Alkoholismus bei geistig Behinderten: Unterschied zwischen den Versionen

Zeile 8: Zeile 8:


== Prävalenz ... ==
== Prävalenz ... ==
Der Alkohol hat seinen Platz auf unterschiedliche Art und Weise in unserer Gesellschaft gefunden hat. Er ist im Medizinbereich als Desinfektionsmittel und als Heilmittel (früher) zu finden. Zum großen Teil ist der Alkohol als Genussmittel in Getränken (Bier, Likör, Wein etc.) zu finden; er ist zugleich den Drogen zuzuordnen. Alkohol wird von Erwachsenen und Jugendlichen in den unterschiedlichen Kulturen und Sozialschichten konsumiert, auch Menschen mit einer geistigen Behinderung bilden hier keine Ausnahme. Sie sind möglicherweise eine Risikogruppe und empfindlicher für Alkoholerkrankungen. Im Jahr 1912 veröffentlichte der amerikanische Psychologe Henry W.Goddard die These, dass Trinksucht eine Begleiterscheinung der geistigen Behinderung sei. Er behauptete, dass das Trinkverhalten bei diesem Personenkreis genetisch veranlagt sei, da die Ursachen für dieses Suchtverhalten in ihrem Familienstammbaum zu finden sei. Im Laufe der Zeit wurde diese Behauptung anhand der empirischen Untersuchungen von Sozialwissenschaftlern widerlegt. Das Thema Alkoholismus und Drogen-Konsum bei Personen mit Intelligenzminderung wird nach wie vor in der Bundesrepublik Deutschland wenig thematisiert, wie es ebenso beim Thema Sexualität der Fall ist. Besonders betroffen von Alkoholkonsum und Missbrauch von anderen illegalen Rauschmitteln sind Personen, die eine leichte (IQ 50 - 69) und mittelgradige (IQ 35 – 49) geistige Behinderung aufweisen. Der Grund hierfür ist, dass diese Gruppe unabhängig allein, in Wohngemeinschaften und in ambulanter betreuter Einzelwohnung leben. Laut Studien sind ungefähr 2,5% der Menschen mit mentaler Retardierung in den westlichen Ländern von Alkoholismus betroffen. Für die BRD gibt es keine letztgültige Studie über Alkoholismus bei geistig behinderten Menschen, die nähere Auskunft über die exakte Menge des Alkoholkonsums geben würde.


=== Statistische Veröffentlichungen ===
=== Statistische Veröffentlichungen ===
Zeile 17: Zeile 19:
[[Datei:Piliotstudie_Sachsen.jpg | miniatur | Piliotstudie in Sachsen 2001/2]]
[[Datei:Piliotstudie_Sachsen.jpg | miniatur | Piliotstudie in Sachsen 2001/2]]


=== Ausländische ===
=== Ausländische Veröffentlichungen ===
 
Anfang der Achtzigerjahre untersuchte der Psychologe Huang. in Amerika das Trinkverhalten von geistig behinderten Schülern und Schülerinnen. Er nahm hierfür als Vergleichskontrollgruppe Schüler/Innen, die einen normalen durchschnittlichen IQ hatten. Beide Gruppen waren zwischen 13 und 18 Jahre alt. Die Gruppe A  bestand aus 190 Schülern und Schülerinnen mit einer geistigen Behinderung und die Gruppe B aus 187 mit einem normalen IQ). Die Ergebnisse der Studie lassen sich aus der untenstehenden Abbildung entnehmen. 
Abbildung 3 Untersuchung von Huang A.M im Jahr 1981
 
 
Eine weitere Untersuchung wurde von Krishef und DiNitto im Jahr 1983 durchgeführt. Sie haben in Vereinen für behinderte Bürger „Associations for Retarded citizens“ und in anderen Organisationen für Alkoholbehandlung <Alcohol Treatment Programs> Interviews durchgeführt. Insgesamt haben 214 geistig behinderte Personen an der Untersuchung teilgenommen. Die Interviewten hatten eine leichte mentale Retardierung. 54 % der Interviewten waren männlich, im Alter zwischen 18 bis 45 Jahren. Ergebnisse: 52 % der Befragten antworteten, mindestens zweimal im Untersuchungszeitraum Alkohol konsumiert zu haben, wobei ungefähr 7 % der Teilnehmer täglich Alkohol zu sich nahmen und 33 % mindestens einmal in der  Woche alkoholische Getränke konsumierten.


== Trinkverhalten ==
== Trinkverhalten ==