Antisemitismusbegriff: Unterschied zwischen den Versionen

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Welche Äußerungen oder Handlungen dem Verdikt des '''Antisemitismus''' verfallen, ist vor allem wegen der negativen rechtlichen und sozialen Folgen einer solchen Zuschreibung immer wieder Gegenstand von öffentlichen Kontroversen. Beispiel: "Das Problem in Deutschland besteht indessen darin, dass einige Politiker, Medienleute und der Zentralrat der Juden für sich die Deutungs- und Bestimmungshoheit über das beanspruchen, was angeblich oder tatsächlich antisemitisch ist, tatsächlich oder angeblich den Holocaust verharmlost oder wie wir der Opfer der Gewaltherrschaft zu gedenken haben. Auch Kritik in Deutschland am Vorgehen Israels gegen seine Nachbarn wird schnell und gern in die antisemitische Ecke gerückt und damit kleingehalten" (Kosmier 2008).  
Als '''Antisemitismus''' wird eine allgemeine Judenfeindlichkeit, gelegentlich aber auch speziell die mit Nationalismus, Sozialdarwinismus und Rassismus begründete Judenfeindlichkeit bezeichnet, die seit etwa 1800 in Europa auftauchte. Ältere Formen dieser Feindseligkeit gegenüber Juden werden häufig als Antijudaismus bezeichnet. Als Erfinder des Wortes Antisemitismus gilt der deutsche Journalist Wilhelm Marr (1879). Allerdings sprach Moritz Steinschneider schon 1860 von antisemitischen Vorurteilen (in Bezug auf die Werke von Ernest Renan).
 
Seit dem Holocaust tritt "antisemitisch" als Selbstbezeichnung deutlich in den Hintergrund und wird als negative Eigenschaft zum Vorwurf, bzw. zum stigmatisierenden Etikett, das die Chancen auf gleichberechtigte Interaktion und Kommunikation mit den auf ihre Reputation bedachten Kreisen der Gesellschaft radikal vermindert.
 
Welche Äußerungen oder Handlungen dem Verdikt des Antisemitismus verfallen, ist vor allem wegen der damit verknüpften negativen rechtlichen und sozialen Folgen Gegenstand von öffentlichen Kontroversen.
 
Beispiel: "Das Problem in Deutschland besteht indessen darin, dass einige Politiker, Medienleute und der Zentralrat der Juden für sich die Deutungs- und Bestimmungshoheit über das beanspruchen, was angeblich oder tatsächlich antisemitisch ist, tatsächlich oder angeblich den Holocaust verharmlost oder wie wir der Opfer der Gewaltherrschaft zu gedenken haben. Auch Kritik in Deutschland am Vorgehen Israels gegen seine Nachbarn wird schnell und gern in die antisemitische Ecke gerückt und damit kleingehalten" (Kosmier 2008).  


== Quellen ==
== Quellen ==
*Kosmider, Rainer (2008) Etwas mehr Besonnenheit, Frau Knobloch, in: FAZ 06.09.2008: 40.
*Kosmider, Rainer (2008) Etwas mehr Besonnenheit, Frau Knobloch, in: FAZ 06.09.2008: 40.
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