Antisemitismusbegriff: Unterschied zwischen den Versionen

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Welche Äußerungen oder Handlungen dem Verdikt des Antisemitismus verfallen, ist vor allem wegen der damit verknüpften negativen rechtlichen und sozialen Folgen Gegenstand von öffentlichen Kontroversen.
Welche Äußerungen oder Handlungen dem Verdikt des Antisemitismus verfallen, ist vor allem wegen der damit verknüpften negativen rechtlichen und sozialen Folgen Gegenstand von öffentlichen Kontroversen.


==Beispiele für Benennungskonflikte==
==Benennungskonflikte==
 
*"Der Fall Augstein". Rabbi Abraham Cooper vom Simon Wiesenthal Center (SWC): "Er ist ein Antisemit" (FAZ 1.2.2013: 35). Er habe die Gelegenheit verstreichen lassen, sich für seine Äußerungen zu entschuldigen und habe seinen Glauben an die Richtigkeit seines Tuns bekräftigt." Top Ten anti-Israel/Anti-Semitic Slurs. 3D-Test für Antisemitismus (entwickelt von Natan Sharansky, ehemals Dissident in der Sowjetunion, dann rechtsgerichteter Politiker in Israel, veröffentlicht im Jewish Political Studies Review. Danach sei der moderne Antisemitismus schwer zu erkennen, weil er sich hinter dem Schein legitimer Israel-Kritik und sogar hinter dem Eintreten für die Menschenrechte verstecke. Dennoch sei er zu erkennen an: Delegitimation, Dämonisierung, Doppelstandard. In-Zweifel-Ziehen von Israels Existenzrecht; Vergleich Israels mit Nazideutschland oder mit Terror oder mit gewalttätigen Islamisten. Israel selektiv für Dinge kritisieren, die andere auch machen. "Antisemitismus, das sei heute vor allem Antiisraelismus, da waren sich Cooper und der ebenfalls geladene Antisemitismusforscher Matthias Küntzel sowie der Veranstalter Michael Spaney einig" (Leander Steinkopf, FAZ 1.2.13: 35. Wir wird man einer der schlimmsten Antisemiten? Abraham Cooper erklärt sich in Berlim zum 'Fall Augstein'.).
 
*"Das Problem in Deutschland besteht indessen darin, dass einige Politiker, Medienleute und der Zentralrat der Juden für sich die Deutungs- und Bestimmungshoheit über das beanspruchen, was angeblich oder tatsächlich antisemitisch ist, tatsächlich oder angeblich den Holocaust verharmlost oder wie wir der Opfer der Gewaltherrschaft zu gedenken haben. Auch Kritik in Deutschland am Vorgehen Israels gegen seine Nachbarn wird schnell und gern in die antisemitische Ecke gerückt und damit kleingehalten" (Kosmier 2008).  
*"Das Problem in Deutschland besteht indessen darin, dass einige Politiker, Medienleute und der Zentralrat der Juden für sich die Deutungs- und Bestimmungshoheit über das beanspruchen, was angeblich oder tatsächlich antisemitisch ist, tatsächlich oder angeblich den Holocaust verharmlost oder wie wir der Opfer der Gewaltherrschaft zu gedenken haben. Auch Kritik in Deutschland am Vorgehen Israels gegen seine Nachbarn wird schnell und gern in die antisemitische Ecke gerückt und damit kleingehalten" (Kosmier 2008).  


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