William Wilberforce

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William wilberforce

Der von der Church of England zum Methodismus konvertierte, wohlhabende und konviviale britische Parlamentarier William Wilberforce (* 24.08. 1759 in Kingston upon Hull; † 29.07. 1833 in Chelsea) war einer der besten Redner und der prominenteste Abolitionist im Parlament von Westminster. Von 1789 an brachte Wilberforce mit geringen Ausnahmen (1800-1803) jedes Jahr einen Antrag auf Abschaffung des Sklavenhandels ein. Nach 18 Jahren hatte er damit (1807) erstmals Erfolg. Danach widmete er sich der Abschaffung der Sklaverei in den britischen Kolonie. Drei Tage nach dem Erfolg dieser Kampagne im Jahre 1833 starb er. Sein Grab befindet sich in Westminster Abbey neben dem seines Freundes William Pitt (d.J.).

Leben

Nach seinem Studium (Cambrigde) wurde er bereits 1780 als Abgeordneter seiner Heimatstadt ins Unterhaus gewählt. Um 1784 konvertierte er auf einer Reise durch Kontinentaleuropa zum evangelikalen Protestantismus und begann 1787 seine abolitionistische Mission („Abolition Society“). Kooperation mit Granville Sharp, Thomas Clarkson, Quäkern und Methodisten.

Nach einer zehnstündigen Debatte im Parlament wurde das Gesetz gegen den Sklavenhandel am 24. Februar 1807 um vier Uhr morgens mit einer unerwarteten und überwältigenden Mehrheit von 283 zu 16 Stimmen angenommen.

Es trat am 25.05.1807 in Kraft. Von da an war der afrikanische Sklavenhandel im britischen Machtbereich verboten und Sklavenhändler wurden den Piraten gleichgestellt.

Der interne Sklavenhandel in den außerafrikanischen Kolonien blieb allerdings weiterhin erlaubt.

Die Vereinigten Staaten erließen ein entsprechendes Gesetz, das allerdings aufgrund einer Festlegung in der amerikanischen Verfassung, die den Sklavenhandel bis 1808 garantierte, erst am 1. Januar 1808 in Kraft treten konnte.

Wilberforce richtete nun seine Bemühungen darauf, dieses Verbot auch in der übrigen zivilisierten Welt durchzusetzen.

Auf seine Veranlassung hin brachte Lord Castlereagh die Angelegenheit auf dem Wiener Kongress zur Sprache. Nach dem Abschluss der Verträge, in welchen sich Frankreich, Spanien und Portugal zum Verbot des Sklavenhandels verpflichteten, setzte er sich für die Überwachung des Beschlusses ein.

Nach Abschaffung des Sklavenhandels setzte er sich für die Beseitigung der Sklaverei überhaupt ein.

Schon 1816 stellte er im Parlament einen Antrag auf Verringerung der Sklaven im britischen Westindien, und als die Regierung seit 1823 die völlige Emanzipation vorbereitete, entfaltete er großen Eifer und führte mit Buxton im Unterhaus heftige Debatten.

Krankheitsbedingt zog er sich 1825 zurück. Er starb drei Tage nach der Abschaffung der Sklaverei in den britischen Kolonien am 29. Juli 1833 und wurde in der Westminster Abbey begraben.

William Wilberforce und Indien

Die Bekämpfung der Sklaverei stand zunächst nicht im Zentrum von William Wilberforces Tätigkeiten. Er zählte zu den Briten, die die bis in die 1830er Jahre in Indien praktizierte religiöse Toleranz durch die Britische Ostindien-Kompanie angriffen.

Er selbst wies darauf hin, dass die Bekehrung der indischen Bevölkerung zum christlichen Glauben für ihn einen höheren Stellenwert habe als die Abschaffung der Sklaverei.

Er gehörte damit zu der zunehmend größer werdenden Gruppe von Briten, die auf die britische Regierung Druck ausübten, in Indien endlich eine Missionierung zu erlauben.

Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts hatte die Britische Ostindien-Kompanie u.a. aus Angst vor geschäftsschädigenden Unruhen jegliche Christianisierungsversuche in ihrem indischen Einflussbereich weitgehend unterbinden können.

Eine grundsätzliche Toleranz in religiösen Fragen und Offenheit gegenüber der anderen Kultur zeigten sich auch daran, dass gegen Ende des 18. und Beginn des 19. Jahrhunderts zahlreiche Briten einen von ihren indischen Nachbarn inspirierten Lebensstil und gelegentlich auch deren Glauben annahmen. Eheliche Verbindungen zwischen Briten und Indern waren üblich.

Ab 1813 stieß diese religiöse Toleranz in Großbritannien zunehmend auf Unverständnis. In insgesamt 837 Petitionen, die von knapp einer halben Million Briten unterzeichnet worden waren, forderten christliche Gruppen vom britischen Parlament, die Missionierung in Indien zu forcieren. Diese auch von William Wilberforce unterstützte Christianisierung wird heute zu den Ursachen gezählt, die 1857 zum Aufstand in Indien führten.

Zitate

„Mir erschien die Verderbtheit des Sklavenhandels so enorm, so furchtbar und nicht wiedergutzumachen, dass ich mich uneingeschränkt für die Abschaffung entschieden habe. Mögen die Konsequenzen sein, wie sie wollen, ich habe für mich beschlossen, dass ich keine Ruhe geben werde, bis ich die Abschaffung des Sklavenhandels durchgesetzt habe.“ (Vor dem Unterhaus)

Wilberforce attended Parliament regularly, but he also maintained a lively social life, becoming an habitué of gentlemen's gambling clubs such as Goostree's and Boodle's in Pall Mall, London. The writer and socialite Madame de Staël described him as the "wittiest man in England" and, according to Georgiana, Duchess of Devonshire, the Prince of Wales said that he would go anywhere to hear Wilberforce sing. Wilberforce used his speaking voice to great effect in political speeches; the diarist and author James Boswell witnessed Wilberforce's eloquence in the House of Commons and noted: "I saw what seemed a mere shrimp mount upon the table; but as I listened, he grew, and grew, until the shrimp became a whale."

Literatur

  • H[ermann] F[erdinand] Uhden: Leben des William Wilberforce in seiner religiösen Entwicklung dargestellt nach „the life of Wm. Wilberforce by his sons Robert Isaac and Samuel Wilberforce. 5 vols. London 1838“. Mit einem Vorwort von Dr. August Neander. Wilhelm Besser, Berlin 1840 (online bei Google Books).
  • Hermann Krummacher: William Wilberforce. H. Klein, Barmen o.J. [1891].
  • Hans Harbeck: William Wilberforce. Der Befreier der Sklaven. Phönix-Verlag, Hamburg 1948.
  • Garth Lean: Wilberforce – Lehrstück christlich-sozialer Reform. Aus dem Englischen von Klaus Bockmühl. Theologie und Dienst 3. Brunnen Verlag, Gießen/Basel 1974.

Weblinks