Charles Brent: Unterschied zwischen den Versionen

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Bischof '''Charles H. (Henry) Brent''' (*9.4.1862 in Newcastle, Ontario, Kanada - gest. 27.3.1929 in Lausanne) war eine Schlüsselfigur in der Geschichte des Drogenproblems und der Drogenbekämpfung - und insbesondere einer der Väter des [[War on Drugs]] ''avant la lettre''. Auf den Philippinen begann Brent einen Kreuzzug gegen das Opium, den er später auf das asiatische Festland ausdehnte und dessen Globalisierung er tatkräftig begleitete. Er wurde Präsident des Philippinischen Opium Komitees, der Opium-Konferenz in Schanghai (1909) und repräsentierte später die USA im Narcotics Committee des Völkerbunds.  
Bischof '''Charles H. (Henry) Brent''' (*9.4.1862 in Newcastle, Ontario, Kanada - gest. 27.3.1929 in Lausanne) war eine Schlüsselfigur in der Geschichte des Drogenproblems und der Drogenbekämpfung - und insbesondere einer der Väter des [[War on Drugs]] ''avant la lettre''. Auf den Philippinen begann Brent einen Kreuzzug gegen das Opium, den er später auf das asiatische Festland ausdehnte und dessen Globalisierung er tatkräftig begleitete. Er wurde Präsident des Philippinischen Opium-Komitees, präsidierte der Opium-Konferenz in Schanghai (1909) und repräsentierte später die USA im Narcotics Committee des Völkerbunds.  


Als international bekanntester Würdenträger der Episkopalischen Kirche in seiner Zeit setzte sich Brent darüber hinaus in besonderer Weise für die Ökumene ein.
Als international bekanntester Würdenträger der Episkopalischen Kirche in seiner Zeit setzte sich Brent darüber hinaus in besonderer Weise für die Ökumene ein.




Er war Vorsitzender des Philippinischen Opium-Komitees und Akteur im Völkerbund.


Nach seinem Studium in Toronto wurde Brent zunächst Gemeindepfarrer in einem Slum in Boston. 1902 wurde er Missionar-Bischof der Philippinen. Er kam dort auf demselben Schiff an wie der us-amerikanische Gouverneur der Philippinen, William H. Taft. Brent konzentrierte seine Missionstätigkeit auf die Igorot in Luzon, die Moslems, und die Chinesen in Manila. Während des Ersten Weltkriegs war er Senior-Kaplan der US-Streitkräfte in Europa.  
== Leben ==
Der Sohn des Pfarrer-Ehepaares Canon Henry und Sophia Brent wollte seit seiner Kindheit Pfarrer werden und durchlief eine Schul- und Hochschulausbildung, die ihn geradewegs zum Diakonsamt (1886) und in das Priesteramt (1887) führte. Er verbrachte ein Jahr an der St. John's Kirche in Buffalo, N.Y. und ging nach einer Meinungsverschiedenheit mit einem Bischof an die Diözese von Western New York (St. John the Evangleist), wo er von 1888-1891 blieb und im Cowley Mission House wohnte. 1891 re-vitalisierte er eine verlassene Kirche in einem Slumgebiet in Boston-Süd, die er St. Stephen's nannte. Er war damals 29 Jahre alt - und sollte zehn Jahre dort verbringen. Mit 39 Jahren hatte er sich einen tadellosen Ruf erworben. Bischof Henry Codman Potter lobte ihn in den Worten: "I know no man in the American Church who is, in some of the highest respects - character, competency for leadership, enthusiasm, directness, personal attracitveness, and high spiritual qualitites - Mr. Brent's superior" (in: Kates 1948: 13).
 
Im Herbst 1901 erhielt er ein Telegramm aus San Francisco, das ihn darüber informierte, dass ihn das House of Bishops der Protestantischen Episkopalischen Kirche der USA zum ersten Missionary Bishop of the Philippine Islands ernannt hatte. Auf dem Weg zu seiner neuen Diözese stieg er in Suez auf das Schiff, das auch den neuen us-amerikanischen Gouverneur der Philippinen, William H. Taft, nach Manila bringen sollte. Es entwickelte sich eine folgenreiche Freundschaft.
 
Brent konzentrierte seine Missionstätigkeit auf die Igorot in Luzon, die Moslems, und die Chinesen in Manila. Während des Ersten Weltkriegs war er Senior-Kaplan der US-Streitkräfte in Europa.  
Er lehnte drei Berufungen auf Bischofsämter in den USA ab, um seine Tätigkeit auf den Philippinen weiter zu führen. 1918 akzeptierte er aber die Position eines Bischofs des Westlichen New York. Er half bei der Organisation der ersten Weltkonferenz über Glauben und Ordnung (Faith and Order) in Lausanne im Jahre 1927.
Er lehnte drei Berufungen auf Bischofsämter in den USA ab, um seine Tätigkeit auf den Philippinen weiter zu führen. 1918 akzeptierte er aber die Position eines Bischofs des Westlichen New York. Er half bei der Organisation der ersten Weltkonferenz über Glauben und Ordnung (Faith and Order) in Lausanne im Jahre 1927.



