Anschlag in Marrakesch: Unterschied zwischen den Versionen

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=Prozess=
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Im Juni 2011 begann der Prozess gegen neun Tatverdächtige im Anti-Terror-Gericht in Salé bei Rabat. Den Angeklagten wurde vorgeworfen, den Anschlag als kriminelle Bande geplant und ausgeführt zu haben. Die Staatsanwaltschaft forderte für den Hauptverdächtigen Adel Othmani und seinem Komplizen Hakim Dah die Todesstrafe. Othmani legte unmittelbar nach seiner Festnahme ein Geständnis ab und nahm an einer Nachstellung des Anschlags am Tatort teil. Dieses widerrief er zu Prozessbeginn und sagte aus, dass er beides nur unter Androhung von Folter getan hätte. Im gesamten Prozessverlauf wies er alle Anklagepunkte zurück und bestritt eine Verbindung zu dem Anschlag. Im Prozess lobte er die Reformpolitik von König Mohammed VI und sagte, dass das Urteil zeigen werde, ob Marokko wirklich den Weg der Reformen eingeschlagen habe. Die anderen Angeklagten plädierten ebenso wie El-Atmani auf nicht schuldig. Am 28. Oktober verurteilte das Gericht Othmani zum Tode. Hakim Dah erhielt eine lebenslange Haftstrafe. Die sieben weiteren Angeklagten wurden zu Haftstrafen zwischen zwei und vier Jahren verurteilt.
Im Juni 2011 begann der Prozess gegen neun Tatverdächtige im Anti-Terror-Gericht in Salé bei Rabat. Den Angeklagten wurde vorgeworfen, den Anschlag als kriminelle Bande geplant und ausgeführt zu haben. Die Staatsanwaltschaft forderte für den Hauptverdächtigen Adel Othmani und seinem Komplizen Hakim Dah die Todesstrafe. Die Todesstrafe gibt es formell noch in Marokko, diese wurde jedoch seit 1992 nicht mehr vollstreckt. In der im Juni verabschiedeten neuen Verfassung wird zudem erstmal das "Recht auf Leben" festgehalten. Othmani legte unmittelbar nach seiner Festnahme ein Geständnis ab und nahm an einer Nachstellung des Anschlags am Tatort teil. Dieses widerrief er zu Prozessbeginn und sagte aus, dass er beides nur unter Androhung von Folter getan hätte. Im gesamten Prozessverlauf wies er alle Anklagepunkte zurück und bestritt eine Verbindung zu dem Anschlag. Im Prozess lobte er die Reformpolitik von König Mohammed VI und sagte, dass das Urteil zeigen werde, ob Marokko wirklich den Weg der Reformen eingeschlagen habe. Die anderen Angeklagten plädierten ebenso wie Othmani auf nicht schuldig. Am 28. Oktober verurteilte das Gericht Othmani zum Tode. Hakim Dah erhielt eine lebenslange Haftstrafe. Die sieben weiteren Angeklagten wurden zu Haftstrafen zwischen zwei und vier Jahren verurteilt.


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