Anti-Aggressivitäts-Training: Unterschied zwischen den Versionen

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'''1. Ursprünge und Entwicklung''''''
'''1. Ursprünge und Entwicklung'''''


Ausgangspunkt war 1985/86 die Bildung einer interdiziplinären Arbeitsgruppe (Psychiater, Sozialarbeiter,Soziologen), welche vom damaligen Direktor der Jugendstrafanstalt Hameln (in Abstimmung mit dem niedersächsichen Justizministerium) mit der Entwicklung eines „Anti-Aggressivitäts-Trainings“ beauftragt wurde. Zu diesem Zeitpunkt stand die Entwicklung von geeigneten und spezifischen Behandlungsmaßnahmen für inhaftierte, wegen Gewalt- und Körperverletzungsdelikten verurteilte Personen im Vordergrund. Unter der Leitung des Justizpsychologen Dr. Heilemann wurden erste Ansätze und Konzeptionen erarbeitet und unter zunehmener Beteiligung des Hamburger Kriminologen und Erziehungs-wissenschaftler Dr. Weidner u. A. ab 1987 regelmässig Anti-Aggressivitäts-Trainings mit männlichen jugendlichen Teilnehmern in der JVA Hameln durchgeführt. In den Folgejahren (ab Mitte 1990) haben sich AAT’s auch außerhalb des Strafvollzuges als ambulante Maßnahmen, insbesondere in den Bereichen der Jugendgerichts-und Bewährungshilfe, etabliert. Im zeitlichen Verlauf von 1986-2009 wurde das Anti-Aggressivitäts-Training als Methode aufgrund vielfältiger Erfordernisse weiterentwickelt und z.T. auch modifiziert, z.B.: Gewährleistung von Qualitätsstandards für die praktische Arbeit in AAT-Programmen und Verbindlichkeit rechtstheoretischer Kenntnisse  und deren Anwendung („non-touch-Verpflichtung“, Zeugnisverweigerungs-recht).  
Ausgangspunkt war 1985/86 die Bildung einer interdiziplinären Arbeitsgruppe (Psychiater, Sozialarbeiter,Soziologen), welche vom damaligen Direktor der Jugendstrafanstalt Hameln (in Abstimmung mit dem niedersächsichen Justizministerium) mit der Entwicklung eines „Anti-Aggressivitäts-Trainings“ beauftragt wurde. Zu diesem Zeitpunkt stand die Entwicklung von geeigneten und spezifischen Behandlungsmaßnahmen für inhaftierte, wegen Gewalt- und Körperverletzungsdelikten verurteilte Personen im Vordergrund. Unter der Leitung des Justizpsychologen Dr. Heilemann wurden erste Ansätze und Konzeptionen erarbeitet und unter zunehmener Beteiligung des Hamburger Kriminologen und Erziehungs-wissenschaftler Dr. Weidner u. A. ab 1987 regelmässig Anti-Aggressivitäts-Trainings mit männlichen jugendlichen Teilnehmern in der JVA Hameln durchgeführt. In den Folgejahren (ab Mitte 1990) haben sich AAT’s auch außerhalb des Strafvollzuges als ambulante Maßnahmen, insbesondere in den Bereichen der Jugendgerichts-und Bewährungshilfe, etabliert. Im zeitlichen Verlauf von 1986-2009 wurde das Anti-Aggressivitäts-Training als Methode aufgrund vielfältiger Erfordernisse weiterentwickelt und z.T. auch modifiziert, z.B.: Gewährleistung von Qualitätsstandards für die praktische Arbeit in AAT-Programmen und Verbindlichkeit rechtstheoretischer Kenntnisse  und deren Anwendung („non-touch-Verpflichtung“, Zeugnisverweigerungs-recht).  




'''2. Zielgruppen''''''
'''2. Zielgruppen


Zielgruppen des Trainings sind primär Personen(gruppen), die mehrfach (einschlägig) oder besonders schwerwiegend wegen Körper-verletzungsdelikten (Raub, räuberische Erpressung, Körperverletzung u.ä.) strafrechtlich in Erscheinung getreten sind.  
Zielgruppen des Trainings sind primär Personen(gruppen), die mehrfach (einschlägig) oder besonders schwerwiegend wegen Körper-verletzungsdelikten (Raub, räuberische Erpressung, Körperverletzung u.ä.) strafrechtlich in Erscheinung getreten sind.  
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''''''3. Ziele''''''
'''3. Ziele


Trainingsinhalte und –methoden sind darauf ausgerichtet, eine konkrete und möglichst nachhaltige Verhaltensänderung/-modifikation bei den TrainingsteilnehmerInnen zu erzielen. Hierzu zählen Reduktion gewaltaffiner Handlungsorientierungen und Einstellungen sowie Verminderung von Aggressität durch Förderung und Erweiterung von Handlungs-kompetenzen wie Empathie, Rollendistanz, Frustrations-und Ambiguitätstoleranz. Sensiblisierung für die Ursachen und Folgen des eigenen Gewalthandelns sowie die Entwicklung alternativer Verhaltens-weisen sind weitere Themen, welche mit den TrainingsteilnehmerInnen zur Verringerung von Gewaltneigungen erarbeitet werden.Ein weiteres Ziel des Anti-Aggressivitäts-Trainings ist die zukünftige Legalbewährung.
Trainingsinhalte und –methoden sind darauf ausgerichtet, eine konkrete und möglichst nachhaltige Verhaltensänderung/-modifikation bei den TrainingsteilnehmerInnen zu erzielen. Hierzu zählen Reduktion gewaltaffiner Handlungsorientierungen und Einstellungen sowie Verminderung von Aggressität durch Förderung und Erweiterung von Handlungs-kompetenzen wie Empathie, Rollendistanz, Frustrations-und Ambiguitätstoleranz. Sensiblisierung für die Ursachen und Folgen des eigenen Gewalthandelns sowie die Entwicklung alternativer Verhaltens-weisen sind weitere Themen, welche mit den TrainingsteilnehmerInnen zur Verringerung von Gewaltneigungen erarbeitet werden.Ein weiteres Ziel des Anti-Aggressivitäts-Trainings ist die zukünftige Legalbewährung.
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