft /. Bonn, 1997. In: Text . – (Gesprächskreis Geschichte ; 17). – ISBN 3-86077-669-X (Onlinefassung FES: [1]).
*David North: Antisemitismus, Faschismus und Holocaust. Eine kritische Besprechung des Buchs „Hitlers willige Vollstrecker“ von Daniel Goldhagen. Arbeiterpresse, Essen 1997, ISBN 3-88634-102-X
Volker Ullrich: Hitlers willige Mordgesellen. Ein Buch provoziert einen neuen Historikerstreit, in: Die Zeit vom 12. April 1996, abgedruckt in Schoeps 1996, S.89-92.
*Matthias Heyl: Die Goldhagen-Debatte im Spiegel der englisch- und deutschsprachigen Rezensionen von Februar bis Juli 1996. Ein Überblick. In: Mittelweg. 36, 5. Jg., Nr. 4, August/September 1996, S. 41–56
Frank Schirrmacher in der FAZ vom 15. April 1996, in: Schoeps 1996, S.99ff
*Dieter Pohl: Die Holocaustforschung und Goldhagens Thesen. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. 45/1997, S. 1–48.
So verweist Christopher Browning in seinem Artikel in der Zeit vom 19. April 1996, abgedruckt in Schoeps 1996, hier S.123, auf ein Bataillon Luxemburger, die sich nicht anders verhalten hätten als die Deutschen. Walter Manoschek in Profil 18 vom 29. April 1996 spricht von der „willfährigen“ „Mitwirkung von Ukrainern, Letten, Kroaten und Rumänen am Judenmord“, in: Schoeps 1996, S.158. Auch Peter Glotz in der Woche vom 19. April 1996, in: Schoeps 1996, S.128, nennt mehrere osteuropäische Staaten mit starkem Antisemitismus.
*Gavriel D. Rosenfeld: The Controversy that Isn't: The Debate over Daniel J. Goldhagen's Hitler's Willing Executioners in Comparative Perspective. In: Contemporary European History. 8/1999, S. 249–273.
So etwa Frank Schirrmacher in der FAZ vom 15. April 1996, abgedruckt in: Schoeps 1996, S.101. Ebenso Julius H. Schoeps in Die Zeit vom 26. April 1996, in: Ders. 1996, S.135; sowie Moshe Zimmermann in Neue Zürcher Zeitung vom 29. April 1996, in: Schoeps 1996, S.147ff.
Hans Mommsen: Einleitung. In: Norman G. Finkelstein / Ruth Bettina Birn: Eine Nation auf dem Prüfstand. Die Goldhagen-These und die historische Wahrheit. Claassen-Verlag, Hildesheim 1998, S. 9-22, hier S. 14.
Hans Mommsen: Einleitung. In: Norman G. Finkelstein / Ruth Bettina Birn: Eine Nation auf dem Prüfstand. Die Goldhagen-These und die historische Wahrheit. Claassen-Verlag, Hildesheim 1998, S. 9-22, hier S. 17.
Hans Mommsen: Einleitung. In: Norman G. Finkelstein / Ruth Bettina Birn: Eine Nation auf dem Prüfstand. Die Goldhagen-These und die historische Wahrheit. Claassen-Verlag, Hildesheim 1998, S. 9-22, hier S. 9-11.
Hans Mommsen: Einleitung. In: Norman G. Finkelstein / Ruth Bettina Birn: Eine Nation auf dem Prüfstand. Die Goldhagen-These und die historische Wahrheit. Claassen-Verlag, Hildesheim 1998, S. 9-22, hier S. 12.
Hans Mommsen: Einleitung. In: Norman G. Finkelstein / Ruth Bettina Birn: Eine Nation auf dem Prüfstand. Die Goldhagen-These und die historische Wahrheit. Claassen-Verlag, Hildesheim 1998, S. 9-22, hier S. 15.
Perlentaucher.de
Blätter für deutsche und internationale Politik: Demokratiepreis 1997 an Daniel Goldhagen (Presseerklärung zum Demokratiepreis '97 vom 7. Januar 1997)[2]
Literatur
Monographien


Michael F. Feldkamp: Goldhagens unwillige Kirche. Alte und neue Fälschungen über Kirche und Papst während der NS-Herrschaft. Olzog Verlag: München 2003, ISBN 3-7892-8127-1.
