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===Elaborierung der Israel-Kritik als Antisemitismus== | ===Elaborierung der Israel-Kritik als Antisemitismus== | ||
In Deutschland hat es vor allem Samuel Salzborn unternommen, eine erweiterte Antisemitismus-Definition theoretisch zu untermauern. Er tut dies einerseits in einer Art enzyklopädischen Stichwort "Antisemitismus" (2011), wo er neben den "klassischen" Typen des religiös antijüdischen Antijudaismus und völkisch-rassistischen Antisemitismus drei weitere unterschiedet: den "sekundär-schuldabwehrenden", den "antizionistisch/antiisraelischen" und den "arabisch-islamischen" Antisemitismus [file:///I:/aAnti-Antisemitismus/Definition/Salzborn%20Antisemitismus%202011.html Salzborn 2011]. Diese Erweiterung hat er in einem späteren Beitrag weiter differenziert, indem er zwischen anti-zionistischen, anti-israelischen und "internationalem Antisemitismus: die BDS-Kampagne" unterscheidet [http://www.salzborn.de/txt/2013_Kirche-und-Israel.pdf Salzborn 2013]. Er bezieht sich dabei auf die seit 2003 erschienene Literatur zum "Neuen Antisemitismus", vor allem aber auf die "Arbeitsdefinition der EU". | In Deutschland hat es vor allem Samuel Salzborn unternommen, eine erweiterte Antisemitismus-Definition theoretisch zu untermauern. Er tut dies einerseits in einer Art enzyklopädischen Stichwort "Antisemitismus" (2011), wo er neben den "klassischen" Typen des religiös antijüdischen Antijudaismus und völkisch-rassistischen Antisemitismus drei weitere unterschiedet: den "sekundär-schuldabwehrenden", den "antizionistisch/antiisraelischen" und den "arabisch-islamischen" Antisemitismus [file:///I:/aAnti-Antisemitismus/Definition/Salzborn%20Antisemitismus%202011.html Salzborn 2011]. Diese Erweiterung hat er in einem späteren Beitrag weiter differenziert, indem er zwischen anti-zionistischen, anti-israelischen und "internationalem Antisemitismus: die BDS-Kampagne" unterscheidet [http://www.salzborn.de/txt/2013_Kirche-und-Israel.pdf Salzborn 2013]. Er bezieht sich dabei auf die seit 2003 erschienene Literatur zum "Neuen Antisemitismus", vor allem aber auf die "Arbeitsdefinition der EU". | ||
Allerdings war zu diesem Zeitpunkt das EUMC durch die Fundamental Rights Agency (FRA) abgelöst worden. Eine Sprecherin dieser EU-Organisation teilte auf Nachfrage der Jerusalem Post mit, dass es keine ofizielle EU-Definition des Antisemitismus gäbe und auch keine solche beabsichtigt sei. Die Arbeitsdefinition des EUMC sei inzwischen von der Webpage entfernt worden <ref>{{cite news | author = Jewish Telegraphic Agency | title = What is anti-Semitism? EU racism agency unable to define term | newspaper = Jerusalem Post | date = 5 December 2013 | url = http://www.jpost.com/Jewish-World/Jewish-News/What-is-anti-Semitism-EU-racism-agency-unable-to-define-term-334043}}</ref> Die erweiterte Definition wird jedoch von der International Holocaust Remembrance Alliance<ref>{{Cite web|url=https://www.holocaustremembrance.com/media-room/stories/working-definition-antisemitism|title=Working Definition of Antisemitism {{!}} IHRA|website=www.holocaustremembrance.com|access-date=2016-08-23}}</ref>, einer 1998 gegründeten intergouvernmentalen Organisation, verbreitet und das nicht ohne Erfolg. Die englischsprachige Wikipedia hält sie für die nach wie vor verbreiteteste Antisemitismus-Definition (https://en.wikipedia.org/wiki/Antisemitism#Definition). | |||
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Am 31.05.2017 hat das Europaparlament den europäischen Staaten mehrheitlich empfohlen, die Definition der IHRA zu übernehmen, wie dies bereits Großbritannien und Österreich getan hätten.[http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+MOTION+B8-2017-0383+0+DOC+XML+V0//EN] Auszug aus dem Beschluß: "Calls on the Member States and the Union institutions and agencies to adopt and apply the working definition of anti-Semitism employed by the International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA)(4) in order to support the judicial and law enforcement authorities in their efforts to identify and prosecute anti-Semitic attacks more efficiently and effectively, and encourages Member States to follow the example of the UK and Austria in this regard"]. Vorarbeiten für diesen Beschluss hatte eine "European Parliament Working Group in Antisemitism" geleistet, als dessen Sektretariat der European Jewish Congress fungiert [http://www.ep-wgas.eu/). | |||
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