Chrystal Meth ist eine synthetisch hergestellte Droge auf Amphetaminbasis. In der Szene ist Chrystal Meth auch unter dem Namen Meth, Bambinos, Chalk, Dixies, Diamonts, Mollies, Mao, Ups, Junks, Crank, Yaba, Ice, Piko und Perlik bekannt.

Geschichte

Der japanische Chemiker Nagayoshi entdeckte 1893 Chrystal Meth erstmals in flüssiger Form. 1919 wurde es dann in Japan das erste Mal hergestellt und 1921 patentiert. In Deutschland wurde an diesem Stoff ab 1934 erstmals in den Temmler-Werken in Berlin, die sich zu dieser Zeit hauptsächlich mit der Forschung nach Atemwegserkrankungs-Medizin beschäftigten, geforscht. 1937 wurde der Stoff nun auch in Deutschland patentiert und ein Jahr später unter dem Namen Pervitin auf den Markt gebracht. Während des zweiten Weltkrieges 1939/40 wurde Pervitin als Mittel gegen Angstgefühle und zur Steigerung der Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit bei Soldaten und Piloten eingesetzt. Damals war es unter dem Namen Panzerschokolade, Stuka-Tabletten, Fliegersalz und Hermann-Göring-Pillen bekannt. Dieser militärische Verwendungszweck während des zweiten Weltkrieges brachte Chrystal Meth auch den, in der Szene bekannten Naamen Hitlers Drug und Nazidroge ein. Ab 1941 war das Medikament Pervitin nur noch auf Rezept erhältlich, da es nun als Betäubungsmittel eingestuft wurde. Diese Einstufung wurde von dem damaligen Reichsgesundheitsführer Leonardo Conti veranlasst, welcher die Zuhilfenahme von chemischen Mitteln ablehnte. Auch nach 1945 wurde das Mittel noch als Leistungssteigerer beim Militär verwendet und z.B. während des Vietnamkrieges eingesetzt. In Deutschland blieb Pervitin bis 1988 erhältlich. Seit den 1990er Jahren ist Chrystal Meth ein großes Problem in den USA, verbreitet wirde es dort vor allem von Kalifornien aus unter dem Namen Tina. In Deutschland erfolgt die Verbreitung von Chrystal Meth vor allem über Sachsenund angrenzende Bundesländer, da ein Großteil des Chrystal Meth in Tschechien gekocht wird.

Herstellung

Für die Herstellung von Chrystal Meth benötigt man keine allzu umfangreichen Chemie-Kenntnisse. In der OTC-Methode (Over-The-Counter-Methode), die häufig von ebenfalls süchtigen Meth-Usern hauptsächlich zum Eigengebrauch betrieben wird, werden lediglich einige Chemikalien und Medikamente benötigt. Zunächst benötigt man den Grundstoff Ephedrin oder Pseudoephedrin und Phenyl-2-Propanol. Ersteres wird meist aus Diebstählen in Ephidrin-herstellenden Betrieben oder durch illegale Einfuhr aus Ländern wie Tschechien, Slowakei, Polen und der Ukraine bezogen. In der OTC-Methode werden alle erforderlichen Chemikalien aus dem freiverkäuflichen Bereich bezogen, hier wird dann aus z.B. dem in Tschechien erhältlichen Medikament Soludan der Stoff Ephedrin extrahiert. Desweiteren werden zur Herstellung von Chrystal Meth Aceton'# (Nagellackentferner), Jod, anhydrischer Ammoniak (Düngemittel), Chlorwasserstoff (Poolreiniger), Lithium'# (Batterien), roter Phosphor (Streichhölzer), Natronlauge, Schwefelsäure (Abflussreiniger) und Methylbenzol (Bremsflüssigkeit)benötigt. Während des Kochens muss eine Temperatur von 80 Grad gehalten werden, dabei entstehen sehr starke Dunstentwicklungen, die ähnlich wie Katzen-Urin riechen. Um nicht sofort enttarnt zu werden, befinden sich die sogenannten häuslichen Labore meist auf Aussiedlerhöfen (speziell in Tschechien) und in Wochenendhäusern, in denen dann nur bei Nacht und mit geöffnetem Fenster gekocht wird. In diesen Laboren kommt es häufig zu Explosionen und bei den Köchen zu schweren Verbrennungen.