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Arnold Freymuth (* 28. November 1872 in Mehlauken; † 14. Juli 1933 in Paris) war ein kritischer Jurist und Menschenrechtsaktivist mit jüdischen Wurzeln, der mit dem Beginn der NS-Herrschaft über die Schweiz nach Frankreich ins Exil ging, wo er sich 1933 zusammen mit seiner Frau das Leben nahm. Das Gedenken an Arnold Freymuth wird von der Arnold-Freymuth-Gesellschaft mit Sitz in Hamm/Westfalen wach gehalten.


Leben

Nach Tätigkeiten als Amts- und Landrichter wurde Freymuth Oberlandesgerichtsrat in Hamm/Westfalen. Seine Kriegserlebnisse (1914-16) machten ihn zum Pazifisten. 1918 trat er in die SPD ein. Während der Novemberrevolution 1918 war er in Hamm zunächst stellvertretender Vorsitzender des Arbeiter- und Soldatenrats. Im März 1919 wurde er Stadtverordneter.

Im Laufe des Jahres 1919 verlagerte sich der Schwerpunkt seines Engagements auf Berlin. Er arbeitete in der verfassunggebenden Preußischen Landesversammlung, wurde parlamentarischer Unterstaatssekretärs und später Staatssekretär im preußischen Justizministerium. Als Teil der preußischen Regierung war Freymuth in den Jahren 1920 und 1921 Mitglied des Reichsrats.

1920 ging er an das Kammergericht (Berlin), wo er von 1923 bis 1925 als Senatspräsident wirkte. 1924 wurde er in den Bundesvorstand der Deutschen Liga für Menschenrechte gewählt. Im selben Jahr wurde er auch Mitglied des Reichsausschusses des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold. Als Mitglied des Republikanischen Richterbundes engagierte er sich zudem weiterhin gegen antirepublikanische Tendenzen in der Justiz. Ebenfalls 1924 trat er in die Geschäftsleitung der Deutschen Friedensgesellschaft ein. Als er sich kritisch über die (geheime) Schwarze Reichswehr äußerte, leitete der Reichswehrminister ein Verfahren gegen ihn ein, das ihn dazu veranlasste, um die Versetzung in den Ruhestand zu bitten.

So lebte Freymuth seit 1926 als Autor in Berlin. 1930 bis 1936 war er Vorsitzender des deutschen Friedensbundes.

Daneben war Freymuth Autor zahlreicher juristischer Aufsätze und Schriften. Er war unter anderem Mitherausgeber des in zahlreichen Auflagen erschienenen „Freymuth/Kamnitzer/Rosenthal: Kommentar zum bürgerlichen Gesetzbuch.“ Im Jahr 1931 erschien der Kommentar in seiner 13. Auflage.


Weblinks

Literatur von und über Arnold Freymuth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Arnold Freymuth in der Online-Version der Edition Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik Biografie von Arnold Freymuth in Wilhelm Heinz Schröder: Biographien Sozialdemokratischer Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1867–1933 (der genaue Datensatz muss mit der Suchfunktion ermittelt werden) Webseite der Freymuth-Gesellschaft Vortrag Peter Weber: Republikanische Richter auf verlorenen Posten

Von Arnold Freymuth in de.wikipedia