=== Presse ===
Norman G. Finkelstein / Ruth Bettina Birn: Eine Nation auf dem Prüfstand. Die Goldhagen-These und die historische Wahrheit. Claassen-Verlag, Hildesheim 1998
Johannes Heil / Rainer Erb (Hrsg.): Geschichtswissenschaft und Öffentlichkeit. Der Streit um Daniel J. Goldhagen. Fischer, Frankfurt a.M. 1998, ISBN 3-596-14065-X. Sammelband mit Beiträgen von Wolfgang Benz, Ruth Bettina Birn, Jane Caplan, Christof Dipper, Raul Hilberg u.v.m.
Matthias Küntzel: Goldhagen und die deutsche Linke. Oder die Gegenwart des Holocaust. Elefanten Press, Berlin 1997, ISBN 3-88520-639-0.
David North: Antisemitismus, Faschismus und Holocaust. Eine kritische Besprechung des Buchs „Hitlers willige Vollstrecker“ von Daniel Goldhagen. Arbeiterpresse, Essen 1997, ISBN 3-88634-102-X Online
Julius H. Schoeps (Hrsg.): Ein Volk von Mördern? Die Dokumentation zur Goldhagen-Kontroverse um die Rolle der Deutschen im Holocaust. Hoffmann & Campe, Hamburg 1996, ISBN 3-455-10362-6.
Aufsätze


Matthias Heyl: Die Goldhagen-Debatte im Spiegel der englisch- und deutschsprachigen Rezensionen von Februar bis Juli 1996. Ein Überblick. In: Mittelweg. 36, 5. Jg., Nr. 4, August/September 1996, S. 41–56
*Y. M. Bodemann: Die Bösen und die ganz normalen Guten. Goldhagens Buch ist pornographisch, konservativ und eminent amerikanisch. In: taz, 7. August 1996.
Dieter Pohl: Die Holocaustforschung und Goldhagens Thesen. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. 45/1997, S. 1–48.
*Jan Philipp Reemtsma: Die Mörder waren unter uns. Daniel Goldhagens Buch "Hitlers willige Vollstrecker" - eine notwendige Provokation. In: SZ, 24. August 1996.
Gavriel D. Rosenfeld: The Controversy that Isn't: The Debate over Daniel J. Goldhagen's Hitler's Willing Executioners in Comparative Perspective. In: Contemporary European History. 8/1999, S. 249–273.
*E. Roll: Eine These und drei gebrochene Tabus. Goldhagens Diskussionsreise: Der schwierige Streit um die Deutschen und den Holocaust. In: SZ, 9. September 1996.
Presse
*C. Jansen: Der ganz normale Ablasshandel. Zwei Jahre nach dem Goldhagen-Schock: Das Buch "Hitlers willige Vollstrecker" entfachte nur ein Medien-Strohfeuer. In der Geschichtsforschung spielt es keine Rolle. In: Die Woche, 30.April 1998.
*Dagmar Pöpping: Büßen soll sie. Papst Pius XII. und der Nationalsozialismus: Daniel Jonah Goldhagen hält der katholischen Kirche den Spiegel vor. In: FR, 30. September 2002.
*Christian Gerlach: Ab mit ihr in die Moderne. Daniel J. Goldhagen weiß, wie die katholische Kirche für den Holocaust sühnen soll. In: Berliner Zeitung, 5. Oktober 2002.
*Michael F. Feldkamp: Anleitung zur Hetzjagd. Die katholische Kirche sei mitschuldig am Holocaust, lautet die These Goldhagens. Dafür liefert der Autor üble Polemik, aber keine Beweise. In: RM Nr. 41, 10. Oktober 2002.
*Hannes Stein: "Dann war Thomas Mann eben auch ein Antisemit". Ein Gespräch mit Daniel Goldhagen zu seinem Buch über die Katholische Kirche und den Holocaust. In: Die Welt, 14. Oktober 2002.
*Eva Horn: Muss das Neue Testament korrigiert werden? Daniel Jonah Goldhagen wirft der katholischen Kirche in seinem neuen Buch Antisemitismus vor und fordert Wiedergutmachung. In: Badische Zeitung, 14. Oktober 2002.
*Eva Schweitzer: Fantasy by Goldhagen. Das Buch über die katholische Kirche und den Holocaust in amerikanischen Rezensionen. In: Berliner Zeitung, 25. Januar 2003.


Y. M. Bodemann: Die Bösen und die ganz normalen Guten. Goldhagens Buch ist pornographisch, konservativ und eminent amerikanisch. In: taz, 7. August 1996.
