Alexander Maconochie: Unterschied zwischen den Versionen

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John Clay zufolge erschien Maconochie den brutal misshandelten Strafgefangenen wie ein Engel vom Himmel. Ein Strafgefangener habe später berichtete, dass bei der Antrittsrede ihres neuen Leiters selbst den verhärtetsten und depriviertesten unter ihnen die Tränen in den Augen standen, als er ihnen versprach, dass von nun an die Dinge für sie besser laufen würden. Bei der Geburtstagsfeier von Königin Victoria schlenderte er mit seiner Familie durch die Kaserne, deren Tore geöffnet waren und plauderte mit den als barbarisch verschrienen Häftlingen.
John Clay zufolge erschien Maconochie den brutal misshandelten Strafgefangenen wie ein Engel vom Himmel. Ein Strafgefangener habe später berichtete, dass bei der Antrittsrede ihres neuen Leiters selbst den verhärtetsten und depriviertesten unter ihnen die Tränen in den Augen standen, als er ihnen versprach, dass von nun an die Dinge für sie besser laufen würden. Bei der Geburtstagsfeier von Königin Victoria schlenderte er mit seiner Familie durch die Kaserne, deren Tore geöffnet waren und plauderte mit den als barbarisch verschrienen Häftlingen.
   
   
Ein Beispiel mag den mutigen und geschickten Umgang Maconochie`s mit seinen Häftlingen demonstrieren:
Zwei Beispie sollen den mutigen und geschickten Umgang Maconochie`s mit seinen Häftlingen demonstrieren:


Ein besonders aggressiver und unbelehrbarer Gefangener mit Namen Anderson war von Maconochie`s Vorgänger an einen Felsen gekettet worden, wo ihm die Nahrung nur mit einer Stange zugeschoben wurde. Maconochie befreite ihn und setzte ihn als Aufseher einer Herde wilder Rinder ein. Die Rinder konnte Anderson nur dadurch zähmen, dass er ihnen mit Fürsorge und Freundlichkeit begegnete. Bald konnte Anderson das Amt für eine Signalstation übernehmen. Dort pflegte er den Garten fürsorglich und zeigte auch selbst ein so ordentliches Verhalten, dass der Gouverneur George Gipps ihn bei seinem Besuch nicht wiedererkannte.
Ein besonders aggressiver und unbelehrbarer Gefangener mit Namen Anderson war von Maconochie`s Vorgänger an einen Felsen gekettet worden, wo ihm die Nahrung nur mit einer Stange zugeschoben wurde. Maconochie befreite ihn und setzte ihn als Aufseher einer Herde wilder Rinder ein. Die Rinder konnte Anderson nur dadurch zähmen, dass er ihnen mit Fürsorge und Freundlichkeit begegnete. Bald konnte Anderson das Amt für eine Signalstation übernehmen. Dort pflegte er den Garten fürsorglich und zeigte auch selbst ein so ordentliches Verhalten, dass der Gouverneur George Gipps ihn bei seinem Besuch nicht wiedererkannte.
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Im Alter von 70 Jahren erklärte er vor dem Ausschuss des House of Lords, dass sein Experiment gezeigt habe, dass kein Mensch unkorrigierbar sei, wenn er nur wie ein Mensch und nicht wie ein Hund behandelt wird. Man könne einen Menschen nur dann verändern, wenn man seinen  menschlichen Qualitäten vertraue und ihm ein Interesse vermittelt an seiner eigenen Entwicklung zu arbeiten.
Im Alter von 70 Jahren erklärte er vor dem Ausschuss des House of Lords, dass sein Experiment gezeigt habe, dass kein Mensch unkorrigierbar sei, wenn er nur wie ein Mensch und nicht wie ein Hund behandelt wird. Man könne einen Menschen nur dann verändern, wenn man seinen  menschlichen Qualitäten vertraue und ihm ein Interesse vermittelt an seiner eigenen Entwicklung zu arbeiten.


==Maconochie`s Nachlass==
==Maconochie`s Nachlass==
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