Angriffskrieg: Unterschied zwischen den Versionen

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Während Aggressoren in der Regel naheliegende Neutralisationstechniken wie die Verkehrung von Opfer und Täter, von Angreifer und Angegriffenem, die Berufung auf höhere Werte/Instanzen und die Leugnung der Schäden beim Opfer anzuwenden pflegen, sind die Massenmedien in vielen Staaten der sog. westlichen Welt vergleichsweise frei, eigene Recherchen anzustellen und Meinungen zu äußeren. Recherchen während eines Angriffskriegs über dessen Verlauf und über die dabei begangenen Delikte sind allerdings dann erschwert, wenn die Parteien nur "eingebundene" Reporter zulassen, d.h. solche, die ausschließlich im Rahmen dessen, was die Militärführung für gut hält, recherchieren und reisen können.  
Während Aggressoren in der Regel naheliegende Neutralisationstechniken wie die Verkehrung von Opfer und Täter, von Angreifer und Angegriffenem, die Berufung auf höhere Werte/Instanzen und die Leugnung der Schäden beim Opfer anzuwenden pflegen, sind die Massenmedien in vielen Staaten der sog. westlichen Welt vergleichsweise frei, eigene Recherchen anzustellen und Meinungen zu äußeren. Recherchen während eines Angriffskriegs über dessen Verlauf und über die dabei begangenen Delikte sind allerdings dann erschwert, wenn die Parteien nur "eingebundene" Reporter zulassen, d.h. solche, die ausschließlich im Rahmen dessen, was die Militärführung für gut hält, recherchieren und reisen können.  


Eine bessere Nachrichtenlage ergibt sich häufig erst im Nachhinein. So etwa beim Irak-Krieg. Fünf Jahre danach erklärte zwar die US-Regierung ihren Angriffskrieg weiterhin als 
Eine bessere Nachrichtenlage ergibt sich häufig erst im Nachhinein. So etwa beim Irak-Krieg. Fünf Jahre danach erklärte zwar der US-Präsident, der ihn befohlen hatte: "The battle in Iraq is noble, it is necessary, and it is just" (Mail & Guardian online, 20 march 2008: http://www.mg.co.za/articlePage.aspx?articleid=335086&area=/breaking_news/breaking_news__international_news/)
doch gibt es überwiegend kritische Stimmen.


Fünf Jahre Krieg und Bürgerkrieg haben zwischen 600 000 und 1,2 Millionen Menschen das Leben gekostet. Vier Millionen Menschen flohen. Insbesondere junge gut ausgebildete Menschen haben sich in anderen Ländern niedergelassen. Rund 50.000 Menschen befinden sich im Gewahrsam der Amerikaner, ihrer Verbündeten oder der irakischen Regierung - die meisten von ihnen ohne Anklage oder Gerichtsurteil. Trotz oder wegen der Präsenz der ausländischen Truppen hat sich der Irak in eines der gefährlichsten Länder der Welt für die menschliche Sicherheit verwandelt, in dem Monat für Monat hunderte von Menschen gewaltsam ums Leben kommen. Die Lebensbedingungen haben sich dramatisch verschlechtert. 70% der Bevölkerung verfügt über keinen Zugang zu regulärem Trinkwasser und muss mit einem Einkommen von rund einem Dollar am Tag auskommen. Unterernährung war schon in den letzten Jahres des Saddam-Regimes ein Problem insbesondere für Kinder und insbesondere wegen der internationalen Sanktionen. Statt (wie damals) sind es jedoch nicht 19%, sondern 28% der Kinder im Irak, die unter Unterernährung leiden (Oxfam). Die USA verloren rund 4 000 Soldaten; 60 000 wurden verwundet. Die Ökonomen Joseph Stiglitz und Linda Ailmes schätzen die Kosten des Kriegs auf 4-5te Kinder sind die Regel, nicht die Ausnahme.
   
   
   
   
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