==Weblinks ==
Jan Philipp Reemtsma: Die Mörder waren unter uns. Daniel Goldhagens Buch "Hitlers willige Vollstrecker" - eine notwendige Provokation. In: SZ, 24. August 1996.
*Wikiquote: Daniel Goldhagen – Zitate
E. Roll: Eine These und drei gebrochene Tabus. Goldhagens Diskussionsreise: Der schwierige Streit um die Deutschen und den Holocaust. In: SZ, 9. September 1996.
*Goldhagen.com – persönliche Webseite Goldhagens
C. Jansen: Der ganz normale Ablasshandel. Zwei Jahre nach dem Goldhagen-Schock: Das Buch "Hitlers willige Vollstrecker" entfachte nur ein Medien-Strohfeuer. In der Geschichtsforschung spielt es keine Rolle. In: Die Woche, 30.April 1998.
*Riesige Mehrheit. Die deutsche Übersetzung glättet Goldhagens Thesen. DER SPIEGEL 33.1996 (12. August) [[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9079914.html]]
Dagmar Pöpping: Büßen soll sie. Papst Pius XII. und der Nationalsozialismus: Daniel Jonah Goldhagen hält der katholischen Kirche den Spiegel vor. In: FR, 30. September 2002.
*Julius H. Schoeps (Hrsg.): Ein Volk von Mördern? Die Dokumentation zur Goldhagen-Kontroverse um die Rolle der Deutschen im Holocaust. Hoffmann & Campe, Hamburg 1996, ISBN 3-455-10362-6.
Christian Gerlach: Ab mit ihr in die Moderne. Daniel J. Goldhagen weiß, wie die katholische Kirche für den Holocaust sühnen soll. In: Berliner Zeitung, 5. Oktober 2002.
*Literatur von und über Daniel Goldhagen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Michael F. Feldkamp: Anleitung zur Hetzjagd. Die katholische Kirche sei mitschuldig am Holocaust, lautet die These Goldhagens. Dafür liefert der Autor üble Polemik, aber keine Beweise. In: RM Nr. 41, 10. Oktober 2002.
*Tobias Korenke: Über den absichtlichen Verzicht auf Wissen: Goldhagens Widerstandsrezeption und das  
Hannes Stein: "Dann war Thomas Mann eben auch ein Antisemit". Ein Gespräch mit Daniel Goldhagen zu seinem Buch über die Katholische Kirche und den Holocaust. In: Die Welt, 14. Oktober 2002.
Selbstverständnis der Deutschen
Eva Horn: Muss das Neue Testament korrigiert werden? Daniel Jonah Goldhagen wirft der katholischen Kirche in seinem neuen Buch Antisemitismus vor und fordert Wiedergutmachung. In: Badische Zeitung, 14. Oktober 2002.
*Die „Goldhagen-Debatte“ : ein Historikerstreit in der Mediengesellschaft / Michael Schneider. – [Electronic ed.]. – Bonn, 1997
Eva Schweitzer: Fantasy by Goldhagen. Das Buch über die katholische Kirche und den Holocaust in amerikanischen Rezensionen. In: Berliner Zeitung, 25. Januar 2003.
*Jungle World Dossier zur Goldhagenkritik, jungle world, 20. Mai 1998
Weblinks
*„Hitlers willige Vollstrecker“ und die Goldhagen-Debatte in Deutschland
Wikiquote: Daniel Goldhagen – Zitate
Goldhagen.com – persönliche Webseite Goldhagens
Literatur von und über Daniel Goldhagen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Tobias Korenke: Über den absichtlichen Verzicht auf Wissen: Goldhagens Widerstandsrezeption und das Selbstverständnis der Deutschen
Die „Goldhagen-Debatte“ : ein Historikerstreit in der Mediengesellschaft / Michael Schneider. – [Electronic ed.]. – Bonn, 1997
Jungle World Dossier zur Goldhagenkritik, jungle world, 20. Mai 1998
„Hitlers willige Vollstrecker“ und die Goldhagen-Debatte in Deutschland


Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Daniel_Goldhagen“ wartet auf kriminologische Fokussierung
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Daniel_Goldhagen“ . Diese Arbeitsgrundlage wartet auf kriminologische Fokussierung
[[Kategorie:Politikwissenschaftler (21. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Holocaustforscher]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:US-Amerikaner]]
{{DEFAULTSORT:Goldhagen, Daniel}}
[[Kategorie:Geboren 1959]]