Bernard L. Madoff: Unterschied zwischen den Versionen

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Was die Investoren nicht wussten, war, dass Madoff die versprochenen Gewinne aus immer neuen Kundeneinlagen ausbezahlte. Als einer seiner Kunden mehrere Milliarden an Einlagen zurückforderte, brach das System zusammen. Anscheinend hatte Madoff vor, sich zu stellen, nachdem sein System kurz vor dem Zusammenbruch stand. Seit Dezember 2007 bestanden Probleme, weil Kunden im Zuge der Finanzkrise ihre Einlagen abzogen. Auffällig war auch, dass die Stiftung der Familie Madoff im Jahre 2007 nur 95.000 Dollar an wohltätige Organisationen gespendet hatte, während im Jahr zuvor noch 1.277.600 Dollar gespendet worden waren.  
Was die Investoren nicht wussten, war, dass Madoff die versprochenen Gewinne aus immer neuen Kundeneinlagen ausbezahlte. Als einer seiner Kunden mehrere Milliarden an Einlagen zurückforderte, brach das System zusammen. Anscheinend hatte Madoff vor, sich zu stellen, nachdem sein System kurz vor dem Zusammenbruch stand. Seit Dezember 2007 bestanden Probleme, weil Kunden im Zuge der Finanzkrise ihre Einlagen abzogen. Auffällig war auch, dass die Stiftung der Familie Madoff im Jahre 2007 nur 95.000 Dollar an wohltätige Organisationen gespendet hatte, während im Jahr zuvor noch 1.277.600 Dollar gespendet worden waren.  


Am 10. Dezember 2008 informierte Madoff seine Söhne darüber, dass er sich entschieden habe einige Millionen Dollar Boni früher als geplant auszuzahlen. Madoffs Söhne, Mark und Andrew verlangten zu wissen wie ihr Vater in der Lage sei Boni auszuschütten, wenn er es sich nicht leisten könne seine Geldgeber zu bezahlen. Bernard Madoff gestand daraufhin, dass der Anlagegüterverwaltungzweig der Firma ein elaboriertes Schneeballsystem, nur eine "große Lüge" sei (vgl. Gregoriou, 2009: 5). Madoffs Söhne verständigten daraufhin das FBI, was am 11. Dezember 2008 zur Verhaftung Bernard Madoffs führte.
Am 10. Dezember 2008 informierte Madoff seine Söhne darüber, dass er sich entschieden habe einige Millionen Dollar Boni früher als geplant auszuzahlen (vgl. öffentliche Anklageschrift). Madoffs Söhne, Mark und Andrew verlangten zu wissen wie ihr Vater in der Lage sei Boni auszuschütten, wenn er es sich nicht leisten könne seine Geldgeber zu bezahlen. Bernard Madoff gestand daraufhin, dass der Anlagegüterverwaltungzweig der Firma ein elaboriertes Schneeballsystem, nur eine "große Lüge" sei (vgl. Gregoriou, 2009: 5). Madoffs Söhne verständigten daraufhin das FBI, was am 11. Dezember 2008 zur Verhaftung Bernard Madoffs führte.


Im Schuldeingeständnis, das Madoff vor Gericht verlesen hat, hält Madoff fest, er habe im Jahre 1991 mit dem Schneeballsystem begonnen. Seit diesem Zeitpunkt habe er keine legitimen Investitionen mehr mit dem Geld seiner Klienten getätigt; stattdessen habe er das Geld auf seinem ''Chase Manhattan Bank'' Geschäftskonto deponiert. Er habe sich verpflichtet gefühlt die Kundenerwartungen nach hohen Renditen auch trotz ökonomischer Rezessionen zu erfüllen. Madoff tätigte gefälschte (Auslands-)Transaktionen und machte falsche Angaben bei der Börsenaufsicht. Madoff teilte dem Gericht mit, er habe stets die Absicht gehabt wieder ans legale Handelsgeschäft anzuknüpfen, doch dies stellte sich als schwierig und letztendlich als unmöglich heraus. Zum Schluß sei er sich dessen bewusst gewesen, dass sein Betrug wahrscheinlich aufgedeckt werden würde. Trotz der gewaltigen Dimensionen des Betrugs, beteuerte Madoff im Prozess stets alleine gehandelt zu haben. Weder seine Söhne, noch seine Frau wären zu irgendeinem Zeitpunkt in den Betrug eingeweiht gewesen. Bei den Vorermittlungen unter dem US Magistrate Judge Gabriel Gorenstein am US-Bezirksgericht in Manhattan (US vs. Madoff; 08-MAG-02735) stellte sich heraus, dass in den zwei Wochen vor der Verhaftung rund 15 Millionen Dollar von Madoff-Unternehmen auf das Konto seiner Ehefrau Ruth überwiesen wurden. Das erschütterte die Annahme, dass er als Einzeltäter gehandelt haben konnte.
Im Schuldeingeständnis, das Madoff vor Gericht verlesen hat, hält Madoff fest, er habe im Jahre 1991 mit dem Schneeballsystem begonnen. Seit diesem Zeitpunkt habe er keine legitimen Investitionen mehr mit dem Geld seiner Klienten getätigt; stattdessen habe er das Geld auf seinem ''Chase Manhattan Bank'' Geschäftskonto deponiert. Er habe sich verpflichtet gefühlt die Kundenerwartungen nach hohen Renditen auch trotz ökonomischer Rezessionen zu erfüllen. Madoff tätigte gefälschte (Auslands-)Transaktionen und machte falsche Angaben bei der Börsenaufsicht. Madoff teilte dem Gericht mit, er habe stets die Absicht gehabt wieder ans legale Handelsgeschäft anzuknüpfen, doch dies stellte sich als schwierig und letztendlich als unmöglich heraus. Zum Schluß sei er sich dessen bewusst gewesen, dass sein Betrug wahrscheinlich aufgedeckt werden würde. Trotz der gewaltigen Dimensionen des Betrugs, beteuerte Madoff im Prozess stets alleine gehandelt zu haben. Weder seine Söhne, noch seine Frau wären zu irgendeinem Zeitpunkt in den Betrug eingeweiht gewesen. Bei den Vorermittlungen unter dem US Magistrate Judge Gabriel Gorenstein am US-Bezirksgericht in Manhattan (US vs. Madoff; 08-MAG-02735) stellte sich heraus, dass in den zwei Wochen vor der Verhaftung rund 15 Millionen Dollar von Madoff-Unternehmen auf das Konto seiner Ehefrau Ruth überwiesen wurden. Das erschütterte die Annahme, dass er als Einzeltäter gehandelt haben konnte.
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