Anatole France: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:AnatoleFrance.JPG|thumb|AnatoleFrance]]Der französische Schriftsteller (und Literaturnobelpreisträger von 1921) '''Anatole France''' (François Anatole Thibault; * 16. April 1844 in Paris; † 12. Oktober 1924 in Saint-Cyr-sur-Loire) war zunächst konservativ eingestellt, wurde später aber immer sozialkritischer. 1898 unterschrieb er die Petition zur Revision des Urteils gegen Alfred Dreyfus und kritisierte den politischen Prozess gegen Émile Zola. In seiner Erzählung ''L'Affaire Crainquebille'' (1901) schildert er, wie ein rücksichtsloser Richter im Verein mit einem autoritären Polizisten einen kleinen Gemüsehändler aburteilt und den so Vorbestraften seiner bürgerlichen Existenz beraubt. Sein Roman L'Île des pingouins (Die Insel der Pinguine) von 1908 ist eine kritische Geschichte Frankreichs, dargestellt als die Geschichte eines fiktiven Pinguin-Reichs mit einer sehr pessimistischen Prognose (aufgrund der Habgier und hochmütigen Uneinsichtigkeit der „Pinguine“). In Les dieux ont soif (Die Götter haben Durst) von 1912 erzählt er die Geschichte eines doktrinären Revolutionärs und dessen Mitwirkens an der Schreckensherrschaft von 1793/94: eine Stellungnahme gegen den politischen Fanatismus, der das Frankreich der Zeit polarisierte. Im Ersten Weltkrieg bezog France nach ersten Mahnungen zum Frieden eine von der de.wikipedia so genannte "gemäßigt patriotische Position".
[[File:AnatoleFrance.JPG|thumb|AnatoleFrance]]Der französische Schriftsteller (und Literaturnobelpreisträger von 1921) '''Anatole France''' (François Anatole Thibault; * 16. April 1844 in Paris; † 12. Oktober 1924 in Saint-Cyr-sur-Loire) war zunächst konservativ eingestellt, wurde später aber immer sozialkritischer. 1898 unterschrieb er die Petition zur Revision des Urteils gegen [[Alfred Dreyfus]] und kritisierte den politischen Prozess gegen Émile Zola. In seiner Erzählung ''L'Affaire Crainquebille'' (1901) schildert er, wie ein rücksichtsloser Richter im Verein mit einem autoritären Polizisten einen kleinen Gemüsehändler aburteilt und den so Vorbestraften seiner bürgerlichen Existenz beraubt. Sein Roman L'Île des pingouins (Die Insel der Pinguine) von 1908 ist eine kritische Geschichte Frankreichs, dargestellt als die Geschichte eines fiktiven Pinguin-Reichs mit einer sehr pessimistischen Prognose (aufgrund der Habgier und hochmütigen Uneinsichtigkeit der „Pinguine“). In Les dieux ont soif (Die Götter haben Durst) von 1912 erzählt er die Geschichte eines doktrinären Revolutionärs und dessen Mitwirkens an der Schreckensherrschaft von 1793/94: eine Stellungnahme gegen den politischen Fanatismus, der das Frankreich der Zeit polarisierte. Im Ersten Weltkrieg bezog France nach ersten Mahnungen zum Frieden eine von der de.wikipedia so genannte "gemäßigt patriotische Position".