Version vom 23. August 2010, 17:57 Uhr

Bischof Charles H. (Henry) Brent (*9.4.1862 in Newcastle, Ontario, Kanada - gest. 27.3.1929 in Lausanne) war eine Schlüsselfigur in der Geschichte des Drogenproblems und der Drogenbekämpfung - und insbesondere einer der Väter des War on Drugs avant la lettre. Auf den Philippinen begann Brent einen Kreuzzug gegen das Opium, den er später auf das asiatische Festland ausdehnte und dessen Globalisierung er tatkräftig begleitete. Er wurde Präsident des Philippinischen Opium-Komitees, präsidierte der Opium-Konferenz in Schanghai (1909) und repräsentierte später die USA im Narcotics Committee des Völkerbunds.

Als international bekanntester Würdenträger der Episkopalischen Kirche in seiner Zeit setzte sich Brent darüber hinaus in besonderer Weise für die Ökumene ein.


Leben

Der Sohn des Pfarrer-Ehepaares Canon Henry und Sophia Brent wollte seit seiner Kindheit Pfarrer werden und durchlief eine Schul- und Hochschulausbildung, die ihn geradewegs zum Diakonsamt (1886) und in das Priesteramt (1887) führte. Er verbrachte ein Jahr an der St. John's Kirche in Buffalo, N.Y. und ging nach einer Meinungsverschiedenheit mit einem Bischof an die Diözese von Western New York (St. John the Evangleist), wo er von 1888-1891 blieb und im Cowley Mission House wohnte. 1891 re-vitalisierte er eine verlassene Kirche in einem Slumgebiet in Boston-Süd, die er St. Stephen's nannte. Er war damals 29 Jahre alt - und sollte zehn Jahre dort verbringen. Mit 39 Jahren hatte er sich einen tadellosen Ruf erworben. Bischof Henry Codman Potter lobte ihn in den Worten: "I know no man in the American Church who is, in some of the highest respects - character, competency for leadership, enthusiasm, directness, personal attracitveness, and high spiritual qualitites - Mr. Brent's superior" (in: Kates 1948: 13).

Im Herbst 1901 erhielt er ein Telegramm aus San Francisco, das ihn darüber informierte, dass ihn das House of Bishops der Protestantischen Episkopalischen Kirche der USA zum ersten Missionary Bishop of the Philippine Islands ernannt hatte. Auf dem Weg zu seiner neuen Diözese stieg er in Suez auf das Schiff, das auch den neuen us-amerikanischen Gouverneur der Philippinen, William H. Taft, nach Manila bringen sollte. Es entwickelte sich eine folgenreiche Freundschaft.

Brent konzentrierte seine Missionstätigkeit auf die Igorot in Luzon, die Moslems, und die Chinesen in Manila. Während des Ersten Weltkriegs war er Senior-Kaplan der US-Streitkräfte in Europa. 

Er lehnte drei Berufungen auf Bischofsämter in den USA ab, um seine Tätigkeit auf den Philippinen weiter zu führen. 1918 akzeptierte er aber die Position eines Bischofs des Westlichen New York. Er half bei der Organisation der ersten Weltkonferenz über Glauben und Ordnung (Faith and Order) in Lausanne im Jahre 1927.

Andenken

  • Grabinschrift auf dem Friedhof Bos de Vaux in Lausanne: "Charles Henry Brent / 1862-1929 / Bishop of the Philippine Islands / 1901 - 1918 / Bishop of Western New York / 1918 - 1929 / A Servant of God / A Friend of Humanity / An Apostle of Christian Unity. Auf den beiden Seiten des Grabsteins steht "Chief of Chaplains, American Expeditionary Force 1917-1919" und "President First World Conference on Faith and Order 1927".
  • Brents Todestag wird in der Episkopalischen Kirche dem Andenken an Brent gewidmet. Da dieser Tag häufig in die Fastenzeit oder auf die Osterwoche fällt, verlegte die Diözesan-Versammlung der Philippinischen Kirche den Gedenktag im Jahre 2008 offiziell auf den 25. August - den Tag von Brents Ankunft auf den Philippinen.

Literatur von und über Charles Brent

  • Kates, Frederick W. (1948) Charles Henry Brent. Ambassador of Christ. London: SCM Press.


Weblinks