Syrup
Syrup, auch bekannt als „Syzurp“, „Purple Sprite“ oder „Purple Drank“, ist ein Mixgetränk aus Codein-haltigem Hustensaft, Limonade und Süssigkeiten. Den Namen „Purple Drank“ verdankt es dem lila Farbstoff, der in einem der prominentesten Hustenstiller „ALPHARMA-Prometh with Codein Cough Syrup“ enthalten ist.
Geschichte
Populär wurde das Codein-/Promathezinhaltige Getränk in der US- Hip Hop-Szene erstmals durch Dj Screw (20.07.1971 – 16.11. 2000), welcher durch die glorifizierung des Mixgetränkes in seinen Liedern auf sich aufmerksam machte. Dj Screw wurde durch die von ihm erfundene Art des „screwing“ (eine Art verlangsamen „Pitching“ eines Songs) populär. Der Konsum von codeinhaltigen Hustensaft verstärkt den surrealen, hypnotisierenden Effekt des Screw (der Screw selbst simuliert in gewisser Weise den Effekt von Codein). Unter dem Einfluss von Syrup soll der „slope-Effekt“ des screwing noch intensiver erlebt werden, was unter anderem dazu führte dass der Konsum sich schnell ausbreitete. DJ Screw verstarb am 16.11.2000 Medienberichten zufolge an einer Codein-Überdosis. Ein weiterer bekennender prominenter Konsument des Syrups ist Lil´Wayne.
Zubereitung
Zubereitet wird dieses Mixgetränk in einem Styroporbecher in dem zunächst ca. 50-100ml Codeinhaltiger Hustensaft mit „Candys“ (Süssigkeiten) aufgelöst werden. Danach werden 300-500ml Limonade und Würfel-Eis hinzugefügt.
Wirkung
Konsumenten beschreiben den Konsum von Codeinhaltigem Hustensaft- Mixgetränken als entspannend und Teilweise hypnotisch. Die zwei im Hustensaft enthaltenen Hauptstoffe Codein und Promethazin haben eine dämpfende Wirkung auf das zentrale Nervensystem und verlangsamen die Atemfunktion.
Wirkungsweise von Codein
Über den schmerzlindernden und hustenunterdrückenden Effekt hinaus vermindert Codein den Atemantrieb (so genannte Atemdepression). Die Zähigkeit der Schleims in den Bronchien nimmt zu und die Schleimhäute der Atemwege trocknen unter Codein leicht aus. Codein wird im Körper teilweise in Morphin umgewandelt, wodurch ein Teil der schmerzlindernden und hustendämpfenden Wirkungen von codeinhaltigen Medikamenten vermittelt wird. Codein wirkt wie sein Abbauprodukt Morphin über die Opioid-Bindestellen im Schmerzzentrum des Gehirns und vermindert das Schmerzempfinden quantitativ. Außerdem werden die Schmerzen qualitativ anders und nicht mehr als so unangenehm wahrgenommen. Durch Hemmung des Atem- und Hustenzentrums entsteht die hustenblockierende Wirkung, aber auch die Nebenwirkung der Verminderung des Atemantriebs (so genannte Atemdepression).
Anwendungsgebiete von Codein
Codein wird aufgrund seiner hustenblockierenden Wirkung zur Behandlung von unproduktivem Husten (so genanntem Reizhusten) eingesetzt. Dieser trockene Husten kann beispielsweise zu Beginn einer Bronchitis auftreten, die oftmals in Zusammenhang mit einer Erkältungskrankheit steht. Bei dieser Art von Husten kann im Gegensatz zum produktiven Husten kein Schleim ausgehustet werden. Unproduktiver Husten kann neben infektionsbedingten Entzündungen der Atemwege wie bei einer Bronchitis auch bei allergischer Ursache mit Codein behandelt werden, um den Hustenreiz zu unterdrücken. Neben der Behandlung von Reizhusten wird Codein auch zur Behandlung von Schmerzen eingesetzt, da es neben seiner hustenblockierenden Eigenschaft auch Schmerzen lindern kann. Hier wird Codein allerdings fast immer in Kombination mit anderen Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Acetylsalicylsäure angewendet. So werden solche Codein-Kombinationen bei akuten, mäßig starken Schmerzen wie beispielsweise Zahnschmerzen oder Regelschmerzen eingesetzt. Aber auch mittelstarke bis starke Schmerzen, wie sie nach chirurgischen Eingriffen auftreten können, können so behandelt werden. Ebenso zählen schwere Schmerzen im Bereich der Gallenwege, der Harnwege oder im Magen-Darm-Bereich zu den Anwendungsgebieten.
Chemische Zusammensetzung von Codein
Codein ist eine natürlich vorkommende chemische Verbindung aus den Gruppen der Alkaloide und Opiate. In der Medizin wird Codein als Arzneistoff eingesetzt. Es wird als Schmerzmittel meist in Kombination mit Paracetamol sowie als Hustenstiller verwendet. Codein war bis 1999 in Deutschland bei Heroinsucht ein reguläres Substitutionsmittel, das von Ärzten aus Gründen der Compliance und der relativen Unkompliziertheit der Einleitung und Überwindung eines Entzugs bevorzugt wurde.Die hustenstillende Wirksamkeit von Codein bei der COPD ist fraglich.[6] Bei Reizhusten ist Codein die Referenzsubstanz
Anwendungsgebiete von Promethazin
Promethazin wird aufgrund seiner vielfältigen Wirkweise unterschiedlich eingesetzt. Eingesetzt wird dieser Wirkstoff bei Unruhe und Erregungszuständen sowie Angststörungen bei psychiatrischen Grunderkrankungen (Psychosen). Promethazin kann allergische Reaktionen wie tränende Augen, laufende Nase oder Asthma-Anfälle mit Luftnot, Ausschlag, Rötung und Juckreiz der Haut sowie Durchfall bei Allergien unterdrücken. Auch Übelkeit und Erbrechen sowie Schlafstörungen können gemindert werden. Chemische Zusammensetzung von Promethazin: Promethazin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Phenothiazine, der im Gegensatz zu den übrigen Substanzen dieser Stoffklasse allerdings kaum noch als Neuroleptikum eingesetzt wird. Promethazin wird statt dessen als Antihistaminikum sowie als Beruhigungsmittel (Sedativum) eingesetzt.
Abhängigkeit/ Entzug
Die Beschreibung der Abhängigkeit dieser Droge, ist wie bei allen Betäubungsmitteln, als subjektiv zu betrachten. Es wird von Konsumenten beschrieben dass Codein, welches ein Derivat des Morphins ist, zwar weniger potent als Heroin sei, aber dennoch eine ähnliche Art der Abhängigkeit verursacht. Die Risiken einer Überdosis und damit einhergehendes Herzversagen, sollen beim Konsum von Syrup vergleichsweise hoch sein, da der Körper sich relativ schnell an den Konsum gewöhnt und der Konsument dem entsprechend seine Dosis erhöht. Der Codeinentzug ist angeblich ähnlich wie bei einem Heroin-Entzug, durch Symptome wie Übelkeit, Schmerzen, Angst, Durchfall, Schlaflosigkeit und Reizbarkeit gekennzeichnet.