Alkoholismus und geistige Behinderung

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Durch das Normalizierungsprinzip[1] und die soziale Inklusion[2] in der Gesellschaftgewinnen immer mehr Menschen mit einer Intelligenzminderung[3] (auch als mentale Retardierung bekannt) mehr Autonomie. Gerade Menschen mit leichter Intelligenzminderung leben unabhängig von täglicher Betreuung und orientieren sich stark an der „Normalität“. Sie genießen eine uneingeschränkte Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben durch die sogenannte Selbstbestimmung. Andererseits stellen diese sozialen Privilegien sie vor neue Anforderungen in der Gesellschaft. Da der/die Betreuer/in nicht rund um die Uhr vor Ort anwesend ist, müssen diese Klienten ihre eigenen Strategien und Lösungsmöglichkeiten entwickeln, um ihren Alltag besser bewältigen zu können. Mit dieser Auseinandersetzung sind besonders Menschen mit einer leichten (IQ[4] 50 - 69) geistigen Behinderung konfrontiert, zumal wenn sie Alkohol- und Drogenprobleme haben. In Deutschland leben ungefähr 420. 000 Personen mit einer geistigen Behinderung, darunter befinden sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Durch die International Classification of Diseases[5] (ICD-10) wird die geistige Behinderung nach dem Schweregrad der Intelligenzminderung klassifiziert.

  • Leichte Intelligenzminderung IQ 50 - 69
  • Mittelgradige Intelligenzminderung IQ 35 - 49
  • Schwere Intelligenzminderung IQ 20 – 34
  • Schwerste Intelligenzminderung IQ < 20


Prävalenz von Alkoholkonsum bei geistig behinderten Menschen

Der Alkohol[6] hat seinen Platz auf unterschiedliche Art und Weise in unserer Gesellschaft gefunden hat. Er ist im Medizinbereich als Desinfektionsmittel[7] und als Heilmittel (früher) zu finden. Zum großen Teil ist der Alkohol als Genussmittel[8] in Getränken (Bier, Likör, Wein etc.) zu finden; er ist zugleich den Drogen zuzuordnen. Alkohol wird von Erwachsenen und Jugendlichen in den unterschiedlichen Kulturen und Sozialschichten konsumiert, auch Menschen mit einer geistigen Behinderung bilden hier keine Ausnahme. Sie sind möglicherweise eine Risikogruppe und empfindlicher für Alkoholerkrankungen. Im Jahr 1912 veröffentlichte der amerikanische Psychologe Henry W.Goddard[9] die These, dass Trinksucht eine Begleiterscheinung der geistigen Behinderung sei. Er behauptete, dass das Trinkverhalten bei diesem Personenkreis genetisch veranlagt sei, da die Ursachen für dieses Suchtverhalten in ihrem Familienstammbaum zu finden sei. Im Laufe der Zeit wurde diese Behauptung anhand der empirischen Untersuchungen von Sozialwissenschaftlern widerlegt. Das Thema Alkoholismus und Drogen-Konsum bei Personen mit Intelligenzminderung wird nach wie vor in der Bundesrepublik Deutschland wenig thematisiert, wie es ebenso beim Thema Sexualität der Fall ist.


Besonders betroffen von Alkoholkonsum und Missbrauch von anderen illegalen Rauschmitteln sind Personen, die eine leichte (IQ 50 - 69) und mittelgradige (IQ 35 – 49) geistige Behinderung aufweisen. Der Grund hierfür ist, dass diese Gruppe unabhängig allein, in Wohngemeinschaften und in ambulanter betreuter Einzelwohnung leben. Laut Studien sind ungefähr 2,5% der Menschen mit mentaler Retardierung in den westlichen Ländern von Alkoholismus betroffen. Für die BRD gibt es keine letztgültige Studie über Alkoholismus bei geistig behinderten Menschen, die nähere Auskunft über die exakte Menge des Alkoholkonsums geben würde.



Statistische Veröffentlichungen

Ausländische Veröffentlichungen

Trinkverhalten und Ursachen

Ursachen für den Alkoholmissbrauch bei geistig behinderten Menschen mit kritischer Auswirkung

Folgen und Auswirkungen des Alkoholismus

Therapie- und Interventionsmaßnahmen

Literaturverzeichnis