Thomas Malthus

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Thomas Robert Malthus (* 13. Februar, nach anderen Quellen am 14. oder 17. Februar, 1766 in Wotton bei Dorking, in der englischen Grafschaft Surrey; † 29. Dezember 1834 in Bath) war ein britischer Ökonom und Schöpfer des "Bevölkerungsgesetzes", das besagt, dass die Vermehrung der Bevölkerung unbegrenzt größer sei als die Kraft der Erde, Unterhaltsmittel für den Menschen hervorzubringen. Während die Nahrungsmittelproduktion nur in Gestalt einer arithmetischen Reihe wachse (1-2-3-4-5), gleiche das Wachstum der Bevölkerung maximal einer geometrischen Reihe (1-2-4-8-16-32). Daraus ergebe sich eine wachsende Kluft zwischen Bevölkerung und Nahrung, die zwar einerseits als mächtiger Ansporn zur Produktion wirke, aller Wahrscheinlichkeit nach aber vor allem zu Hungersnöten und Kriegen führen werde.

Das Bevölkerungswachstum schätzte Malthus auf der Basis einer konstant hohen Anziehung zwischen den Geschlechtern und dementsprechender sexueller Aktivität - ohne allerdings systemische Veränderungen in der Möglichkeit und der Richtung der Familienplanung prognostisch zu berücksichtigen. Die Nahrungsmittelproduktion schätzte Malthus auf der Basis territorialer Ausdehnung bebauter Flächen, ohne die Möglichkeit qualitativer Sprünge durch eine Intensivierung der Landwirtschaft prognostisch zu berücksichtigen.

Als Malthus "An Essay on the Principles of Population" (1798) veröffentlichte, gab es auf der Erde rund eine Milliarde Menschen. Noch 1960 waren 40% der Menschen unterernährt. Danach konnte die sog. Grüne Revolution - der spätere Friedensnobelpreisträger Norman Borlaug und seine Mitstreiter brachten der Welt neue Anbaumethoden und neue Saatgutsorten - die Getreideproduktion innerhalb von 40 Jahren verdreifachen. Der Getreidepreis sank um die Hälfte. Für Länder wie China, Indonesien und Thailand löste das die Versorgungsprobleme und legte zugleich die Basis für den ökonomischen Aufstieg.

Literatur

  • Steinmann, Gunter (1989) Thomas Robert Malthus (1766-1834), in: Hoachim Starbatty, Hg., Klassiker des ökonomischen Denkens. Band 1. München: Beck